Seit gestern Abend steht fest gegen wen die vier deutschen Klubs in der kommenden Champions League-Saison in der Gruppenphase spielen. Das Bundesliga-Quartett bestehend aus dem FC Bayern, Schalke 04, Borussia Dortmund und der TSG 1899 Hoffenheim hatte dabei durchaus Losglück. Alle vier Vereine haben gute Chancen den Sprung in die nächste Runde zu schaffen.
Es ist angerichtet, in rund zwei Wochen rollt der Ball in der UEFA Champions League wieder und seit gestern Abend steht auch die Gruppenphase fest. Im Monaco wurden die acht Vorrunden-Gruppen ausgelost und aus deutscher Sicht verlief die Auslosung durchaus positiv.
Klangvolle aber lösbare Aufgaben für den FC Bayern
Der FC Bayern trifft in der Gruppe E auf Benfica Lissabon, Ajax Amsterdam und den AEK Athen. Auf den ersten Blick eine durchaus attraktive Gruppe, allen voran aufgrund der klangvollen Namen wie Ajax und Benfica. Schaut man jedoch etwas genauer hin, wird man schnell merken, dass die drei Klubs nicht wirklich zu den absoluten Top-Teams in Europa gehören. Kurioserweise mussten sich alle Bayern-Gegner erst für die Gruppenphase qualifizieren.
Dennoch, die Bayern sind gewarnt. Gegen Benfica Lissabon spielte man zuletzt 2016 im Viertelfinale der Königsklasse und tat sich dabei durchaus schwer (2:2 und 1:0). Gegen den griechischen Meister AEK Athen gab es indes bisher noch kein direktes Duell. Gegen Ajax spielte man zuletzt vor rund 15 Jahren in der CL-Gruppenphase.
Bayern-Coach Niko Kovac zeigte sich nach der Auslosung zufrieden: “Eine interessante Gruppe mit großen Traditionsklubs. Unsere Fans können sich auf drei großartige Champions-League-Abende in der Allianz Arena freuen. Sportlich bin ich sehr zufrieden. Wir sind Favorit, müssen aber in allen Spielen 100 Prozent Leistung abrufen, um in die nächste Runde einzuziehen.”
Sportdirektor Hasan Salihamidzic hat den den ersten Platz in der Gruppe bereits als Ziel ausgerufen: “Auf Champions-League-Niveau gibt es keine leichten Gegner. Aber nach der Auslosung bin ich zuversichtlich, dass wir die Gruppenphase als Erster beenden können.”
Der BVB trifft erneut auf ein spanisches Team und auf Angstgegner Monaco
Borussia Dortmund landete bei der Auslosung in der Gruppe A und bekommt es dort unter anderem mit Atletico Madrid, dem AS Monaco und Club Brügge zu tun. Wie nahezu jedes Jahr in der Champions League muss der BVB erneut gegen eine spanische Mannschaft ran, in den Vorjahren war es zumeister Real Madrid, diesmal ist es der Stadtrivale Atletico. Das Team von Diego Simeone ist mit Dortmund gemeinsam sicherlich der erste Anwärter auf den Gruppensieg.
Aber auch der AS Monaco ist nicht zu unterschätzen. Die Dortmunder haben keine guten Erinnerungen an die Monegassen: 2016/17 stand man sich in der Runde der letzten acht gegenüber, damals schied der BVB etwas überraschen aus. In Monaco verlor man mit 1:3 und auch zu Hause ging man mit 2:3 als Verlierer vom Platz.
Das vermeintlich einfachste Los heißt Club Brügge, aber aufgrund der letztjährigen Erfahrungen in der CL ist der BVB sicherlich gewarnt und wird keinen Gegner mehr unterschätzen.
Dortmunds Trainer Lucien Favre hat großen Respekt vor der Gruppe: “Ein schweres Los mit starken Gegnern, allen voran Atletico, das eine sehr erfahrene und gut organisierte Mannschaft stellt. Gefolgt von Monaco, vorletzte Saison noch Manchester City ausgeschaltet und erst im Halbfinale gescheitert. Brügge besticht durch eine geschlossene Teamleistung und wie stark der belgische Fußball mittlerweile ist, hat die Nationalmannschaft bei der WM erneut bewiesen. Wir nehmen die Herausforderung gerne an.”
Auch Michael Zorc weiß, dass dies alles andere als ein Selbstläufer wird: “Das ist eine sehr anspruchsvolle Gruppe. Wie eigentlich immer führt uns eine Reise nach Madrid, aber diesmal zur Abwechslung nicht zu Real. Brügge ist eine tolle und erreichbare Destination für unsere Fans. Wir freuen uns sehr auf den Start in der Königsklasse!”
