Die auf dem Papier alles andere als einfache Aufgabe in der ersten Runde des DFB-Pokals hat Hannover 96 mit einem in dieser Form kaum zu erwartenden 6:0-Sieg beim Karlsruher SC bemerkenswert souverän erledigt. Vor dem Start der Bundesliga mit dem Nordduell beim SV Werder Bremen, wo die Niedersachsen bislang nur höchstselten gut aussahen, ist daher durchaus Zuversicht angesagt.
Auch wegen Hendrik Weydandt, der eigentlich zunächst als Perspektivspieler und vornehmlich für die zweite Mannschaft vom 1.FC Germania Egestorf/Langreder aus der Regionalliga verpflichtet wurde, sich dann aber in der Vorbereitung als echte Alternative für die Profis empfahl und im Pokal nach seiner Einwechslung gleich doppelt traf. Dem 23-Jährigen, der noch vor vier Jahren in der Kreisliga spielte, winkt nun sogar zeitnah ein Profi-Vertrag, wie 96-Boss Martin Kind in “Bild” ankündigte: “Der Junge ist unbeschwert und einfach klasse. Er bekommt einen Profi-Vertrag, das hat er sich verdient. Wir führen schon erste Gespräche.”
Während der ablösefrei gekommene Weydandt das Zeug zum absoluten Schnäppchen hat, müssen die 96er für den noch gesuchten Innenverteidiger deutlich tiefer in die Tasche greifen. Nachdem in den vergangenen Tagen der Schweizer Timm Klose von Norwich City als heißester Kandidat gehandelt wurde, wollte sich Kind gegenüber der “Neuen Presse” noch nicht darauf festlegen, ob Klose oder aber Papy Djilobodji vom AFC Sunderland den Zuschlag erhält: “Es ist zwischen beiden ergebnisoffen, es gibt Gespräche, aber noch keine Festlegung.” Darüber hinaus betont Kind aber auch, dass auch noch weitere Optionen, die im Detail nicht bekannt sind, geprüft werden.
Breitenreiter wünscht sich Verstärkungen für die Offensive
Trainer Andre Breitenreiter erneuerte unterdessen seine Ansicht, dass sich Hannover auch im Offensivbereich noch einmal verstärken sollte: “Es hat sich gezeigt, dass wir da nicht breit genug aufgestellt sind, weil wir nur zwei offensive Außen zur Verfügung hatten”, so der Coach mit Blick auf das Spiel in Karlsruhe.
Boss Kind wollte sich öffentlich nicht zu Breitenreiters Wünschen äußern, schloss mit dem Verweis darauf, dass der Trainer die Dinge mit Sportchef Horst Heldt besprechen müsse, aber Nachbesserungen auch nicht gänzlich aus.