Japan hat in der WM-Vorrundengruppe H für ein faustdicke Überraschung gesorgt, die Asiaten setzten sich in Saransk mit 2:1 gegen die favorisierten Kolumbianer durch. Die beiden Bundesliga-Profis Shinji Kagawa und Yuya Osak erzielten dabei die entscheidenden Treffer für die Samurai Blue.
Mexiko hat mit dem 1:0-Erfolg gegen Deutschland für die erste echte Sensation bei der WM-Endrunde in Russland gesorgt und auch der heutigen 2:1-Erfolg von Japan gegen Kolumbien dürfte durchaus in die selbe Kategorie fallen. Vor vier Jahren musste sich Samurai Blue in Brasilien noch mit 1:4 gegen die Südamerikaner geschlagen geben und nun ist in ihnen die Revanche gelungen. Es war der erste japanische Sieg im vierten Duell gegen die Cafeteros.
Kagawa bringt Japan früh auf die Siegerstraße
Die Partie war keine drei Minuten alt und hatte schon ihren ersten großer Aufreger: Nach einem sehenswerten Torabschluss von Yuya Osako und einer Parade von Ospina, wollte der Dortmunder Shinji Kagawa den Nachschuss ins halbleere Tor schießen, doch Carlos Sanchez wehrte mit der Hand ab. In Folge gab es einen Elfmeter für Japan und die rote Karte für Sanchez, die zweitschnellste in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft. Nach minutenlangen Diskussionen behielt Kagawa die Nerven und brachte Japan mit einem Flachschuss in der 6. Minute vom Punkt mit 1:0 in Führung.
Kolumbien erholte sich schnell von dem frühen Rückstand und setzte trotz Unterzahl immer wieder Akzente in der Offensive. Aber auch Japan kam durchaus zu Chancen und hätte Mitte der ersten Hälfte auf 2:0 erhöhen können. Kurz vor dem Pausenpfiff nahmen die Asiaten ein wenig das Tempo aus ihrem Spiel und wurden prompt bestraft. Quintero trickste bei einem Freistoß die asiatische Vier-Mann-Mauer mit einem Flachschuss aufs rechte Eck aus und Japans Torhüter Kawashima konnte den Ball erst hinter der Linie parieren. Somit stand es nach 39. Minuten 1:1-Unentschieden. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel agierte Japan wieder deutlich aktiver, allerdings fehlte es an Durchschlagskraft gegen nun tief stehende Kolumbianer. Erst ab der 60. Minute durch die Einwechslung von James suchten die Südamerikaner wieder verstärkt ihr Glück in der Offensive. Doch mit zunehmender Spieldauer machte sich die Unterzahlt der Kolumbianer bemerkbar und Japan nutzte die freiwerdenden Räume immer besser. Umso bitterer aus kolumbianischer Sicht ist die Tatsache, dass man sich in der 73. Minute ausgerechnet nach einer Ecke das 1:2 fing. Der bald Ex-Kölner Yuya Osako kam zwischen drei Verteidigern zum Kopfball und erzielte den entscheidenden Siegtreffer für Japan.
Die Cafeteros versuchten in der Schlussphase nochmals den Schalter umzulegen und warfen alles was sie haben in die Waagschale. Echte Torchancen kamen dabei jedoch nicht mehr heraus. Am Ende blieb es bei dem etwas überraschenden aber nicht unverdienten Sieg für Japan.
Am kommenden Sonntag (20 Uhr MEZ) treten die Kolumbianer in Kasan gegen Polen an. Bereits um 17 Uhr MEZ ist Japan in Jekaterinburg gegen Senegal gefordert.