Das Favoritensterben bei der WM 2018 geht weiter. Nachdem Titelverteidiger Deutschland schon völlig überraschend nach der Vorrunde die Heimreise antreten musste und am ersten Achtelfinal-Tag mit Argentinien und Portugal auch der Vize-Weltmeister von 2014 sowie der amtierende Europameister ausgeschieden sind, erwischte es am heutigen Sonntag auch die hochgewettete Auswahl Spaniens. Die Furja Roja kam gegen Gastgeber Russland 120 Minuten lang nicht über ein 1:1 hinaus und zog dann nach Elfmeterschießen mit 3:4 den Kürzeren.
Vor 78.011 Zuschauern im Olympiastadion Luschniki erwischten die hochfavorisierten Spanier den besseren Start und nach zwölf Minuten schien alles den erwarteten Gang zu gehen. Nach einer Freistoßflanke von Marco Asensio lieferten sich Sergio Ramos und Sergey Ignashevich einen intensiven Zweikampf, an dessen Ende der Ball unglücklich von der Wade des russischen Abwehrchefs zur spanischen Führung ins Tor sprang. Spanien hatte danach bis kurz vor der Pause alles unter Kontrolle, als nach einer Ecke ein Kopfball von Artem Dzyuba von der Hand von Gerard Pique geblockt wurde. Schiedsrichter Björn Kuipers entschied nach kurzem Zögern auf Elfmeter, den Dzyuba in der 41. Minute zum Ausgleich verwandelte.
Akinfeev avanciert zum Helden
Im kompletten zweiten Durchgang spielte Spanien fast ausschließlich in der russischen Hälfte, fand gegen eine engmaschige Deckung aber keine Lücke. Daran änderte sich trotz vereinzelter Chancen auch in der Verlängerung nichts, während die wenigen russischen Konterchancen meist schon im Ansatz verpufften. Als auch der eingewechselte Rodrigo Moreno in der Verlängerung den Ball nicht im Netz unterbrachte, waren die Weichen auf Elfmeterschießen gestellt, in das sich eine sichtlich erschöpfte russische Mannschaft dann mit der letzten Kraft rettete.
Im Elfmeterschießen behielten dann die Russen Fedor Smolov, Sergey Ignashevich, Aleksandr Golovin und Denis Cheryshev die Nerven, während für Spanien nur Andres Iniesta, Gerard Pique und Sergio Ramos trafen. Koke und Iago Aspas scheiterten mit ihren Versuchen an Keeper Igor Akinfeev.