WM-Analyse von Löw: Uli Hoeneß bleibt skeptisch

FC Bayern im Lufthansa-Dilemma
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Heute Mittag wird Bundestrainer Löw seine Analyse zum Debakel der vergangenen Weltmeisterschaft in Russland vorstellen. Eine Veranstaltung, die Skepsis bei Uli Hoeneß hervorruft. 

64 Tage nach der Blamage bei der WM in Russland stellt Bundestrainer Löw seine Analyse vor. In der Allianz Arena Münchens wird er außerdem den neuen Kader für die kommenden Länderspiele gegen Peru und Frankreich benennen. Diese Veranstaltung sieht vor allem Uli Hoeneß eher skeptisch: “Ich halte im Prinzip nichts davon, eine solche Alibi-Veranstaltung vor den Medien abzuziehen, nur um den tollen Hecht zu mimen.”

Hoeneß: “Erstmal ruhig bleiben”

Der Bayern-Präsident ist der Meinung: “Ich denke nicht, dass da viel essenzielles rauskommt. Jogi Löw wäre nicht sehr klug, wenn er alle Fehler jetzt in der großen Öffentlichkeit diskutiert. Wenn es wirklich etwas zu bereden gab, dann hat er das bereits mit den Verantwortlichen des DFB geklärt und wird auch mit den Spielern darüber geredet haben.”

Fußball-Deutschland möchte am Mittwoch Antworten sehen, wie Jogi Löw den Motor der Nationalelf wieder anwerfen will. Welche Maßnahmen, insbesondere personeller Natur, wird der Bundestrainer ergreifen, um Deutschland auf die Europameisterschaft 2020 vorzubereiten.

Hoeneß schlägt vor: “Jetzt muss man erst einmal Ruhe bewahren. Aus meiner Sicht ist aber das Allerwichtigste, dass die Spieler wieder mehr arbeiten, mehr kämpfen und sich nicht mehr ihrem Schicksal ergeben – wie es in meinen Augen in Russland gewesen ist. Wenn man gegen einen Gegner zweiter Klasse, wie es Südkorea beispielsweise war, innerhalb von 90 Minuten kaum eine Torchance herausspielt, obwohl man weiß, dass es um das Bestehen in der WM geht, dann ist das ganz klar ein Alarmzeichen für mich.”

Hoeneß: Bayern-Spieler schonen

Nicht sehr viel hält der Bayern-Präsident davon, großspurige Veränderungen im Kader vorzunehmen. “Sinnvoll fände ich es, die Spieler, die beteiligt waren, daran zu erinnern, was eigentlich ihre Aufgabe ist”, so Hoeneß.

Zwar rechnet auch der 66-Jährige in den nächsten Jahren mit neuen Gesichtern in Nationalelf von Löw, doch es “werden genug Spieler dableiben, welche auf jeden Fall anders spielen müssen als es, in Russland der Fall war.”

Einen Ratschlag lässt Hoeneß dennoch verlauten: “Bayern-Spieler sollten nicht unter den Löwschen Maßnahmen leiden. Der Meister von 1974 meinte: “Die Nationalmannschaft wird erst dann wieder gut, wenn Bayern wieder gut wird. So sieht es aus.” Ob Löw es ähnlich sehen kann?