Von wegen ‘langweilige Europa League'! Die Fans von Bundesligist Eintracht Frankfurt sind schier aus dem Häuschen. Wie der Verein am heutigen Montag mitteilte, sind die drei Heimspiele in der Gruppenphase der Europa League bereits ausverkauft. Kurios: Es steht noch kein einziger Gegner fest. Dies scheint fast egal zu sein.
Das dürfte auch die Veranstalter von der UEFA freuen: Die Europa League hat in Frankfurt einen regelrechten Boom ausgelöst. Während in der letzten Saison die Stadien teilweise halbleer blieben (z.B. bei der TSG Hoffenheim, die ihre erste internationale Saison spielte), freuen sich die Anhänger von Eintracht Frankfurt wie kleine Kinder vor Weihnachten auf die europäischen Auftritte ihres Teams.
Die Eintracht hatte den Verkauf der Tickets als “Blind Date” bezeichnet, da die Gegner und die Anstoßzeiten noch gar nicht feststehen. Doch die Verantwortlichen wussten bereits vorab: Der Run wird gewaltig werden. Im Grunde ist es egal, gegen wen die Eintracht spielt – die Tickets würden in Windeseile vergriffen sein. Und so kam es schließlich auch. Es wurden bereits mehr als 42.000 Karten pro Heimspiel verkauft. Insgesamt fasst die heimische Commerzbank-Arena 48.500 Plätze. Die restlichen Tickets müssen für Tageskarten (vor allem für Vereinsmitglieder), Business-Partner, UEFA und Auswärtsfans reserviert werden. Laut UEFA-Statuten stehen den Fans des Gastvereins fünf Prozent der Tickets zur Verfügung. Das entspricht einem Kontingent von 2.910 Karten.
“Das gibt es nur bei Eintracht Frankfurt”
Der Verein zeigt sich überglücklich und ist stolz, bereits jetzt vermelden zu dürfen, dass die Spiele ausverkauft sind. “Die Begeisterung für die internationalen Spiele der Eintracht ist riesengroß und zeigt den hohen Stellenwert der Europa League in Frankfurt”, so Axel Hellmann, Mitglied des Vorstandes bei Eintracht Frankfurt. “Alle Tickets für die Heimspiele der Gruppenphase ausverkauft zu haben, sechs Wochen bevor überhaupt Gegner und Spieltage feststehen – das gibt es nur bei Eintracht Frankfurt.”
Die Gruppenphase wird am 31. August 2018 beginnen. Eintracht Frankfurt hatte sich als DFB-Pokalsieger direkt qualifiziert. Im Finale triumphierte die Eintracht mit 3:1 gegen Rekordmeister FC Bayern München.
In der vergangenen Saison hatten sich die deutschen Klubs in der Europa League nicht mit Ruhm bekleckert. Die TSG Hoffenheim war erst in der Qualifikation zur Champions League am FC Liverpool gescheitert. Die Anhänger zeigten sich kaum interessiert an der Europa League. Entsprechend blutleer liefen auch die Spiele ab. Die TSG schied sang- und klanglos in der Gruppenphase aus – genauso wie Hertha BSC und der 1. FC Köln. Die Kölner sorgten allerdings zumindest für volle Stadien und eine beeindruckende Stimmung – daheim wie auswärts. Der SC Freiburg verabschiedete sich bereits in der Qualifikationsrunde und blamierte sich gegen NK Domzale. Über den dritten Platz in der Gruppenphase der Champions League kamen RB Leipzig und Borussia Dortmund schließlich in das Sechzehntelfinale. Der BVB setzte sich knapp gegen Atalanta Bergamo und Leipzig gegen den SSC Neapel durch. Im Achtelfinale blamierten sich die Dortmunder gegen Salzburg (1:2 und 0:0) und Leipzig kam knapp gegen St. Petersburg weiter. Im Viertelfinale scheiterten die Sachsen jedoch klar an Olympique Marseille (1:0 und 2:5). Den letzten Sieg in diesem Wettbewerb schaffte ein deutscher Verein 1996/97, als es noch um den UEFA-Pokal ging. Der FC Schalke 04 triumphierte mit den “Eurofighters” im Finale im Elfmeterschießen gegen Inter Mailand.
