Wendell, Bayer Leverkusens brasilianischer Linksverteidiger, darf sich auf einen neuen Landsmann unterm Bayer- Kreuz freuen. Und wird sicherlich auch eine wichtige Bezugsperson für diesen werden. Denn der frisch in Leverkusen gelandete Brasilianer Paulinho ist erst 18 Jahre alt. Bislang durfte er noch nicht in die Vorbereitung bei Bayer einsteigen, da für einen internationalen Transfer erst abgewartet werden musste, bis er seinen 18. Geburtstag gefeiert hatte. Nun ist er in Leverkusen angekommen – und formuliert direkt große Ziele.
Paulinho bestätigte bereits bei seiner offiziellen Vorstellung, dass ihm Wendell, der bereits seit vier Jahren in Leverkusen unter Vertrag steht, direkt viel geholfen und ihn sehr gut aufgenommen habe. Doch allzu großen Respekt vor seinem ersten Jahr als Profi im Ausland scheint Paulinho nicht zu haben. “Fußballer lernen, wenig Angst zu haben”, verkündet er. Bei der Integration hilft Wendell natürlich dennoch ungemein. Schließlich formuliert Paulinho seine Ziele nicht gerade zurückhaltend: “Ich möchte schnell ankommen und dann hoffentlich Titel gewinnen.”
Dass er noch ganz andere Ziele als solch kurz- bis mittelfristige hat, beweist sein erstes Auftritt in Leverkusen. Sein Vater trug in Anlehnung an CR7, die weltbekannte Marke von Superstar Cristiano Ronaldo, eine Kappe mit dem Aufdruck PH7 – Paulo Henrique, wie Paulinhos voller Vorname lautet, und seine neue Rückennummer in Leverkusen, die 7. Ist der portugiesische Weltstar also das große Vorbild für Paulinho? “Ich spreche ungern von Vorbildern, sondern lieber von Spiegelspielern, die man beobachtet und deren Entwicklung man nehmen möchte”, meint der blutjunge Südamerikaner dazu. “Cristiano Ronaldo ist für mich so einer. Er arbeitet immer hart an sich – das passt zu meinen Charakter.”
Paulinho will erfolgreichen Ex-Leverkusen-Brasilianern nacheifern
Große Worte für einen 18-Jährigen, der bislang auf die Profi-Bilanz von fünf Toren in 24 Spielen für Vasco da Gama in der brasilianischen Liga und der Copa Libertadores kommt. 18,5 Mio. Euro waren Leverkusen die Dienste des Talents wert. Die Ablösesumme kann durch verschiedene Boni sogar noch bis auf 36 Mio. Euro ansteigen. Außerdem muss Bayer Leverkusen 10 Prozent der Ablösesumme bei einem möglichen Weiterverkauf an Vasco da Gama abdrücken. Dank dieser Zugeständnisse und den guten Kontakten von Bayers Sportdirektor Jonas Boldt nach Brasilien konnte sich Leverkusen die Dienste des umworbenen Talents sichern.
Auch Paulinho bestätigt, dass es noch andere Interessenten an ihm gab. “Es waren einige Klubs neben Bayer interessiert”, verriet Paulinho, “aber Leverkusen hat einen guten Namen und von hier aus sind viele Brasilianer ihren Weg gegangen.” Juan, Lucio, Ze Roberto, Emerson. Dies sind nur einige der brasilianischen Profis, die in Leverkusen Zwischenstation machten auf ihrem Weg zu einer ganz großen Karriere. Ein anderer ist Jorginho. 87 Mal war der für Bayer Leverkusen aktiv und hat offensichtlich noch sehr positive Erinnerungen an diese Zeit. Denn er riet auch Paulinho dazu, zur Werkself zu wechseln. “Wir hatten Kontakt, und er hat den guten Eindruck, den ich hatte, bestätigt,” verkündet Leverkusens neuster Brasilien-Import.
Dass es für ihn aber noch einiges an Arbeit, Fleiß und Steigerung braucht, um eine ähnliche Karriere wie die genannten brasilianischen Vorgänger in Leverkusen zu verfolgen, ist auch Paulinho bei allem Selbstbewusstsein klar: “Ich bin erst 18, da kann man sich noch in vielen Bereichen verbessern.”
