Die ersten beiden Bundesliga-Jahre der noch immer jungen Vereinsgeschichte hat RB Leipzig auf den Plätzen zwei und sechs abgeschlossen. Sicherlich bedeutet der sechste Rang am Ende der gerade abgelaufenen Spielzeit eine gewisse Verschlechterung, doch nicht außer Acht gelassen werden darf bei der Bewertung, dass die Roten Bullen erstmals überhaupt international dabei waren und es über den dritten Platz in der Gruppenphase der Champions League zumindest ins Viertelfinale der Europa League geschafft haben.
Trotz dieser Erfolge scheint nun die Trennung von Trainer Ralph Hasenhüttl, der vor zwei Jahren nach dem mit Sportdirektor Ralf Rangnick auf der Trainerbank geschafften Aufstieg aus der 2. Bundesliga das Zepter übernommen hatte, unmittelbar bevorzustehen. Nach einem Treffen am gestrigen Dienstag zwischen Hasenhüttl, Rangnick und Klubboss Oliver Mintzlaff stehen die Zeichen für Hasenhüttl auf Abschied, obwohl der Vertrag des Österreichers noch bis 2019 läuft.
Allerdings ging Hasenhüttl wohl mit der Erwartung, eine Vertragsverlängerung angeboten zu bekommen, in die Gespräche mit Rangnick und Mintzlaff, die indes einen anderen Verlauf nahmen. So muss Hasenhüttl das ausgebliebene Verlängerungsangebot als Misstrauensvotum werten, nachdem sowohl der Coach als auch Rangnick schon vor Monaten betont hatten, dass ein Szenario, ohne neuen Vertrag in die neue Spielzeit zu gehen, alles andere als optimal wäre.
Doppellösung mit Klauß und Löw?
Und genau dazu scheint es nun auch nicht zu kommen, allerdings unter anderen Voraussetzungen. Die “Leipziger Volkszeitung” geht davon aus, dass hinter den Kulissen die Trennung schon beschlossene Sache ist und nur noch Details zu klären sind, etwa ob Hasenhüttl von sich aus die Brocken hinwirft oder das Ganze anders kommuniziert wird.
Geklärt werden muss freilich auch die Nachfolgeregelung. Weil Sportdirektor Rangnick hohe Ansprüche hat, dürfte die Suche nach einem neuen Coach nicht einfach werden. Eine Variante wäre es der “Leipziger Volkszeitung” zufolge aber, dass der von Rangnick besonders geschätzte U19-Trainer Robert Klauß (U19-Coach) mit Hasenhüttls Assistenten Zsolt Löw eine Tandemlösung bildet. Diese allerdings könnte auch daran scheitern, dass Löw bei Paris St. Germain als Co-Trainer von Thomas Tuchel im Gespräch ist.