FC Bayern: Erneut das Sprunggelenk, Kingsley Coman fällt längere Zeit aus

Kingsley Coman
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Kingsley Coman wird beim FC Bayern München ein schweres Erbe zweier ehemaliger Klublegenden antreten. Gegen Hoffenheim musste seine Rückkehr nach einer langen Verletzung aber wieder im Krankenhaus landen. In der Nacht kam es zur niederschmetternden Diagnose.

In Zukunft soll er den Flügel des FC Bayern absichern, nämlich sobald Arjen Robben und Franck Ribery in ihren wohlverdienten Ruhestand gehen. Doch scheinbar stellt sich das Schicksal gegen diese Pläne, indem es den Einsatz von Kingsley Coman langfristig verhindert. Im letzten Spiel, das 3:1 endete, trumpfte der 22-Jährige in der ersten Halbzeit überzeugend auf. Dann kam es zu einer heftigen Attacke, die ihn aus dem Traum einer sorglosen Spielzeit herausriss und ihn mit Tränen erfüllten Augen auf dem Platz liegen ließ. Mit schmerzendem Knöchel musste er schließlich das Spielfeld verlassen.

Immer wieder konnte der schnelle Franzose überzeugen, vor allem durch seine Schnelligkeit raubte er den Gegenspielern der TSG viele Chancen. Er kam ihnen zuvor und konnte viele Zweikämpfe gewinnen. Nur mit überhartem Einsatz konnten die Hoffenheimer Coman stoppen. Aber der Außenstürmer ließ sich davon nicht beeindrucken, stand immer wieder auf und spielte weiter. Mit seinen Tricks und Flanken war er zweifellos der auffälligste Spieler des Bayern-Kaders – bis zur 44. Minute.

Das war nämlich der Moment, in dem Nico Schulz von Hoffenheim Coman an der Eckfahne in vollem Lauf umgrätschte. “Ich habe vermutet, dass er eine Flanke schießen will und habe daher versucht, mit vollem Einsatz diese Flanke zu verhindern. Aber er macht einen Haken, sodass ich nur ihn treffen konnte”, meinte Schulz und ergänzte: “Es tut mir sehr leid für ihn. Von meiner Seite aus war das auf keinen Fall Absicht.”

Ob es Absicht war oder nicht, spielt nun keine Rolle mehr, denn die Attacke gegen Comans linken Fuß hatte verheerende Folgen. Minutenlang wand er sich mit Schmerzen im Gesicht auf dem grünen Rasen. Während die medizinischen Helfer der Bayern heranrückten, um den Knöchel zu behandeln, versucht Franck Ribery seinen Landsmann durch aufmunternde Worte etwas aufzubauen. Denn dem 35-Jährigen war klar, wie es um die Situation stand. Dass gerade Coman dort lag, war besonders bitter.

Gutes Spiel – böses Ende

Es war durchaus überraschend, dass Coman im Spiel gegen Hoffenheim gegenüber Robben den Vorzug in der Startelf bekommen hatte. Umso euphorischer konnte er sein Comback in der Bundesliga nach ganzen sechs Monaten feiern. Seit Februar hatte er sich wegen eines Syndesmosebandrisses in einer Ruhephase befunden und konnte kein Spiel absolvieren. Auch die WM-Teilnahme mit der französischen Nationalmannschaft hatte er verpasst. Daher kostete ihn die Verletzung nicht nur eine Menge Zeit, sondern auch den begehrten WM-Titel.

 

Das war nicht die einzige Verletzung, die Coman seit 2015 durchstehen musste, seit er von Turin zu den Bayern gewechselt ist. Wahrscheinlich ist das auch der Hauptgrund, weshalb er noch immer hinter Ribery und Robben steht und sie bisher nicht überflügeln konnte. “Im Moment sieht es nicht sehr gut aus, ihn plagen starke Schmerzen. Ich hoffe aber, dass es nichts Ernstes ist”, sagte Bayerns Trainer Niko Kovac unmittelbar nach dem Spiel.

Leider musste die Hoffnung der Münchener Coaches unerfüllt bleiben: Erneut zog sich Coman einen Riss am Syndesmoseband zu. Das ergab eine Untersuchung kurz nach dem Spiel, wie die Chefetage des FC Bayer in derselben Nacht noch mitteilte. Eine Operation sei für Coman unumgänglich, wodurch er den größten Teil der Hinrunde verpassen dürfte. Der Hoffnungsträger Bayerns wird also noch längere Zeit verletzt bleiben müssen.