Es ist der echte Hammer und ein wahrhaftiger Aufreger, der am Mittwochmittag verkündet worden ist. Der spanische Verband feuert nur einen Tag vor dem Beginn der Weltmeisterschaft in Russland Nationaltrainer Julen Lopetgui. Damit hat die WM ihre erste faustdicke Überraschung, bevor sie überhaupt begonnen hat. Das Amt wird fortan ein alter Bekannter übernehmen.
Erst gestern wurde bekanntgegeben, dass Julen Lopetegui, der seinen Vertrag beim spanischen Verband erst vor einem Monat bis 2020 verlängert hatte, nach der Weltmeisterschaft nicht mehr Trainer der Spanier sein und ab der kommenden Saison die Nachfolge von Zinedine Zidane bei Real Madrid antreten wird. Jetzt kommt es aber plötzlich knüppeldick, denn Lopetegui wird bei dieser Weltmeisterschaft bei keinem Spiel der Spanier an der Seitenlinie stehen, das teilte der spanische Verband RFEF heute mit. Der Grund dafür sind die durch den Wechsel zu Real Madrid entstandenen Umstände, die für den Verband in der Form offenbar nicht mehr tragbar waren.
Verband sieht keine andere Option und fühlt sich übergangen
Real Madrid soll den Verband demzufolge erst fünf Minuten vor der offiziellen Verkündung über den anstehenden Wechsel informiert haben. Der RFEF sieht sich nun in der „kompliziertesten Situation, die man sich vorstellen kann“, so Verbandschef Rubiales. Demnach schien den Spaniern wohl auch keine andere Wahl mehr zu bleiben als den heutigen Schritt zu gehen. „Wir stecken in einer komplizierten Situation, die komplizierteste, die man sich vorstellen kann“, so Rubiales.
Nachfolger von Lopetegui wird interimsweise Fernando Hierro, der schon zwischen 1989 und 2002 selbst 89 Mal das Trikot der „Furia Roja“ trug und dabei 29 Treffer erzielen konnte. Für den Nachmittag ist eine Pressekonferenz mit Hierro geplant.