Europa League-Qualifikation: Leipzig reicht Unentschieden in Rumänien, Tor-Wahnsinn in St. Petersburg

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Bundesligist RB Leipzig steht kurz davor die Gruppenphase in der UEFA Europa League zu erreichen. Die Roten Bullen stehen nach dem gestrigen 1:1-Unentschieden gegen den rumänischen Pokalsieger Universitatea Craiova in den EL-Playoffs. Auch Zenit St. Petersburg steht in der letzten Qualifikationsrunde, die Russen haben ein echtes Fußballwunder geschafft und nach der 0:4-Hinspiel-Niederlage einen 8:1-Heimerfolg am Mittwochabend gegen Dianmo Minsk gefeiert.

Die lange Reise von RB Leipzig in der Europa League-Qualifikation neigt sich so langsam aber sich dem Ende zu. Nach dem RB sich in der 2. Runde gegen den BK Häcken aus Schweden durchsetzen konnte, erwies sich auch der rumänische Pokalsieger Universitatea Craiova als kein ernsthafter Stolperstein für den Bundesligisten. Nach dem 3:1-Hinspiel-Erfolg vor einer Woche, reichte dem Team von Ralf Rangnick gestern Abend ein 1:1-Unentschieden um den Sprung in die Playoffs zu schaffen.

Sabitzer-Treffer reicht am Ende nicht für den Sieg

Mit Emil Forsberg und Yussuf Poulsen sowie Marcel Sabitzer, der nach wochenlanger Pause wieder sein Comeback feierte, bot Rangnick seine beste Elf auf. Lediglich Timo Werner fehlte, der deutsche Nationalspieler hat leichtere Rückbeschwerden und wurde geschont. Trotz Top-Besetzung tat sich Leipzig in der Anfangsphase sehr schwer. Vor allem in der Offensive fehlte es an der nötigen Effizienz und Durchschlagskraft.

Die Gastgeber hatten in der 9. Minuten der Partie durch Dass Baicu, nach einem Stellungsfehler von RB-Kapitän Willi Orban, die große Chancen in Führung zu gehen, doch RB-Torhüter Yvon Mvongo bewahrte seine Mannschaft vor dem Rückstand

Erst nach der Anfangs-Viertelstunde kam Leipzig besser ins Spiel. Sabitzer (16.) und Sturm-Neuzugang Matheus Cunha (22.) ließen jedoch gute Chancen liegen. In der 39. Minute war es dann jedoch soweit: nach einer artistischen Seitfallzieher-Vorlage von Orban brachte Sabitzer Leipzig mit 1:0 in Front.

Nach dem Seitenwechsel merkte man den Gastgebern, dass sie nicht mehr wirklich an ein Fußball-Wunder glaubten. Dementsprechend zurückhaltend traten sie in der Offensive auf und überließen RB nahezu komplett das Feld. Die Gäste aus Deutschland konnten damit jedoch wenig anfangen. Die beste RB-Chance in der 2. Hälfte hatte Jean-Kevin Augustin in der 55., doch der Franzose verpasste es die Führung weiter auszubauen.

In der Schlussphase drehte Craiova nochmals auf: Nicusor Bancu (77.) und Marius Briceag (78.) hatte beste Gelegenheiten, scheiterte beide am erneut starken Mvongo. In der 85. war jedoch auch der Schweizer machtlos als Raoul Petre Baicu per sehenswertem Lupfer den 1:1-Ausgleich erzielte, was letztendlich auch der Schlusspunkt der Partie war.

In den Playoffs bekommt es Leipzig nun mit Sorja Luhansk aus der Ukraine zu tun. Am 23. August steht das Hinspiel in Luhansk an. Eine Woche später am 30. August kommt es in Leipzig zum Rückspiel.

Die Stimmen zum Spiel

RB-Coach Ralf Rangnick wollte die Leistung und das Ergebnis nicht über bewerten, am Ende zählt nur das Weiterkommen so Rangnick: “Es ist wichtig, dass wir weitergekommen sind und es keine Verletzten gab. Für viele Jungs wie Nordi Mukiele, Yussuf Poulsen oder Emil Forsberg hat es sehr gut getan, mal wieder über die vollen 90 Minuten zu gehen. Das Gegentor ist nicht sonderlich tragisch. Es war ja auch ein kurioser Treffer: Wenn Ibrahima Konaté den Ball nicht abgefälscht hätte, wäre er niemals ins Tor gegangen. Von daher ist das heute halb so wild.”

Auch RB-Torwart Yvon Mvogo, der zu den besten Leipzigern gehörte, betonte, dass man nun in den Playoffs steht: “Am Schluss ist es ein 1:1. Wir sind weiter. Hauptsache wir sind qualifiziert. Aber es gibt Kleinigkeiten, die wir besser machen müssen.”

Zenit schafft das Fußball-Wunder gegen Minsk

Während der gestrige Abend in Rumänien sehr ruhig und unspektakulär verlief, ging es in St. Petersburg deutlich spannender zu. Nach der 0:4-Pleite gegen Dinamo Minsk stand Zenit St. Petersburg faktisch schon kurz vor dem Aus, doch die Russen kämpften sich nochmals zurück und schafften am Ende mit einem 8:1-Erfolg (!) doch noch das Fußball-Wunder.

Die wenigstens der knapp 35.000 Zuschauer in St. Petersburg hätten zur Halbzeitpause, beim Stand von 1:0 für Zenit, damit gerechnet, dass der Abend nochmals so kurios wird. Leandro Paredes brachte seine Mannschaft in der 22. Minute auf die Siegerstraße und eröffnete damit eine packende Aufholjagd.

Erst in der 66. Minute erhöhte Noboa auf 2:0 und weckte damit neue Hoffnung bei den Fans und seiner Mannschaft. Als Paredes jedoch in der 72. mit gelb-rot vom Platz musste, schien der Traum von der Europa League-Gruppenphase in weite Ferne zu rücken. Dann kam jedoch der große Auftritt von Russlands WM-Star Artem Dzyuba, der mit einem Doppelpack binnen drei Minuten (75. und 78.) seine Mannschaft in die Verlängerung rettete.

In der ersten Halbzeit der Verlängerung schockte Minsks Seidu Yahaya Zenit mit seinem Anschluss-Treffer zum 1:4 für Minsk. Nach dem Tor des Ghanaers brauchte Zenit nun zwei weitere Treffer um einen Verbleib in Europa ermöglichen konnten. In der 108. keimte durch den Treffer Sebastián Driussi neue Hoffnung auf Seiten der Gastgeber auf und spätestens als erneut Dzyuba per Elfmeter vier Minuten vor Ende zum rettenden 6:1 einnetzte brachen alle Dämme in der Gazprom Arena.

Minsk warf in den letzten Minuten nochmals alles vorne und fing sich in der Nachspielzeit der Verlängerung jedoch nochmals zwei weitere Tore: Der ehemalige Nürnberger Robert Mak setzte mit seinem Doppelpack in der 121. und 123. letztendlich den Schlusspunkt der Partie und sicherte seiner Mannschaft mit einem 8:1-Erfolg nach Verlängerung den geschichtsträchtigen Einzug in die Playoffs. Dort trifft Zenit in der kommenden Woche auf den norwegischen Vertreter Molde FK, der sich gegen Hibernian FC aus Schottland durchsetzte.