Die nächste bittere Nachricht für Bayer 04 Leverkusen. Nun hat sich auch Defensivspezialist Sven Bender (29) verletzt. Er zog sich eine Verletzung am rechten Sprunggelenk zu. Wie lange er fehlen wird, ist noch unklar. Damit wird die Liste der Verletzten in Leverkusen immer länger.
Am Mittwochvormittag hatte sich Sven Bender am rechten Sprunggelenk verletzt und wurde noch auf dem Trainingsplatz von Teamarzt Burak Yildirim behandelt. Mit dem Golf-Car wurde der ehemalige Dortmunder schließlich in die Katakomben der BayArena gebracht – mit einem stark bandagierten rechten Fuß. Er war zuvor bei einer Übung zum Thema Zweikampfverhalten bei Standards umgeknickt und liegen geblieben. Bender hatte auch im Laufe der Vorbereitung bereits Probleme mit dem rechten Sprunggelenk. Er musste bereits im Trainingslager teilweise kürzer treten.
Für Leverkusens Trainer Heiko Herrlich ist der Bender-Ausfall noch kein Grund zur Beunruhigung. “Unser Arzt sieht es jetzt nicht als so bedenklich an”, so der Coach. Den Einsatz Benders für das Spiel in Mönchengladbach habe er noch nicht abgeschrieben. “Wir können den Trainingsbetrieb ja nicht einstellen. Das sind Dinge, die gerade unglücklich passieren”, so Herrlich gegenüber dem “kicker”. Bereits am Vortag hatte sich Svens Zwillingsbruder Lars eine Knieverletzung zugezogen. Er fehlte deshalb beim Mittwochstraining. Genauere Untersuchungen sollen nun zeigen, ob die Zwillinge am Samstag zum Ligaauftakt doch spielen können.
Auch zu Lars Bender äußerte sich der Trainer zurückhaltend optimistisch: “Bei ihm müssen wir schauen, wie er morgen den Schmerz tolerieren kann. Es ist nicht hundertprozentig sicher, dass er morgen wieder mitmachen kann, aber wir planen natürlich schon, dass er am Samstag spielen kann. Doch das wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Ein kleines Fragezeichen steht da schon.”
Und Kai Havertz? Der 19-Jährige Shootingstar klagte zuletzt über eine Verhärtung im Oberschenkel. Er wurde beim Mittwochstraining geschont. “Wir hätten ihn heute komplett mitmachen lassen können, aber da geht es einfach darum, dass wir die Belastung gerade in seinem Alter richtig steuern. Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme”, so Trainer Herrlich.
Sven Bender an der Spitze einer langen Verletztenliste
Dennoch: Die Liste der Verletzten ist ohnehin lang genug – vor allem, wenn es um die defensiven Positionen im Team geht. Sechser Julian Baumgartlinger wird aufgrund eines Innenbandrisses im Knie noch mindestens zwei Monate fehlen. Charles Aranguiz, Stratege im Mittelfeld, wird trotz Fortschritte nach Knie- und Achillessehnenproblemen gegen Mönchengladbach noch fehlen. Abwehrmann Panagiotis Retsos fehlt aufgrund eines Sehenteilrisses im Oberschenkel noch bis Mitte September. Leverkusens neuer Keeper Lukas Hradecky fällt nach wie vor nach einer Kieferoperation aus. Ramazan Özcan, der in der Vorbereitung mehrfach patzte, wird ihn vertreten. Das Duell gegen Thorsten Kirschbaum hatte er vorerst gewonnen. Neuzugang Kirschbaum, der vom 1. FC Nürnberg gekommen war, hatte es nun ohnehin ebenso erwischt: Der Torwart zog sich am Mittwoch eine Verletzung in der hinteren Oberschenkelmuskulatur zu. Neben den zahlreichen Ausfällen in der Defensivabteilung, fehlt auch Stürmer Joel Pohjanpalo (Durchblutungsstörungen im Sprungbein) noch länger.
“Ich habe noch nie gejammert”, sagte Heiko Herrlich. “Wir kriegen elf Mann auf den Platz und auch die Bank voll – ohne Probleme. Wir haben da unheimlich viel Qualität.” Am Samstag (18.30 Uhr) kommt es bei Borussia Mönchengladbach zur Nagelprobe. In der 1. Runde des DFB-Pokals mühten sich die Leverkusener beim Oberligisten 1. CfR Pforzheim zu einem 1:0-Sieg. Das goldene Tor erzielte Lukas Alario in der 26. Minute per Elfmeter. Zuvor war Sven Bender gefoult worden.