Ousmane Dembélé gehört zu den teuersten Fußball-Profis dieses Planeten. Insgesamt 150 Millionen Euro hat der FC Barcelona im vergangenen Jahr auf den Tisch gelegt, um das französische Mega-Talent aus seinem Vertrag bei Borussia Dortmund zu kaufen. Dembélés Abgang beim BVB war schmutzig: Der Spieler tauchte einfach ab und versteckte sich so lange in der Heimat, bis die Borussia einem Wechsel zustimmte. Ein Profi erpresst seinen Club – das hatte es auf diese Art lange nicht gegeben. Aus wirtschaftlicher Sicht konnten die Bosse des BVB den Deal am Ende einfach nicht ausschlagen. Inzwischen sorgt Dembélé auch bei seinem neuen Arbeitgeber für Ärger – und zwar so massiv, dass Barca jetzt offenbar darüber nachdenkt, den 21-Jährigen schon im Winter wieder abzugeben.
Eine gewisse Schadenfreude wird man dieser Tage in Dortmund schon verspüren – auch wenn das offiziell natürlich niemand zugeben würde. Immerhin hat der FC Barcelona damals beim fast schon grotesken “Streik” von Ousmane Dembélé eine wesentliche Rolle gespielt. Angeblich hatten die Barca-Verantwortlichen den Franzosen sogar dazu angestiftet, dem BVB so lange auf die Nerven zu gehen, bis ein Transfer die letzte und einzige Option sein würde. Nun scheint sich die ganze Affäre für Barcelona zu einem Desaster zu entwickeln.
Dembéle schwänzt das Training
In den vergangenen Wochen waren sämtliche Sportzeitungen in Spanien voll mit Geschichten über den “150-Millionen-Mann”. Eine Eskapade jagt die nächste. Zuletzt wurde Dembéle von Barcelonas Trainer Ernesto Valverde suspendiert, weil er eine Trainingseinheit geschwänzt hatte. Nachdem kurz Verwirrung herrschte, weil der 21-Jährige noch nicht einmal erreichbar war, entschuldigte Dembéle sein Fehlen mit angeblichen Magenproblemen.
Nicht der Lebenswandel eines Profis
Der Vereinsarzt der Katalanen widersprach dieser Begründung allerdings umgehend. Zeitgleich hatte eine Boulevard-Zeitung herausgefunden, dass Dembéle in der Nacht vor dem Training mal wieder ein paar seiner Kumpels zu Besuch hatte, um bis in die Morgenstunden Videospiele zu zocken. Der Vorfall gilt als bisheriger Tiefpunkt in der Beziehung zwischen dem teuren Star und seinem Arbeitgeber. Dembéle treibe sich im Nachtleben der Metropole herum, achte nicht auf seine Ernährung und zeige keinen Einsatz im Training – so hört man es aus dem Umfeld des stolzen Traditionsvereins.
Verdreckte Villa in Dortmund hinterlassen
Relativ peinlich ist auch die aktuelle Meldung aus Dortmund, wo der ehemalige Vermieter des Franzosen nach dessen Auszug eine völlig ruinierte Villa vorgefunden hat. Die Rede ist von “erbarmungswürdigen Zuständen”. Es geht um Essensreste und Flüssigkeiten an Wänden und Fußböden, kaputte Schlösser, verdreckte Kleidungsstücke in den Ecken, demolierte Rolllädenkästen sowie Schäden im Parkett. Inzwischen hat der Besitzer des Hauses eine Klage beim Amtsgericht Dortmund eingereicht, es geht um eine Schadenssumme in Höhe von 20.000 Euro.
Harte Kritik von Bernd Schuster
Heftige Kritik an Verein und Spieler kommt jetzt auch von Barca-Legende Bernd Schuster. Der deutsche Trainer – derzeit in China unter Vertrag – sagte zum Fall Dembélé: “Barca ist zu groß für ihn. Es gibt Spieler, die bei Barça spielen können und es gibt Spieler, die es nicht können. Aber das sehe ich von Anfang an und nicht erst nach drei Spielzeiten. Sie hätten herausfinden müssen, wie Dembélé neben dem Platz wirklich ist.”
Verliert Barca die Geduld?
Angeblich haben sich die Club-Bosse des FC Barcelona nun zu einem Krisengipfel getroffen, bei dem ausschließlich um die Personalie Dembélé. Der sportliche und wirtschaftliche Schaden ist jetzt schon groß – also was macht man mit solch einem Problem-Profi? Barcas Sportdirektor Guillermo Amor betonte gegenüber der Marca vielsagend: “Die Spieler beim FC Barcelona müssen wie Profis leben. Sie müssen auch in jeder Trainingseinheit kämpfen und so spielen, wie es von ihnen verlangt wird.”
Wintertransfer steht zur Debatte
Kritisiert wird nicht nur Dembélé allgemeiner Lebenswandel, sondern auch sein mangelnder Integrationswille. Obwohl er schon seit über einem Jahr in Barcelona ist, spricht er noch immer kaum ein Wort Spanisch. Auch seine Mitspieler sollen von den ständigen Eskapaden mehr und mehr genervt sein. Nach übereinstimmenden Medienberichten erwägt Barca nun, die Reißleine zu ziehen und den Franzosen schon in der Winterperiode zu verkaufen. Es wäre das Ende eines gigantischen und teuren Missverständnisses.
Am Samstag gegen Atletico
Am Wochenende steht für den FC Barcelona aber jetzt erstmal das schwere Auswärtsspiel bei Atletico Madrid an (Samstag um 20.45 Uhr). Ousmane Dembélé wird dann wohl mal wieder nur auf der Bank oder der Tribüne sitzen, während Lionel Messi und Co. versuchen, die Tabellenführung zu verteidigen. Bei Betsson ist Barcelona mit einer Quote von 2,39 in der Favoritenrolle.