Wie zuvor schon Spanien, Argentinien und Frankreich hat sich auch die deutsche Mannschaft zum Start in die WM 2018 sehr schwer getan. Nur während die übrigen Favoriten mindestens noch ein Remis retteten oder wie Frankreich trotz schwacher Vorstellung sogar gewannen, verlor die Auswahl des DFB gegen Mexiko mit 0:1 und steht damit schon vor dem zweiten Gruppenspiel am Samstag gegen Schweden mit dem Rücken zur Wand.
Deutschland fand von Anfang an nicht gut ins Spiel, erlaubte sich viele Ballverluste und zeigte in den Zweikämpfen weniger Entschlossenheit als sehr einsatzfreudige und laufstarke Mexikaner, die zudem im Umschaltspiel immer wieder gefährlich wurden. Mehrfach hatte Mexiko in Kontersituationen Überzahl, während das überspielte deutsche Mittelfeld zu langsam mit nach hinten rückte. Nach diesem Muster fiel auch in der 35. Minute das Tor des Tages, als zunächst Sami Khedira am gegnerischen Strafraum den Ball am überragenden Hector Herrera verlor, der das Spiel schnell machte. Chicharito kam nach perfektem Doppelpass wieder an den Ball und bediente Hirving Lozano, der den halbherzig zu Werke gehenden Mesut Özil aussteigen ließ und Manuel Neuer aus kurzer Distanz keine Abwehrchance ließ.
Kroos trifft die Latte
Die deutsche Mannschaft, die durchaus noch mehr Gegentore hätte kassieren können, hatte kurz vor der Pause bei einem Freistoß von Toni Kroos, den Mexikos Keeper Guillermo Ochoa noch mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte, ihre beste Chance. Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich die DFB-Elf verbessert und kam durch Joshua Kimmich, Timo Werner, einen Fernschuss von Kroos sowie die eingewechselten Marco Reus, Mario Gomez und Julian Brandt zu einigen mehr oder weniger guten Gelegenheiten, ließ diese aber allesamt aus. Auf der anderen Seite verpasste es Mexiko bei nicht konsequent zu Ende gespielten Kontern, den Sack frühzeitig zuzumachen und musste so bis zum Schlusspfiff zittern.
Unter dem Strich stand aber ein verdienter Sieg Mexikos, das nun beste Chancen auf das Achtelfinale hat. Deutschland steht mächtig unter Druck und muss in allen Belangen zulegen, um nach Italien 2010 und Spanien 2014 nicht der dritte Titelverteidiger in Folge zu sein, der schon in der Vorrunde scheitert.