Schalke trifft auf zwei alte Bekannte
Die vermeintlich einfachste Gruppe hat der FC Schalke 04 zugelost bekommen, mit Lokomotive Moskau, dem FC Porto, und Galatasaray Istanbul. Auf dem Papier klingt dies machbar, dennoch handelt es sich jeweils um die nationalen Meister aus den entsprechenden Ländern.
In Porto und in Istanbul warten schwere Aufwärtsspiele auf die Schalker. Gegen beide Teams hat man in der Vergangenheit bereits gespielt. Die Erinnerungen an die Spiele gegen Porto sind sicherlich besser als jene an gegen Galatsaray.
Spannend wird vor allem Duell gegen Lokomotive Moskau, denn dort spielen zwei alte Schalker-Bekannte. Erst vor wenigen Wochen wechselte Ex-Kapitän Benedikt Höwedes von Gelsenkirchen nach Moskau. Zudem steht auch der langjährige Flügelflitzer Jefferson Farfan beim russischen Meister unter Vertrag. Schalke-Manager Christian Heidel freut sich auf das Wiedersehen: “Auf das Wiedersehen mit Höwedes freuen wir uns sehr. Als er zu Moskau gewechselt ist, haben wir schon etwas geflachst. Unser Ziel ist es, die Gruppenphase zu überstehen.”
S04-Coach Domenico Tedesco betonte, dass man sich auf die Herausforderungen durchaus freut: “Das ist eine sehr interessante und ausgeglichene Gruppe ohne klaren Favoriten. Wir freuen uns riesig auf die Spiele. Darauf haben wir richtig Bock.”
Debütant Hoffenheim hat nichts zu verlieren
Auch der Champions League-Debütant aus Hoffenheim hat eine durchaus lösbare Gruppe erwischt. Die TSG trifft in der Gruppe F auf Manchester City, Schachtar Donezk und Olympique Lyon. Ohne Frage, der englische Meister geht als klarer Favorit in diese Gruppe und alles andere als ein erster Platz wäre sicherlich eine herbe Überraschung. Dahinter wird sich jedoch ein spannender Kampf um Platz 2 entwickeln, bei dem die Hoffenheimer nicht chancenlos sind.
Es wird spannend zu sehen wie man in der Königsklasse auftritt und ob man auf Anhieb gegen erfahrene Teams wie Donezk und Lyon mithalten können, die schon seit Jahrzehnten in der CL spielen und durchaus auch schon Achtungserfolge gefeiert haben.
Julian Nagelsmann zeigte sich durchaus optimistisch nach der Auslosung: “Das ist eine interessante Gruppe für uns. Manchester City ist natürlich ein brutales Brett. Aber ich habe mir auch eine Topmannschaft gewünscht. Lyon hat auch immer gute Spieler und Donezk eine Mannschaft gespickt mit vielen Brasilianern, die gut zocken können. Natürlich sind wir der Underdog. Aber für uns ist etwas möglich. Wir müssen aber immer gute Tage haben, um da mithalten zu können.”
Alle Gruppen der Champions League 2018/19 in der Übersicht
Gruppe A: Atletico Madrid, Borussia Dortmund, AS Monaco, Club Brügge
Gruppe B: FC Barcelona, Tottenham Hotspur, PSV Eindhoven, Inter Mailand
Gruppe C: Paris Saint-Germain, SSC Neapel, FC Liverpool, Roter Stern Belgrad
Gruppe D: Lokomotive Moskau, FC Porto, FC Schalke 04, Galatasaray Istanbul
Gruppe E: FC Bayern München, Benfica Lissabon, Ajax Amsterdam, AEK Athen
Gruppe F: Manchester City, Schachtar Donezk, Olympique Lyon, TSG 1899 Hoffenheim
Gruppe G: Real Madrid, AS Rom, ZSKA Moskau, Viktoria Pilsen
Gruppe H: Juventus Turin, Manchester United, FC Valencia, Young Boys
Spieltermine der CL-Gruppenphase 2018/19
18./19. September: Gruppenphase, 1. Spieltag
2./3. Oktober: Gruppenphase, 2. Spieltag
23./24. Oktober: Gruppenphase. 3. Spieltag
6./7. November: Gruppenphase, 4. Spieltag
27./28. November: Gruppenphase, 5. Spieltag
11./12. Dezember: Gruppenphase. 6. Spieltag