Michael Köllner vor der Entlassung: Kommt jetzt Markus Gisdol?

Simon Schneider | am: 22.01.19
Köllner vor dem Rauswurf: Holt Nürnberg jetzt Gisdol?
Steht beim 1. FC Nürnberg wohl kurz vor dem Rauswurf: Trainer Michael Köllner. (Foto: foto2press)

Die Lage beim 1. FC Nürnberg ist mehr als angespannt. Der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga war vergangene Woche mit großer Euphorie in die Rückrunde gestartet – nach der deutlichen 1:3-Heimpleite gegen Hertha BSC herrschte beim Club aber dann deprimierende Tristesse. Inzwischen kippt die Stimmung rund um den Verein, am Samstag waren im Stadion bereits erste “Köllner raus!”-Rufe zu hören. Der Druck auf den Trainer wächst. Eine weitere Niederlage beim kommenden Spiel in Mainz könnte bereits den Rauswurf zur Folge haben.

Sportvorstand Andreas Bornemann hatte unmittelbar vor dem Spiel am Samstag beim Pay-TV-Sender Sky noch seine Hoffnung artikuliert, “mit einem Heimsieg gegen Hertha einen positiven Start in die Rückrunde” zu schaffen. Die Worte des 47-Jährigen sollten Wunschdenken bleiben.

Mannschaft spielt lethargisch

Der 1. FC Nürnberg präsentierte sich erschreckend schwach und war den alles andere als übermächtigen Hauptstädtern in jeglicher Hinsicht unterlegen. Vor allem offensiv kam vom FCN so gut wie gar nichts, selbst einfachste Spielzüge misslangen.

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Trainer Michael Köllner hat es in der Winterpause offenbar nicht geschafft, der Mannschaft ein besseres Konzept und ein neues Selbstvertrauen einzuimpfen.

Bilanz des Grauens

Die Bilanz des Aufsteigers ist desaströs: Aus bislang 18 Spielen holte Nürnberg nur zwei Siege, von den letzten sieben Partien wurden sechs verloren. Mit 41 Gegentoren ist der FCN die Schießbude der Liga, vorne gelangen derweil nur 14 eigene Treffer. Zweifellos: Das sind die Zahlen eines Absteigers.

Fans wenden sich gegen Köllner

Die sonst so treuen Fans wenden sich inzwischen ab. Erstmals waren gegen Hertha offene Unmutsbekundungen gegen den Trainer zu hören, nach dem Schlusspfiff herrschte fast schon gespenstische Stille im altehrwürdigen Max-Morlock-Stadion. Was soll den FCN in den verbleibenden 16 Spielen noch retten?

Was vielen im Umfeld des 1. FC Nürnberg außerdem sauer aufstößt, ist das ewige Schönreden von Niederlagen durch Michael Köllner. Der Coach erklärt den andauernden Misserfolg nur zu gerne mit fehlendem Glück oder sucht die Schuld bei den Schiedsrichtern. Auch gegen Hertha bescheinigte er seiner Elf eine “starke Leistung”. Welches Spiel hatte der 49-Jährige denn gesehen?

Böse Pleiten in Dortmund und Leipzig

Für Köllner ist der Job in Nürnberg seine erste Station im Profifußball und man gewinnt so langsam den Eindruck, dass der Aufstiegstrainer mit den Gegebenheiten in der ersten Liga überfordert ist. In der Hinrunde kam der FCN innerhalb von zehn Tagen erst mit 0:7 in Dortmund und dann mit 0:6 in Leipzig unter die Räder.

Einer intakten Mannschaft sollte so etwas eigentlich nicht passieren. Konsequenzen aus diesen Zusammenbrüchen seiner Truppe zog der Trainer keine.

Kaum noch Fürsprecher im Verein

Offiziell halten sich die FCN-Bosse um Sportvorstand Andreas Bornemann noch bedeckt. Der 47-Jährige bescheinigte Köllner in dieser Woche sogar noch “gute Arbeit”. Aber wie lange können die Verantwortlichen sich den Realitäten noch verweigern?

Ein Abstieg wäre für den FCN sportlich und wirtschaftlich eine kleine Katastrophe. Dass die Wende mit Köllner noch gelingen kann, daran glaubt Insider-Informationen zu Folge kaum noch jemand beim Club.

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Markus Gisdol als Nachfolger im Gespräch

Wie zu hören ist, wird die Partie in Mainz am kommenden Samstag (Anstoß ist um 15:30 Uhr) zum Schicksalsspiel für den Trainer. Sollte die Mannschaft sich erneut desolat präsentieren und eine Niederlage kassieren, könnte es schon in der kommenden Woche zur Entlassung von Michael Köllner kommen.

Es kursieren sogar schon erste Namen von potenziellen Nachfolgern. Einer davon ist Markus Gisdol, der schon Hoffenheim und den HSV in einer ähnlichen Situation vor dem Abstieg gerettet hat.

In Mainz klarer Außenseiter

Betrachtet man die Quoten der Buchmacher sieht es jedenfalls nicht gut aus für Michael Köllner und den 1. FC Nürnberg. Der Club ist mit einer Quote von 1,10 nicht nur der Top-Favorit auf den direkten Abstieg, sondern auch am Samstag in Mainz mit einer Sieg-Quote von 5,20 (Wetten.com) nur krasser Außenseiter.

 

Zu Wetten.com

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen