WM 2018: Marvin Plattenhardt möchte bei der WM voll angreifen

Marvin Plattenhardt
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Der Aufstieg Marvin Plattenhardts könnte in der Teilnahme an der WM gipfeln. Der Berliner konnte sich das Vertrauen von Joachim Löw erspielen. Nun verrät er im Interview seine größte Stärke.

Sind Sie ein Streichkandidat, Herr Plattenhardt?

Mit diesen Begriffen kann ich nichts anfangen. Der Trainer nominierte 27 Spieler und wir arbeiten auf höchstem Niveau. In den nächsten Tagen kann man sich noch mehr zeigen und das werde ich auch machen.

Werden Sie in Russland dabei sein?

Bis dahin sind es ja noch einige Tage. Natürlich werde ich mich empfehlen und in jedem Training Vollgas geben. Nächste Woche fällt dann die Entscheidung des Bundestrainers. Natürlich würde ich mich freuen, wenn es klappt. Negative Dinge lasse ich nicht an mich ran. Ich denke positiv und bin zuversichtlich, dass ich mitkomme.

Nicht besonders positiv gestimmt waren Sie wohl, als Ihre Mitspieler und Sie am Dienstag Morgen zur Dopingkontrolle mussten. Wie war das?

Um 7:20 Uhr wurden wir auf dem Zimmer-Telefon angerufen. Ich hob ab, aber keine meldete sich. Dann legt sich wieder auf und ging ins Bett. Es klingelte erneut, dieses mal war die Rezeptionistin am anderen Ende und berichtete mir von Kontrolle.

Was passierte dann?

Ich putzte mir kurz die Zähne und machte mich frisch. Verschlafen wollte ich dort nicht aussehen. Problematisch war auch, dass ich bereits eine Stunde vor dem Telefonat auf der Toilette war. Daher dauerte es bei mir ein wenig länger als bei dem Rest.

Es hat auch mit Ihrer Berufung in die Nationalelf länger gedauert. Wundern Sie sich daher umso mehr, wie gut Ihre Karriere zurzeit läuft?

Wenn ich zurückschaue, wird mir erst bewusst, wie viel eigentlich passiert ist. Ich habe mich Jahr für Jahr in kleinen Schritten weiterentwickelt. Mittlerweile habe ich mehr als 50 Junioren-Länderspiele. Jetzt bin ich in Südtirol mit der Nationalmannschaft im Trainingslager für die WM. Da geht ein Kindheitstraum in Erfüllung. Es wäre überragend für mich, bei der WM mitzuspielen.

Würden Sie Ihre beiden Wellensittiche vermissen?

Die nehme ich natürlich mit. Ne, Spaß. Meine Freundin bleibt zu Hause und kümmert sich um sie. Ab und an nerven die Vögel übrigens. Gerade dann, wenn ich einen Mittagsschlaf halten will. Dann wecken sie mich oft, wenn ich gerade wegdöse.

Was macht Sie stark als Linksverteidiger?

Meine Standards sind die beste Waffe. Dass sie meist gefährlich sind, ist in der Bundesliga schon bekannt. Auch das Umschaltspiel und Zweikämpfe würde ich zu meinen Stärken zählen. Egal ob im Spiel oder im Training, ich gebe immer 100 Prozent. Privat bin ich dafür eher ruhig und gelassen.

Es wird oft gesagt, dass Außenverteidiger die eigentlichen Spielmacher sind. Stimmt das?

Ja, das stimmt. Die Ansprüche an diese Position haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Man muss viel rennen und Wege nach vorne freispielen. Wichtig ist auch, den Überblick zu behalten, Flanken nach vorne zu spielen und hinten zuzumachen. Das ist schon sehr anspruchsvoll.

Was wäre Ihr Anspruch im Falle einer Nominierung?

Ich habe derzeit keine Ansprüche. Das Ziel ist zunächst, dabei zu sein. Natürlich möchte ich dann auch Einsatzminuten bekommen, doch das möchte jeder Spieler. Definitiv werde ich keiner sein, der Aufstände macht, wenn er nicht spielen darf. Dann werde ich zurückstecken und für meine Mannschaft da sein.