WM 2018: Schont Kroatien seine Stars im letzten Vorrundenspiel gegen Island?

WM 2018: Kroatien fertigt Argentinien ab und zieht ins WM-Achtelfinale ein
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Mit zwei Siegen aus den ersten beiden Spielen hat Kroatien sich vorzeitig für das WM-Achtelfinale qualifiziert. Das morgige Abschlussspiel in der Vorrundenphase gegen Island hat, rein sportlich betrachtet, keinen Mehrwert mehr für die Feurigen. Kroatiens Nationaltrainer Zlatko Dalic hat im Vorfeld der Partie angekündigt, dass er zahlreiche seiner Stars schonen möchte, auch wegen einer drohenden Gelbsperre. Bei den Isländern sorgen diese Aussagen kurioserweise nicht für Jubelschreie.

Kroatien hat nach seinem eindrucksvollen 3:0-Erfolg gegen Vize-Weltmeister Argentinien seinen Status vom “Geheimfavorit” abgelegt und wird von vielen Fans und Experten mittlerweile als “echter Top-Favorit” gehandelt. Angeführt vom Mittelfeld-Duo Luka Modric und Ivan Rakitic schient Kroatien dieses Jahr die langersehnte Balance zwischen Offensive und Defensive gefunden zu haben, welche dem Team in den Jahren zuvor bei großen Turnieren immer wieder gefehlt hat.

Die Feurigen haben sich bereits für das Achtelfinale qualifiziert und das mit sehr großer Sicherheit auch als Gruppenerster. Die Verantwortlichen machen kein Geheimnis daraus, dass man gedanklich schon in der K.o.-Phase ist. Das letzte Vorrundenspiel am Dienstagabend spielt für die Mannschaft vom Balkan keine allzu große Rolle mehr. Dementsprechend hat Nationaltrainer Zlatko Dalic angekündigt, zahlreicher seiner Stars zu schonen: “Für uns ist das Match im Achtelfinale das wichtigste. Wir schauen nur auf unsere Interessen.” Der 51-jährige wird eigenen Aussagen zu Folge alle gelb vorbelasteten Spieler schonen, sowie seine Leistungsträger Ivan Rakitic und Luka Modric.

Mit Spielern wie Mateo Kovacic (Real Madrid), Andrej Kramaric (TSG 1899 Hoffenheim), Milan Badelj (AC Milan), Marko Pjaca (FC Schalke 04) oder Tin Jedvaj (Bayer Leverkusen) hat man dennoch genügend Qualität auf dem Platz um Island zu besiegen. Trainer Heimir Hallgrímsson sieht in der großen Rotationen keinen Vorteil für seine Mannschaft: “Es ist eher ein Nachteil, auch wenn sich das komisch anhört. Die Spieler, die reinkommen, kämpfen alle um einen Platz im Team für das Achtelfinale.”

Während sich Kroatien das Achtelfinal-Ticket bereits gesichert hat, haben die verbliebenen drei Teams in der Gruppe D alle samt noch Chancen auf das Weiterkommen. Island bräuchte neben einem eigenen Sieg gegen Kroatien Schützenhilfe aus dem Paralellspiel zwischen Argentinien und Nigeria, in Form eines Unentschiedens. Sollte Argentinien gewinnen, würde Island ein Sieg ebenfalls ausreichen, insofern dieser höher ausfällt als von den Gauchos.

Nigerias Kapitän John Obi Mikel hofft, dass Kroatien durch seine angekündigte Rotation nicht Einfluss nehmen wird auf den Ausgang der Gruppe: “Ich denke jeder sollte sich professionell verhalten und sein bestes Team aufbieten. Man kann auf so einer großen Bühne keine Spieler schonen und anderen zum Weiterkommen verhelfen.”