Jungen Spielern aus der eigenen Jugend oder der zweiten Mannschaft eine Chance geben. Ihnen einen Weg in die Bundesliga aufzeigen. Sie auch im Training in den Profikader integrieren und so an ein höheres Leistungsniveau heranführen. Das ist in Zeiten, in denen die letzte Champions League Teilnahme und somit die letzten ganz fetten Einnahmen schon länger zurückliegen, der ‘Werder- Weg' geworden. Sinnbildlich dafür steht Maximilian Eggestein, der in den speziell in der vergangenen Saison eine starke Entwicklung hingelegt hat. Doch der Mittelfeldspieler will noch mehr – Verantwortung, Leistung, Torgefahr.
Nach seinen starken Leistungen in der vergangenen Saison, in der sich Eggestein als Stammspieler bei Werder Bremen etablieren konnte, ist dem erst 21-Jährigen bewusst, dass damit auch die Erwartungen an ihn für die kommende Spielzeit andere sind. “Ich gehe davon aus, dass die Ansprüche an mich wachsen werden. Und ich habe mir auch selbst vorgenommen, mit vornewegzugehen, mehr Verantwortung zu übernehmen.” Ein Vorhaben, dass Bremens Trainer Florian Kohlfeldt sicherlich begrüßen wird.
Denn gerade für die jungen, frisch zur Mannschaft gestoßenen Spieler ist Eggestein der perfekte Ansprechpartner. Mit seinen 21 Jahren zählt auch er immer noch zu den Jungprofis. Doch bereits seit der U17 spielt er bei Werder, seit drei Jahren zählt er dort bereits zum Profikader. Diese Rolle als Ansprechpartner nimmt der gebürtige Hannoveraner gerne an. “Sie können immer auf mich zukommen. Und ich versuche, ihnen zu vermitteln, wie sie sich innerhalb einer Profimannschaft zu verhalten haben. Das ist ja etwas anderes als sie es aus ihren Nachwuchsteams gewohnt sind, wo sie als Leistungsträger selbst vorneweg gingen.” Vom Neuling zum Leistungsträger – diesen Weg hat Eggestein so schnell wie wenig andere gemacht.
Loyaler Eggestein sieht Entwicklung von Werder nicht beendet
Doch natürlich gibt es bei Eggestein ebenfalls noch einiges zu verbessern. Ganz selbstkritisch meint der junge Profi dabei als ersten Punkt: “torgefährlicher zu werden”. Denn zwei Treffer in 33 Bundesliga-Einsätzen in der vergangenen Saison sprechen eine deutliche Forderung nach Verbesserung aus. Gerade für einen zentralen Mittelfeldspieler, der sich auch mal in die Offensive einschaltet.
Doch ebenso ist denkbar, dass Eggestein den nach Dortmund verkauften Delaney ersetzen soll. Also mit mehr Kampfkraft, etwas defensiver. “Über das Positionsspezifische hat der Trainer bisher noch nicht mit mir gesprochen, aber das wird noch kommen”, erklärt Eggestein, der sich da aber nicht allein in der Pflicht sieht: “Wir brauchen nicht den einen Spieler, der eklig ist, sondern wollen als ganze Mannschaft eklig sein. Es muss für jeden Gegner unangenehm werden, gegen uns zu spielen. Die Leistungsdichte in der Bundesliga ist so hoch, dass Kleinigkeiten entscheiden.”
Trotz “ein, zwei Anfragen” von anderen Klubs, Eggestein sieht seinen Weg bei Werder noch nicht beendet. “Werder ist für mich viel mehr als ein Zwischenschritt. Ich habe hier praktisch alle Schritte gemacht und bin dem Verein entsprechend dankbar.” Loyalität, die selten geworden ist. Doch diese Loyalität hat sich Werder Bremen in den letzten Jahren auch wieder durch strategisches Vorgehen und kluge Planung verdient. “Ich sehe bei Werder einen klaren Plan und denke, dass hier in den nächsten Jahren etwas passieren kann. Diesen Weg weiter mitzugehen, ist für meine Entwicklung am besten.”