Heute Abend um 18 Uhr schließt das Sommer-Transferfenster in der englischen Premier League, danach können die englischen Vereine keine neuen Spieler mehr bis zum Winter verpflichten. Am sog. Deadline Day könnte noch der eine oder andere spektakuläre Wechsel über die Bühne gehen. Auch Spieler aus der Fußball Bundesliga sollen dabei durchaus eine tragende Rolle spielen.
Während in den meisten europäischen Top-Ligen das Transferfenster im Sommer noch bis zum 31. August geöffnet ist, schließt dieses bereits heute in der englischen Premier League. Bis punkt 18 Uhr müssen alle Vereine auf der Insel ihre Wechsel unter Dach und Fach gebracht haben.
Bereits gestern Abend gab es mit dem Wechsel von Thibaut Courtois vom FC Chelsea zu Real Madrid durchaus einen spektakulären Last Minute-Transfer und auch heute am sog. Deadline Day könnte noch so einiges passieren. Spannend könnte es auch aus deutscher Sicht werden.
Manchester United steht unter Zugzwang
Mit Fred und Diogo Dalot hat Manchester United diesen Sommer bereits zwei echte Top-Transfers gelandet, knapp 90 Millionen Euro haben die Red Devils für diese beiden Spieler ausgeben. Blickt man jedoch auf die Konkurrenz aus Liverpool und London sind dies “Peanuts”. Liverpool hat im Sommer 180 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben und auch die Blues haben bisher knapp 140 Millionen Euro investiert.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Jose Mourinho nicht wirklich zufrieden ist mit seinem aktuellen Kader, dies hat der Portugiese bereits auch öffentlich kund getan und betont, dass sich bis zum Ende der Transferfensters durchaus noch etwas tun kann. Die Wunschliste von Mourinho ist lang, neben Jerome Boateng soll auch Frankfurts Ante Rebic ein Objekt der Begierde sein. Zumindest in Sachen Boateng sieht es schlecht aus, der Abwehrspieler präferiert einen Wechsel zu Paris-Saint Germain. Bei Rebic hingegen soll United gute Aussichten haben, müsste jedoch zwischen 30-40 Millionen Euro an die Eintracht zahlen.
Auch Harry Maguire vom Ligakonkurrenten Leicester City und Ousmane Dembele vom FC Barcelona wurden in den vergangenen Wochen immer wieder mit den Red Devils in Verbindung gebracht. In beiden Fällen müsste man jedoch zwischen 80-100 Millionen Euro zahlen. Mourinho hat scheinbar die Hoffnung verloren nochmals erfolgreich zu sein auf dem Transfermarkt: “Ich bin nicht zuversichtlich. Der Markt schließt heute. Es ist an der Zeit für mich, nicht mehr darüber nachzudenken. Ich muss mich auf die Spieler konzentrieren, die verfügbar sind.”
Neben potenziellen Neuzugänge gibt es aber auch den einen oder anderen Wechselkandidaten. Demnach soll Paul Pogba mit dem FC Barcelona in Verhandlungen stehen. United will den Weltmeister allerdings nicht ziehen lassen. Anders als bei Verpflichtungen sind Transfers weg von der Insel sind noch bis Ende August möglich.
FC Chelsea: Was kommt nach Kepa?
Mit Jorginho und Kepa Arrizabalaga hat der FC Chelsea diesen Sommer bisher „nur“ zwei echte Neuzugänge zu verbuchen. Dennoch hat man für diese beiden Profis knapp 140 Millionen Euro ausgegeben, allein die neue Nr. 1 im Tor der Blues, Kepa Arrizabalaga, hatte satte 80 Millionen Euro gekostet, damit ist der 24-jährige der teuerste Torhüter aller Zeiten.
Ob Chelsea nochmals auf dem Transfermarkt aktiv wird bleibt abzuwarten. Mit Mateo Kovacic von Real Madrid hat man sich am Mittwochabend einen neuen Mann für das zentrale Mittelfeld gesichert, der Kroate wechselt jedoch nur auf Leihbasis für ein Jahr von den Königlichen nach London. In der Offensive wird Chelsea schon seit geraumer Zeit mit Christian Pulisic von Borussia Dortmund in Verbindung gebracht, es ist jedoch eher unwahrscheinlich, dass der BVB den US-Amerikaner dieser Sommer vorzeitige ziehen lässt, zumal dieser noch bis 2020 vertraglich an Dortmund gebunden ist. Mit Edinson Cavani und Anthony Martial gibt es zwei weitere Offensivspieler welche ebenfalls mit dem FC Chelsea in Verbindung gebracht werden. Aber auch hier scheint ein Last Minute-Transfer eher ausgeschlossen zu sein, weil man mit Olivier Giroud und BVB-Rückkehrer Michy Batshuayi bereits zwei echte Mittelstürmer im Kader hat.
Jürgen Klopp hat seine Wunschspieler bekommen
Mit 180 Millionen Euro Transferausgaben ist der FC Liverpool bis dato der Spitzenreiter in Sachen Neuverpflichtungen im Sommer. Mit Alisson Becker (63 Millionen Euro) hat man sich einen neuen Torhüter geschnappt, der kommende Saison dem Ex-Mainzer Loris Karius wohl den Stammplatz streitig machen wird. Naby Keita (60 Millionen Euro) verstärkt das zentrale Mittelfeld und wird Emre Can ersetzen, denn es im Sommer ablösefrei zu Juventus Turin gezogen hat. Mit Fabinho (45 Millionen Euro) hat man einen weiteren Mann für das Mittelfeld verpflichtet, der Brasilianer ist jedoch eher einer für die Defensive. Last but not least gab es mit Ex-Bayern-Profi Xherdan Shaqiri (15 Millionen Euro) auch Verstärkung für die Offensive.
Englischen Medienberichten zu Folge haben die Reds ihre Transferaktivitäten für diesen Sommer eingestellt und somit wird es am Deadline Day keine weiteren Neuzugänge mehr geben. Offen ist jedoch, ob im August ggf. noch der eine oder andere Spieler den Verein verlässt.
Die Sky Blues haben kaum Handlungsbedarf
Während Pep Guardiola in der abgelaufenen Saison mehr als 300 Millionen Euro für neue Spieler ausgeben hat, hielt sich der Spanier diesen Sommer „dezent“ zurück. Mit knapp 71 Millionen Euro sprechen bösen Zungen auf der Insel schon von einem Sparkurs. Die Wahrheit dürfte wohl eher darin liegen, dass der amtierende Meister kaum bis keinerlei Bedarf hat sein Team im Sommer zu verändern bzw. zu verstärken. Lediglich in der Offensive hat man nochmals nachgelegt und Ryiad Mahrez vom Ligakonkurrenten Leicester City verpflichtet. Der Algerier stand bereits im Winter kurz vor einem Wechsel zu den Citizens, dieser platzte jedoch aufgrund der Ablöseforderungen von Leicester. Im Sommer hat City nun knapp 68 Millionen Euro für en Flügelflitzer bezahlt.