Das Finale um den DFB-Pokal zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München, das mit dem 3:1-Sieg der Hessen einen unerwarteten Ausgang genommen hat, hat am Samstag einige Aufreger produziert. Wenig geschmackvolle Transparente in der Frankfurter Fankurve sowie viel Pyrotechnik aus beiden Fanlagern sorgten für negative Begleiterscheinungen, doch am meisten diskutiert wurde und wird eine Szene in der vierten Minute der Nachspielzeit.
In der Münchner Schlussoffensive kam Javi Martinez im Frankfurter Strafraum von Kevin-Prince Boateng getroffen zu Fall. Schiedsrichter Felix Zwayer pfiff allerdings nicht und blieb auch nach Betrachtung der Videobilder bei der Entscheidung, dass Boatengs Eingreifen nicht strafstoßwürdig war. Während Boateng in den Interviews nach dem Spiel freimütig einräumte, den Spanier getroffen zu haben, äußerten die Bayern durchweg ihr Unverständnis: “Es ist eine klare Geschichte, er trifft den Ball nicht. Er zieht durch und trifft den Fuß von Javi Martinez”, gab Thomas Müller die Sichtweise des Rekordmeisters wieder, dessen Trainer Jupp Heynckes sich indes auch in der Stunde der Niederlage als ganz Großer zeigte und die Schuld für die Pleite nicht beim Schiedsrichter suchte, sondern bei den eigenen Fehlern vor den Gegentoren sowie den ausgelassenen Torchancen.
Heynckes räumt Fehler ein
“Ich habe die Gewohnheit, nicht über den Schiedsrichter zu diskutieren, wenn man verliert”, so Heynckes, der allerdings zusammen mit seiner Mannschaft nach Spielschluss kein gutes Bild abgab. Anstatt wie üblich auf dem Spielfeld zu bleiben und dem Pokal-Gewinner Respekt zu erweisen, verschwanden die Bayern abgesehen von Manuel Neuer und Tom Starke nach der eigenen Ehrung geschlossen in der Kabine, was viel Kritik hervorrief.
“Ach so, da muss ich ganz ehrlich zugeben, dass die Spieler und ich in diesem Moment nicht daran gedacht haben. Im Nachhinein ist das schon richtig. Aber ich möchte das hier nachholen und Eintracht Frankfurt zum Pokalsieg gratulieren”, räumte Heynckes bei der ARD einen Fehler ein und zeigte auch in seinen letzten Minuten als Bayern-Trainer seine ganze Größe.