Das wird eine ganz schwere Aufgabe im Rückspiel: Juventus Turin hat die erste Partie im Achtelfinale der Champions League mit 0:2 bei Atletico Madrid verloren. Damit droht dem italienischen Meister mit Superstar Cristiano Ronaldo das frühe Ausscheiden aus der Königsklasse. Juve zeigte sich offensiv viel zu harmlos und biss sich an den aggressiven Spaniern die Zähne aus. Gimenez und Godin waren hingegen die Matchwinner für Atletico.
Für Atletico Madrid geht der Traum vom Endspiel im eigenen Stadion weiter. Die Mannschaft von Trainer Diego Simeone ist in dieser Saison nämlich besonders motiviert, das Finale in der Champions League zu erreichen. Denn der Sieger der Königsklasse wird diesmal im Wanda Metropolitano gekürt, der Heimstätte von Atletico. Die Partie findet am 1. Juni 2019 statt.
Ronaldo wird ausgepfiffen
Bis dahin ist es zweifellos noch ein langer Weg, aber zumindest dem Schritt ins Viertelfinale ist Atletico am Mittwoch ein großes Stück näher gekommen. Nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel gegen Juventus Turin haben die Spanier alle Trümpfe in der Hand. Im Rückspiel am 12. März soll dann in Turin der Sack zugemacht werden.
Dass Cristiano Ronaldo von den Atletico-Fans mit einem erbitterten Pfeifkonzert empfangen werden würde, war zu erwarten gewesen. Der Portugiese hatte immerhin zehn Jahre für den Erzrivalen Real Madrid gespielt und Atletico in dieser Zeit einige schmerzhafte Niederlagen beigebracht.
Juve hat Glück mit dem Video-Schiedsrichter
Ronaldo schien sich an den Pfiffen aber nicht zu stören. Im Gegenteil: Nach nur neun Minuten hätte der mehrfache Weltfußballer fast für einen Schockmoment bei den spanischen Fans gesorgt, als er einen Freistoß aus 30 Metern in unnachahnlicher Manier aufs Atletico-Tor feuerte. Torwart Jan Oblak reagierte allerdings glänzend und lenkte den Ball zur Ecke.
Juve hatte auf der anderen Seite Glück, als der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer in der 27. Minute zunächst auf Elfmeter für Atletico entschieden hatte. Mattia de Sciglio hatte Diego Costa festgehalten.
Allerdings schritt der Video-Referee ein und wies Zwayer darauf hin, dass das Foul noch vor dem Strafraum stattgefunden hatte. Es gab also nur Freistoß, den Griezmann zwar gefährlich aufs Tor brachte, aber an Juve-Keeper Szczesny scheiterte.
Tor von Morata wird aberkannt
Ansonsten dominierten wie erwartet die Defensivreihen der beiden Teams, echte Torraumszenen waren selten. Juve hatte insgesamt zwar deutlich mehr Ballbesitz, dafür war Atletico bei den wenigen Chancen stets gefährlicher.
Das änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nicht, als Juve in der 70. Minute abermals Glück mit dem Video-Referee hatte. Morata hatte Atletico vermeintlich in Führung gebracht, der Treffer wurde aber wieder aberkannt – der Stümer soll seinen Gegenspieler Chiellini vor dem Tor gefoult haben.
Gimenez erlöst Atletico
Atletico blieb aber jetzt am Drücker, die Simeone-Elf tat mehr für die Offensive – und wurde zwölf Minuten vor Schluss belohnt. Nach einer Ecke konnte Juve die Situation nicht klären, der Ball sprang Jose Gimenez vor die Füße und der Abwehrspieler erzielte das verdiente 1:0.
Godin mit dem 2:0-Endstand
Juve wirkte geschockt und blieb verwundbar bei Standardsituationen. In der 83. Minute brachte Griezmann einen Freistoß von rechts in den Strafraum, wieder bekamen die Italiener den Ball nicht weg, diesmal nutzte Diego Godin die Verwirrung und markierte das 2:0. Cristiano Ronaldo hatte den Schuss sogar noch unglücklich ins eigene Tor abgefälscht.
Juve im Rückspiel favorisiert
Jetzt wurde Juventus auf einmal hektisch. Das Team von Trainer Massimiliano Allegri wusste: Wir brauchen hier jetzt dringend noch ein Auswärtstor. Aber die Schlussoffensive kam zu spät, Atletico verteidigte das Ergebnis geschickt. Der eingewechselte Bernardeschi sowie Ronaldo hatten in der Nachspielzeit noch zwei Chancen, es blieb aber beim 2:0 für die Madrilenen.
Juve braucht nun im Rückspiel am 12. März ein kleines Wunder. Zu Hause sind die Italiener mit einer Betsson-Quote von 1,69 dann aber immerhin der klare Favorit.