Hoffenheimer sind wütend nach der Auftaktpleite gegen die Bayern

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Kurz nach Anpfiff der Bundesliga-Saison ist der Ärger bereits riesengroß. Nach dem strittigen Elfmeter beim 1:3 gegen Bayern äußert Hoffenheim-Coach Nagelsmann scharfe Kritik an den Videoassistenten.

Er war sichtlich verärgert. So gar ziemlich stark. Man konnte es ihm deutlich anmerken, als es am Freitag Abend galt, die Partie gegen den FC Bayern zu analysieren. Julian Nagelsmann hatte 1:3 mit Hoffenheim verloren. Nach der Niederlage äußerte der Coach scharfe Kritik in Richtung der Videoassistenz. Das vermeintliche Foul an Ribery – zusammen mit der Aktion, die für den Elfmeter in der Schlussphase sorgte – sorgte für reichlich Gesprächsstoff.

“In der zweiten Hälfte machten wir brutalen Druck, bis endlich der Elfmeter entstand, der eigentlich keiner war”, beklagte Nagelsmann im ZDF. “Es ist mir ein Rätsel, wo sich die Videoassistenz da gerade befunden hat, anscheinend nicht auf dem Feld.”

Hoffenheims Nordtveit setzte im Laufweg von Franck Ribery zu einer Grätsche an, doch der Franzose sprang schon lange vor der Berührung ab. Das war recht offensichtlich. “Warum man das Zustandekommen dieses Elfmeters nicht kontrolliert, ist mir unklar”, sagte Nagelsmann. “Beim Fußball kommt es zum Kontakt. Wenn man dem Stürmer den Weg blockt, aber kein Kontakt zustande kommt, dann ist das auch kein Foul. Auf jeden Fall grenzwertig.”

“Warum schaffen die es nicht”

Auch bei Eurosport ließ Nagelsmann seinem Ärger wegen des Videoassistenten freien Lauf: “Es ärgert mich einfach, man könnte ja eingreifen, aber bei der entscheidenden Szene macht niemand etwas”, sagte er. “Warum schaffen die es nicht, sich in Köln vernünftig zu entscheiden? Da läuft der arme Schiedsrichter vor über 70.000 Fans hin und schaut sich die Szene an. Wozu baut man da 14 Screens in Köln auf, wenn sowieso nichts passiert? Dann können sie daheim bleiben und wir regeln das selber im Stadion. Ein Screen kostet zudem weniger als 14. Dann muss nicht immer alls hin- und hergeswitcht werden.”

Auch der Trainer Bayern Münchens, Niko Kovac, räumte nach Betrachtung der Bilder ein: “Das war nicht eindeutig, ich hätte den Strafstoß nicht gegeben.” Den Strafstoß von Lewandowski musste man dann wiederholen, weil Robben vor dem Nachschuss zu früh in den Strafraum gerannt war. Den nächsten Versuch traf Lewandowski zum 2:1 direkt.

Sauer war auch Alexander Rosen, Hoffenheims Sportchef. Ähnlich wie Nagelsmann äußert er starke Kritik an der Praktikabilität des Videobeweises. “Bei der Weltmeisterschaft konnten wir es sehen: Da gab es aus Simbabwe einen leitenden Schiedsrichter, einen vierten Offiziellen, der aus Saudi-Arabien kam, und im Videoraum befand sich einer aus Uruguay. Eine Testphase gab es nicht und der Videobeweis wurde zu etwas, was er von vornherein sein sollte, nämlich eine wunderbare, gerechte und sinnvolle Einrichtung. Dem gegenüber steht das, was wir heute erlebt haben. Das ist ein absoluter Gegensatz und ganz und gar nicht das, was es sein sollte”, sagte Rosen.