Foul von Sergio Ramos spaltet die Fußballwelt

Sergio Ramos
Francesc Juan / Shutterstock.com

Kiew – Real Madrid erringt den Champions-League-Hattrick. Kapitän Sergio Ramos hat wesentlichen Anteil daran, allerdings auf nicht gerade ruhmvoller Ebene. Jürgen Klopp hat den Kapitän nicht in Schutz genommen. WM-Aus für Salah? Zwei weitere nicht ganz saubere Aktionen. Ramos wird in Ägypten nicht mehr gern gesehen.

Mohammed Salah verließ das Olympiastadion in Kiew geistesabwesend und mit leerem Blick. Seine Augen waren immer noch angeschwollen aufgrund des Horror-Finals. Ein Zweikampf hat dem Star von FC Liverpool einen Lebenstraum zunichtegemacht, ein trauriges Ergebnis. Salahs linke Schulter ist gebrochen laut seinem Trainer. Der Ausspruch seines Mitspielers Dejan Lovren entspricht durchaus den Tatsachen: „Der Fußball kann manchmal ungerecht sein.“ Nach dem 1:3 gegen Hattrick-Champion Real Madrid spielte sich in der 26. Minute eine bewegende Szene ab. Sergio Ramos begegnete seinem Gegenspieler Salah ohne Überlegungen und irgendwelche Rücksichtnahme. Er spielte den Ball, rang Salah aber zu Boden, unglücklicherweise, aber wirklich unbeabsichtigt? Darüber streiten sich die Gemüter. Gemäß Klopp zog Ramos Salah an der Schulter, auf brutale Art und Weise. Ramos wird in Ägypten keine Freunde mehr haben. „Möge Gott das Sagen haben, Ramos“ schrieb Al Watan. Die Beteiligten sind der Meinung, dass Ramos Salah aus dem Spiel haben wollte. Ramos wird sogar als „Metzger“ betitelt. Er ist laut Aussage auf der Schulter von Salah ausgerutscht, was wohl als ziemlich unglaubwürdig abgetan wurde. Klopp erklärte, dass diese brutale Aktion die gesamte Mannschaft aus der Bahn geworfen und schockiert hat. Das war ja kein Fußball, sondern Wrestling. WM-Aus für Salah ist wohl das traurige Ergebnis. Lothar Matthäus unterstellte Ramos keine böse Absicht, sondern beschönigte diese Begebenheit damit, dass Ramos nicht willentlich Salah so schwer verletzen, sondern ihm nur einen kleinen Denkzettel verpassen wollte. Ein Zeichen setzen sozusagen.

Oliver Kahn sieht keine Absicht

Oliver Kahn sprach sich dahingehend aus, dass überhaupt keine böse Absicht von Ramos festzustellen ist, das passiert bei jedem Fußballspiel, das wäre nichts außergewöhnliches nur Pech. Salah zieht ja auch als Erstes und Ramos lässt sich bekanntermaßen nichts gefallen, so die Meinung von Kahn. Ramos ist ein Spieler, den Kahn immer als ersten wählen würde, so drückt er sich aus. Ramos übermittelt den Eindruck eins harten, brutalen Rüpels. Die Liverpool Fans sind eindeutig der Auffassung, dass Ramos ihren Helden bewusst verletzte. Sie pfiffen Reals Abwehrturm bei jeder Gelegenheit unbarmherzig aus. Das störte Ramos allerdings wenig. Das Spiel selbst endete mit 3:1 für Real Madrid. Der Titelhattrick ist perfekt. Nach dem Ausscheiden von Salah kam von den Engländern nichts mehr. Das Finale wäre eventuell ohne diese Ausschreitung von Ramos anders verlaufen. Es bleibt dem Zuschauer nur noch übrig, dem Real Madrid zu gratulieren zum vierten Titel innerhalb von fünf Jahren. Ramos ist noch für weitere Aktionen verantwortlich. Der deutsche Torhüter Loris Karius bekam einen Ellenbogenschlag ins Gesicht von Ramos. Das geschah bereits in der 49. Minute. Wahrscheinlich führte dieser Schlag dazu, dass Karius grobe Fehler beging, denn zwei Minuten erfolgte der erste Patzer von Karius. Auch  wenn Ramos einer der besten Innenverteidiger der Welt ist, kann er nicht andere Spieler absichtlich verletzen.