Was für eine chaotische Saison bei Borussia Dortmund! Nachdem Erfolgstrainer Thomas Tuchel trotz Pokalsieg und zweier starker Bundesliga-Saisons entlassen wurde, sollte es der Niederländer Peter Bosz richten. Doch der BVB kam mächtig ins Schlingern. Auch Bosz musste gehen. Der ehemalige Köln-Coach Peter Stöger stabilisierte den BVB zwar, vollends überzeugen konnte das Team unter ihm allerdings auch nicht. Vor allem die teils peinlichen Auftritte auf internationaler Bühne blieben haften. Nun wird aller Voraussicht nach ein altbekannter Schweizer übernehmen.
Wie der „kicker“ berichtet, hat sich Borussia Dortmund mit Lucien Favre über einen Zwei-Jahres-Vertrag verständigt. Favre trainierte zuletzt OGC Nizza sehr erfolgreich in Frankreichs Ligue 1. Favre soll eine Ablösesumme in Höhe von 3 Millionen Euro kosten. In der Bundesliga trainierte der Schweizer zuvor Mönchengladbach und Hertha BSC. Einige Personalien hängen beim BVB nun auch davon ab, welche Planungen Favre verfolgen wird. Einige Gerüchte über Zu- und Abgänge sind bereits in Umlauf. Angeblich gab es auch bereits eine konkrete Absage – wegen Favre.
Diese Neuzugänge stehen bereits fest
Eigentlich hätte Favres Landsmann Stephan Lichtsteiner (34) in dieser Liste auftauchen sollen. Doch Medienberichten zufolge legte Favre sein Veto ein. Der Schweizer wird nicht von Juventus Turin nach Dortmund wechseln. Favre verfolgt angeblich andere Pläne.
Ein weiterer Landsmann wird aber sicher kommen. Marwin Hitz (30) wechselt vom FC Augsburg ablösefrei zum BVB. Der Schweizer war über Jahre hinweg ein wichtiger Rückhalt im Tor der Schwaben. Er soll mit Roman Bürki um den Stammplatz im Tor kämpfen. Pikant: Bürki ist aktuell die Nummer 2 in der Schweizer Nationalmannschaft, Hitz die Nummer 3. Beide sind die Stellvertreter von Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach, den Favre auch bereits gecoacht hat. Bürki patzte in der abgelaufenen Saison mehrfach, auch im letzten Spiel in Hoffenheim.
Diese Abgänge stehen bereits fest
Mikel Merino (22) war zuletzt an Newcastle United nach England ausgeliehen. Der Spanier konnte sich beim BVB nie durchsetzen und wird von Newcastle nun fest für 7 Millionen Euro verpflichtet.
Mit Roman Weidenfeller (37) beendet ein Urgestein seine Karriere bei Borussia Dortmund. Der Torhüter wurde mit dem BVB zwei Mal deutscher Meister und Pokalsieger. Außerdem war er beim WM-Sieg 2014 im deutschen Kader. Weidenfeller absolvierte 453 Pflichtspiele für die Dortmunder. Seinen Kaderplatz übernimmt nun Marwin Hitz, der aus Augsburg kommt.
Michy Batshuayi (24) wurde nach dem Abgang von Pierre-Emerick Aubameyang im Winter vom FC Chelsea ausgeliehen. Die Leihe endet nun und der Belgier wird zurückkehren. Allerdings ist ein fester Wechsel zurück nach Dortmund angeblich noch nicht vom Tisch. „Chelsea hat mit Giroud und Morata ohnehin schon zwei Mittelstürmer. Wir müssen aber erst einmal abwarten, wer nächste Saison Chelsea-Trainer wird. Dann schauen wir weiter“, so Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Batshuayi sollte um die 40 Millionen Euro Ablöse kosten.
Diese Spieler könnten noch kommen
Michael Gregoritsch spielt erst seit einem Jahr für den FC Augsburg und könnte diesen Sommer schon wieder weiterziehen. Der 24-Jährige zog mit sehr starken Leistungen die Blicke der großen Klubs auf sich. Der Österreicher erzielte in 32 Bundesliga-Spielen 13 Tore und legte vier Treffer auf. In Hamburg dürften sie sich immer noch ärgern, dass sie Gregoritsch haben ziehen lassen. Neben Borussia Dortmund sollen nun auch Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach, Leicester City und Tottenham Hotspur Interesse zeigen.
Eine Verstärkung für das Mittelfeld wäre Thomas Delaney vom SV Werder Bremen, der allerdings auch mit Revierrivalen FC Schalke 04 in Verbindung gebracht wird. Der 26-Jährige, für den Bremen nur zwei Millionen Euro Ablöse zahlte, schlug in der Bundesliga voll ein und dürfte nun zwischen 15 und 20 Millionen Euro wert sein. Doch angeblich liebäugelt der dänische WM-Fahrer auch mit einem Wechsel in die englische Premier League. Gut möglich, dass Delaney seinen Wert bei der Weltmeisterschaft noch weiter steigern wird.
Auch ein deutscher Jung-Profi steht beim BVB hoch im Kurs. Medienberichten zufolge möchte die Borussia Marius Wolf (22) von Eintracht Frankfurt verpflichten. Der ehemalige Hannoveraner startete am Main voll durch und wird derzeit auch bei RB Leipzig gehandelt. Der gebürtige Coburger erzielte in 33 Pflichtspielen in dieser Spielzeit sechs Tore und kam auf elf Assists. Dank einer Ausstiegsklausel kann Wolf im Sommer für 5 Millionen Euro Ablöse wechseln.
Ein echter Transfer-Hammer wäre die Verpflichtung von Mario Balotelli. Der deutsche EM-Schreck von 2012 steht, wie Lucien Favre, noch beim OGC Nizza unter Vertrag. Dort zeigte das ehemalige Supertalent starke Leistungen und kam in 65 Pflichtspielen auf 43 Tore. Favre hält große Stücke auf den Stürmer. Ausgerechnet der ehemalige BVB-Coach Jürgen Klopp hatte Balotelli bei Dienstantritt in Liverpool aussortiert.
Diese Spieler könnten noch gehen
Innenverteidiger Sokratis möchte seinen 2019 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Um für den Griechen noch eine Ablöse zu kassieren, steht eine vorzeitige Trennung bevor. Gerüchten zufolge steht Sokratis beim FC Arsenal hoch im Kurs. Dort fällt Laurent Koscielny noch länger verletzt aus. Der deutsche Weltmeister Shkodran Mustafi ist nach einer enttäuschenden Saison aufs Abstellgleis geraten.
Der 24-jährige portugiesische Europameister Raphaël Guerreiro kam aufgrund einer langwierigen Verletzung in dieser Spielzeit nur zu 15 Pflichtspieleinsätzen. Dennoch hat er beim BVB nachhaltig seine Klasse bewiesen. Gerüchten zufolge möchte der neue Paris-Trainer Thomas Tuchel seinen ehemaligen Schützling nach Frankreich lotsen. Eine Ablöse würde bei mindestens 20 Millionen Euro liegen.
Das 19-jährige Supertalent Christian Pulisic zeigte beim BVB immer wieder seine Klasse, tauchte zuletzt aber auch immer öfter ab. Immer wieder wurde spekuliert, Jürgen Klopp würde den US-Amerikaner zum FC Liverpool in die englische Premier League lotsen wollen. Von einem Angebot in Höhe von 45 Millionen Euro ist die Rede. Angeblich sollen aber auch Manchester United und Trainer José Mourinho Interesse an Pulisic zeigen, der eventuell sogar im Tausch mit Anthony Martial wechseln könnte.