Der FC Schalke 04 befindet sich in einer schweren sportlichen Krise und ist bedrohlich nahe an die Abstiegsplätze gerückt. Die herbe 0:4-Heimpleite gegen den Aufsteiger Fortuna Düsseldorf am vergangenen Samstag war ein weiterer Tiefpunkt. Nachdem Sportvorstand Christian Heidel bereits zurückgetreten ist, sieht jetzt auch alles nach einer Veränderung auf der Trainerposition aus. Sollte Schalke am Freitag in Bremen verlieren, sind die Tage von Domenico Tedesco gezählt.
Am Dienstag hatte sich Heidels Nachfolger Jochen Schneider auf einer Pressekonferenz in der Veltins Arena vorgestellt – und ein Bekenntnis zu Tedesco vermieden. Jetzt sei “nicht die Zeit für Lippenbekenntnisse” hatte Schneider vielsagend formuliert.
Sucht Schneider schon einen Nachfolger?
Der Schalker Aufsichtsrat hatte bereits am Montag gemeinsam mit Schneider getagt. Das Resultat: Tedesco erhält noch eine Gnadenfrist für die Partie am Freitagabend bei Werder Bremen. Gerüchten zu Folge hatte Schneider sich mehr Zeit gebeten, um den Trainermarkt nach möglichen Nachfolgern zu sondieren.
“Es geht jetzt darum, dass wir die Trendwende schaffen. Wir müssen die Kurve zu kriegen. Denn wir sind mitten im Kampf um den Klassenerhalt, da braucht keiner um den heißen Brei herum reden”, so Schneider. Bei einer weiteren Pleite könnte Schalke am Wochenende nur noch einen Punkt Vorsprung vor den Relegationsplatz haben. Es ist fünf vor zwölf in Gelsenkirchen!
Tedesco hat den Laden nicht mehr im Griff
Etwas seltsam wirkte Schneiders Analyse, dass im aktuellen Kader ein “gutes Miteinander” herrschen würde. Die Leistungen der Mannschaft in den vergangenen Wochen lässt auf das genaue Gegenteil schließen.
Auch Insider berichten immer wieder von Zerwürfnissen und Grüppchenbildung innerhalb der Truppe. Domenico Tedesco soll die Kabine längst verloren haben, teilweise würden Spieler sich sogar über den Trainer lustig machen.
Caliguri appelliert
Bei Schalke steht schon lange keine echte Mannschaft mehr auf dem Platz. In der Partie gegen Düsseldorf hatte man den Eindruck, dass jeder Profi nur seine eigene Haut irgendwie retten will. “Wer nicht mitzieht, gehört raus. So einfach ist das”, sagte Führungsspieler Daniel Caligiuri nach dem Match. Dies kann durchaus als Appell an den Trainer verstanden werden, der viel zu lange an den falschen Akteuren festhielt.
Roger Schmidt als Wunschlösung für die nächste Saison
Selbst wenn Schalke in Bremen überraschend punkten sollte, hat Tedesco langfristig keine Zukunft mehr bei den Königsblauen – das pfeifen die Spatzen schon lange von den Dächern.
Der Aufsichtsrat soll sich auch schon über einen Wunschkandidaten für die kommende Saison einig sein: Roger Schmidt. Der ehemalige Coach von Bayer Leverkusen trainiert derzeit in China, hat dem Vernehmen nach aber großes Interesse an einer Rückkehr in die Bundesliga.
Stöger als Interimscoach?
Denkbar sind jetzt zwei Szenarien: Tedesco darf die Saison noch zu Ende bringen und wird dann einvernehmlich verabschiedet. Oder die Angst vor dem Abstieg nimmt auf Schalke so sehr zu, dass Tedesco schon in der nächsten Woche entlassen wird. In diesem – wahrscheinlicheren – Fall würde ein Interimstrainer für die letzten Spiele übernehmen.
Auch hier werden hinter den Kulissen schon diverse Optionen durchgespielt: Zu Peter Stöger – der in der Vorsaison bei Borussia Dortmund geholfen hatte – soll schon ein erster Kontakt hergestellt worden sein. Alternativ könnten auch die Vereinslegenden Huub Stevens und Maik Büskens als Retter einspringen.
In Bremen klarer Außenseiter
Die Wettanbieter sehen Schalke bei der Auswärtspartie an der Weser jedenfalls klar in der Rolle des Underdogs. Wer bei Betsson auf einen Sieg von S04 wettet, kann sich im Erfolgsfall über das 3,65-fache seines Einsatzes freuen.
Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen
