Ancelotti baggert an Ex-Spielern aus München und Madrid

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Carlo Ancelotti, ab heute offiziell neuer Trainer des SSC Neapel, hat zum Einstand gleich eine ordentliche Wunschliste mitgebracht. Wie die spanische ‘AS' berichtet, legte der ehemalige Trainer von unter anderem Real Madrid und dem FC Bayern München seinem Präsidenten in Neapel Laurentio de Aureliis zum Amtsantritt eine Liste von Spielern vor, die er gerne am Vesuv sehen würde. Ganz oben auf dieser soll Karim Benzema stehen. Aber mit Jerome Boateng und Arturo Vidal soll sie auch zwei Bayern-Profis enthalten. 

Komplett utopische Forderungen stellt Ancelotti freilich nicht. Alle drei genannten Spieler werden mit einem Abgang von ihrem aktuellen Verein in Verbindung gebracht. Jerome Boateng brachte sich selbst als Sommertransfer ins Gespräch. Trotz Vertrages bis 2021 sucht er nach einer neuen Herausforderung und machte diesen Wunsch auch schnell öffentlich. Über sein Ziel kann bislang nur spekuliert werden. Doch bislang wurde von einem Wechsel Richtung England, wohl zu einem der beiden Manchester-Vereine ausgegangen. Als Jungprofi versuchte sich Boateng einst bereits bei Manchester City auf der Insel. Diese Zeit war aber nicht von Erfolg gekrönt. Nach nur einem Jahr brach er seine Zelte dort wieder ab und kehrte in die Bundesliga zurück.

Bei Arturo Vidal liegt der Fall anders. Der Chilene bekundete bei den Münchnern bleiben zu wollen. Doch er könnte dem enormen Konkurrenzkampf im Mittelfeld zum Opfer fallen. Mit der ablösefreien Verpflichtung von Leon Goretzka und der Rückkehr nach Leihe von Talent Renato Sanches herrscht ein Überangebot im zentralen Mittelfeld des FCB. Allerdings wird auch über einen Wechsel von Thiago zum FC Barcelona spekuliert. Das würde Vidals Karten im Bayern-Mittelfeld wieder verbessern.

Schließlich Karim Benzema. Der Franzose funktionierte unter Carlo Ancelotti noch als Tormaschine. 98 Partien absolvierte der Angreifer unter dem italienischen Erfolgscoach. Dabei gelangen ihm 46 Treffer und 31 Assists. Doch diese Statistiken sind für Benzema in Madrid Geschichte. Unter seinem Landsmann Zinedine Zidane verlor er seinen unumstrittenen Stammplatz. Blickt man auf lediglich fünf Tore in der spanischen Liga in der zurückliegenden Saison, weiß man auch, warum.

Neapel muss Spieler verkaufen, um Ancelottis Wünsche zu erfüllen

Doch günstig wäre Karim Benzema dennoch nicht zu haben. Real Madrid fordert für die Dienste des Franzosen mit algerischen Wurzeln, dessen Vertrag ebenso wie Boatengs noch bis 2021 läuft, stolze 50 Mio. Euro Ablöse. Lediglich Arturo Vidal wäre wohl etwas günstiger zu haben, da sein Vertrag nur noch bis 2019 läuft. Klar ist dennoch, ohne Spielerverkäufe wären Benzema, Boateng und Vidal nicht zu bezahlen.

Gut möglich also, dass der SSC Neapel bei einigen international begehrten Spielern schwach wird. Jorginho soll sich mit Manchester City schon so gut wie einig sein. Kapitän Marek Hamsik ist in China angeblich heiß begehrt. Und Abwehrrecke Kalidou Koulibaly wollte zum Beispiel schon im vergangenen Sommer zum FC Chelsea wechseln. Dort ist nun sein Ex-Trainer aus Neapel, Maurizio Sarri, tätig.

Die Verpflichtung der drei alternden Stars Benzema (30), Boateng (29) und Vidal (31) würde aber eine Abkehr von Neapels Philosophie bedeuten, junge Talente zu verpflichten und diese zu Stars zu formen. Jorginho, Hamsik und Koulibaly kosteten Neapel zusammengerechnet nur 22,75 Mio. Euro. Und könnten nun um die 150 Mio. Euro einbringen.