Der erste Spieltag in der Fußball Bundesliga ist vorbei, was bleibt, ist ein starkes Statement von Borussia Dortmund. Zwei Neuzugänge überragen bei ihrem Heim-Debüt – aber es ist nicht alles perfekt. Denn auch ein mögliches Sorgenkind ist beim BVB dazugekommen.
Nach einem eher glücklichen Weiterkommen im Pokal zeigt sich Dortmund in der Bundesliga nun von einer ganz anderen Seite. Mit einem eindrucksvollen 4:1 wurde die hochklassige Leipziger Konkurrenz nach Hause geschickt.
Es war ein Saisonstart nach Maß für die zu großen Teilen überarbeitete Borussia, welche sogar in der Führungsriege durch Sebastian Kehl als Chef der Lizenzspielerabteilung Verstärkung erhalten hat. Der Ex-Kapitän zeigt sich nach dem Auftakt sichtlich erleichtert. “Wir haben große Qualitäten und die müssen wir jetzt Spiel für Spiel abrufen. Ich denke, dass gerade ein paar Rädchen ineinander finden. Man kann den Aufbruch deutlich spüren”, meinte Kehl im Interview.
Die neue Schaltzentrale beim BVB: Delaney und Witsel
Im Sommer rief man den Neustart aus – jetzt kann man endlich die ersten Früchte ernten. Mit Axel Witsel und Thomas Delaney sind zwei Platzhirsche im Mittelfeld dazugekommen. Ohne Zweifel konnten die beiden der Partie gegen RB Leipzig ihren Stempel aufdrücken. Witsel trifft mit einem sehenswerten Seitenfallzieher – Delaney weiß mit körperlicher Präsenz und gutem Passspiel zu überzeugen.
Insbesondere WM-Kandidat Witsel hat in nur wenigen Tagen ein makelloses Zeugnis bekommen. Beim Pokalspiel in Fürth schoss er den Ausgleich in letzter Minute. Das Sahnehäubchen ist für den 29-Jährigen trotzdem der Auftritt vor der Südtribüne.
“Als ich zum Aufwärmen rauskam, konnte ich die positiv verrückte Stimmung in Dortmund spüren. Die Fans haben im gesamten Spiel mitgemacht und ordentlich nach vorne geschoben”, sagte der Belgier. Aber wer ist nun die Nummer ein beim BVB? Dietmar Hamann, Sky Experte, sieht besagte in Witsels Nebenmann. “Es war wichtiger, den Transfer von Delaney als von Witsel abzuwickeln. Er war anderthalb Jahre in China. Was dort betrieben wird, ist leider kein Profisport. […] Beide können einen großen Wert tragen. Doch Delaney ist ein Spielertyp, der andere motiviert und wichtige Zweikämpfe gewinnt. Bei Witsel möchte ich noch vorsichtig bleiben.”
Unruhige Zukunft für Götze?
Es bleibt kein Zweifel daran, dass Lucien Facre zwei Spieler mit großem Mehrwert dazugewonnen hat. Jedoch bleibt dann kein Platz mehr für Mario Götze. So durfte das ehemalige Supertalent volle 90 Minuten auf der Bank schmoren.
In der Sky Runde prophezeite Hamann eine eher unruhige Zukunft für Götze beim BVB: “Es hat mal die Idee existiert, ihm eine andere Position einzugestehen. Aber das funktioniert nicht von einem Tag auf den anderen. Jetzt gibt es Delaney und Witsel für die Sechs. Das erinnert mich sofort daran, dass für Götze jetzt kein Platz mehr ist. Dabei habe ich kein gutes Gefühl.”
Somit ergibt sich ein möglicher Konfliktherd im Dortmunder Kader. Sollte bis zum 31. August die “Neuner”-Suche fruchten, könnte der BVB zum Bayern-Jäger in der aktuellen Saison werden. “Es sind noch fünf Tage, es ist daher nicht ausgeschlossen, dass nicht ein paar Dinge auf dem Transfermarkt geschehen. Nun brauchen wir etwas Geduld, bis wir wissen, was passiert”, äußerte Michael Zorc im Interview. Zwar wollte der Sportdirektor letzte Woche die Bezeichnung “Bayern-Jäger” noch nicht bejahen, doch der erste Platz nach Spieltag eins dürfte nicht nur bei den Fans Anklang finden.