Das Kapitel Peter Stöger als Trainer beim BVB ist höchstwahrscheinlich nach nur 6 Monaten am Saisonende Geschichte. Glaubt man den Meldungen der BILD soll der Österreicher seinen Abgang selbst verkünden dürfen. Sein Nachfolger steht angeblich auch schon fest – Lucien Favre.
Peter Stöger ist momentan nicht zu beneiden. Seine Amtszeit bei Borussia Dortmund geht mit riesen Schritten dem Ende entgegen. Und das nach nur einem halben Jahr. Im Dezember 2017 kam er und musste eine völlig verunsicherte Mannschaft übernehmen, die gerade gegen Werder Bremen (1:2) zum 12. Mal hintereinander nicht gewinnen konnte. Der BVB war bis auf Platz 8 abgerutscht – nach 7 Spieltagen führte man noch mit 5 Punkten Vorsprung die Tabelle vor Rekordmeister Bayern München an.
Der Österreicher konnte jedoch sogleich einen Achtungserfolg gegen den FSV Mainz 05 verbuchen (2:0). Gleich darauf siegte man auch im Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim (2:1) – dem Gegner vom kommenden Wochenende. In diesem Spiel geht es um Alles – die direkte Champions League-Qualifikation steht über allem. Und genau die scheint nach der peinlichen Niederlage am vergangenen Wochenende (1:2) gegen Mainz in Gefahr. Auch hierfür wird Peter Stöger die Schuld gegeben – genau wie die über wiete Strecken spielerisch mauen Leistungen.
Doch ist das wirklich fair und wird nicht eine durchaus erfolgreiche Bilanz des ehemaligen Kölner Trainers kaputt geredet?
Stöger vor dem Aus – BILD: Darf sein Ende selbst verkünden
Sicherlich hat Peter Stöger in einigen Situationen nicht immer glücklich gehandelt. Doch in den meisten Fällen lag er mit seinen Entscheidungen richtig. So auch mit der Demission des Kapitäns Marcel Schmelzer. Just in dem Moment als Stöger ihn aus dem Kader strich, fing seine Mannschaft beim 4:0 gegen Bayer Leverkusen an, wieder ansprechenden Fußball zu spielen. Auch beim 1:1 gegen Werder Bremen hatte die Borussia zahlreiche Chancen, die sie aber liegen ließ. Ein Problem, dass es nicht erst seit dieser Saison gibt.
Trotz alledem fällt das Fazit vieler “Experten” eher durchwachsen aus für den Österreicher. Er hätte die Mannschaft (die er nicht einmal selbst zusammengestellt hatte) nicht spielerisch weiter entwickelt. Die Auftritte gerade in der Champions League/Europa League ließen zu Wünschen übrig. Aber ist das alleine die Schuld des Trainers? Auf dem Feld stand immer noch eine äußerst gut konstituierte Mannschaft mit gestandenen Profis wie Marcel Schmelzer (Kapitän), Mario Götze, Andre Schürle und auch Nuri Sahin. Gerade Schmelzer hätte als Kapitän in schwierigen Situationen nicht nur verbal in den Meiden voran gehen müssen. Das ist nicht geschehen – und so wird die Schuld auf den Trainer projiziert.
Schlussendlich führt das Ganze jetzt dazu, dass Peter Stöger mit hoher Wahrscheinlichkeit am Samstag gegen Hoffenheim sein letztes Spiel für den BVB als Trainer haben wird. Pikanterweise vermeldete die BILD heute, dass es eine Vereinbarung mit den Verantwortlichen gibt, dass Stöger seine “Ende selbst verkünden” könne – und das spätestens nach dem Spiel.
Rode plaudert Trainerentscheidung aus und wird zurechtgewiesen
“So wie er sich in der Kabine ausdrückt, gehen wir fest davon aus, dass wir nächste Saison einen neuen Trainer haben werden.”
Mit diesem Statement verursachte der noch immer in der Reha befindliche BVB-Profi Sebastian Rode einen Riesenwirber. Denn weder von Vereinsseite wurde bisher bestätigt, dass Peter Stöger in der kommenden Saison kein Trainer mehr sein wird – noch ist es üblich, dass Spieler derlei Interna in der Öffentlich ausplaudern.
Daher reagierte die Vereinsführung um Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auch umgehend und wiesen ihren Profi zurecht:
“Wir werden Rode zu einem Gespräch bitten und ihn sanktionieren”
Und Sportdirektor schob im Reviersport angesprochen auf die Aussagen von Sebastian Rode Folgendes nach:
“Wir haben mit der Mannschaft nicht über das Thema gesprochen, und Sebastian hat in der Sendung ja auch selbst gesagt, dass er von keiner Entscheidung weiß. Es gibt keinen neuen Stand, was er gesagt hat, mag sein subjektives Empfinden sein. […] Spieler haben sich im Zuge laufender Entscheidungsprozesse natürlich nicht zu Klubpersonalien und Trainerentscheidungen zu äußern.”
Lucien Favre wohl neuer Trainer beim BVB
Trotz dieser Zurechtweisungen hat der verletzte Rode wohl aber Recht. Denn angeblich soll sich der BVB bereits mit Lucien Favre von OGC Nizza einig sein. Der ehemalige Trainer von Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC Berlin stand bereits im Vorjahr auf der Wunschliste der Borussen. Damals scheiterte das Ganze noch am Veto der Verantwortlichen in Nizaa. Diesmal sind sie bei einer vernünftigen Ablöse (Vertrag bis 2019) zu einem Transfer bereit.
Von Vereinsseite wurde aber noch nichts bestätigt. Wie die BILD in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, soll dies aber recht zeitnah geschehen. Es ist gut möglich, dass nach der Bekanntgabe von Stögers Abschied direkt der neue Trainer Lucien Favre vorgestellt wird.