Nach dem Abschiedsspiel Bastian Schweinsteigers sprach Uli Hoeneß, derzeitiger Bayern-Präsident, über Werte, die Nationalelf und Jerome Boateng. Löw möchte er vor einer “Alibi-Veranstaltung” warnen.
Als der Protagonist des Abends, ehemaliger Bayern-Profi Bastian Schweinsteiger, schon lange entschwunden war, als weder Trainer noch Spieler in der Kabine befanden, da tauchte plötzlich Bayern-Präsident Uli Hoeneß auf und schlenderte durch die Allianz Arena. Wie die meisten Teilnehmer und Zuschauer war auch Hoeneß sichtlich von dem, was er gesehen und erlebt hatte, beeindruckt.
“Als ich auf dem Platz stand, um den Abschied zu zelebrieren, dachte ich mir, dass Werte in unserer Gesellschaft viel zählen. Das konnte man wahrnehmen, weil die Leute ihm etwas zurückgeben wollten dafür, dass er so viel geleistet hat”, meinte Hoeneß. “Basti ist definitiv jemand, der für diese Werte steht.” Aber ist er auch einer, der beim FC Bayern Verantwortung übernehmen wird? “Ich denke, da hat Basti noch keinen festen Plan. Dazu hat er sich noch nicht geäußert, vielleicht will er noch ein paar Jahre spielen und danach schaut er weiter.”
Auch Joachim Löw, der Trainer, mit welchem die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gewonnen werden konnte, war beim Abschiedsspiel Schweinsteigers vor Ort. Das hatte aber auch andere Gründe, denn am heutigen Tag wird der Bundestrainer ebenfalls in München die schon heiß ersehnte Analyse des deutschen Debakels 2018 präsentieren. Hoeneß signalisierte Zurückhaltung. “Ich denke nicht, dass dabei viel rauskommen wird. Es wäre nicht sehr klug von Löw, alles bis ins Details der Öffentlichkeit preiszugeben. Ich halte nicht sehr viel davon, solche Alibi-Veranstaltungen für die Medien abzuhalten. Niemand hat etwas davon, wenn Löw den tollen Hecht spielt.”
Für Hoeneß sieht die Sache recht einfach aus. Von großen Umbrüchen oder einer Revolution hält er nicht viel. “Natürlich muss das eine oder andere geändert werden, doch das Allerwichtigste ist, dass die Spieler in der Mannschaft wieder arbeiten und kämpfen, sich nicht einfach dem Schicksal ergeben, wie es in Russland passiert ist. Es ist ein klares Alarmzeichen, wenn wir gegen einen Gegner wie Südkorea in 90 Minuten so gut wie keine Chance herausspielen können, obwohl wir wissen, dass es um das Bestehen in der WM geht. Da wird es auch nichts bewirken, zwölf Spieler umzutauschen.”
Boateng bleibt bei Bayern
Für den Bayern-Chef geht es vor allen Dingen um Einstellung um Mentalität. “Es werden genug Spieler dabeibleiben und diese müssen mehr leisten, als sie es bei der Weltmeisterschaft getan haben.” Auch für die sieben Spieler vom FC Bayern wird das genauso gelten. Daher sieht Hoeneß im FC Bayern das Zugpferd für die Auswahl Löws. “Ich weiß, dass die Nationalelf erst dann wieder gut sein kann, wenn der FC Bayern gute Leistungen bringt, und genau daran gilt es jetzt zu arbeiten.
Wie es ausschaut, wird dabei auch Jerome Boateng eine Hilfe sein können. Auf die Nachfrage, ob der Bayern-Verteidiger dem Verein erhalten bleibt, antwortete Hoeneß: “Wenn Sie heute mein Gefühl befragen wollen, dann sage ich, dass er bei Bayern bleibt.”