Robert Lewandowski machte mal wieder durch den verweigerten Handschlag bei seiner Auswechslung beim Spiel gegen den 1. FC Köln negativ auf sich aufmerksam. Derlei negative Meldungen über den Stürmer häufen sich aktuell. Könnte er zum Problem für den FC Bayern im kommenden Sommer werden?
Robert Lewnadowski ist “einer der besten Neuner der Welt”, so zumindest die Meinung von Sky-Experte Didi Hamann bei “Wontorra – der KIA Fußball-Talk”. Allerdings hat diese Stellung gerade in letzter Zeit erheblich gelitten. Nicht zuletzt durch die äußerst unrühmliche Situation bei seiner Auswechslung in der 75. Minute im Spiel gegen den 1. FC Köln, als es um nichts mehr ging. Lewandowski ging ohne den üblichen “Handschlag” mit dem Trainer Richtung Bank. Diese Respektlosigkeit ließ Trainer Jupp Heynckes natürlich nicht auf sich sitzen und stellte den Pole zur Rede.
“Ich bin hier der Boss” – soll er gesagt haben und den Nationalspieler deutlich zu verstehen gegeben haben, dass so etwas überhaupt nicht geht, auch wenn man enttäuscht über seine eigene Auswechslung ist. Damit war für Heynckes das Ganze auch abgehakt und er konnte anschließend in der Pressekonferenz darüber schmunzeln. Für Lewandowski war es nur der aktuelle Höhepunkt einer ganzen Reihe von Indizien, die darauf hindeuten, dass er unzufrieden ist und den Verein gerne Richtung Real Madrid verlassen würde.
In entscheidenden Spielen blass
Dabei kann sich Lewandowski außer auf seine nationale Bilanz nicht viel einbilden. Denn fakt ist auch, dass er zwar 29 Bundesligatore in 33 Spielen geschossen hat. Aber in den entscheidenden beiden Spielen gegen Real Madrid im Halbfinale der Champions League blieb er komplett unter seinen Möglichkeiten. Kein Tor und äußerst schwache Vorstellungen.
Das ist leider keine Seltenheit. Denn auch in den vergangenen Jahren blieb er stets in den entscheidenden Partien blass oder fehlte wegen Verletzungen. Letzteres kann man ihm natürlich nicht ankreiden. Allerdings gewinnt man bei ihm den Eindruck, dass er weniger für die Mannschaft als für sein eigenes Ego spielt. So war es bereits im vergangenen Jahr am letzten Spieltag. Da ging es um die Torjägerkrone im Duell mit dem jetzt zum FC Arsenal gewechselten ehemaligen BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang. Bekanntlich gewann der Gabuner mit 30 Toren den Titel und Lewandowski beschwerte sich im Nachgang lautstark darüber, dass man ihn “nicht genügend unterstützt” habe um diese Auszeichnung noch zu gewinnen.
Allerdings ist Fußball immer noch ein Mannschaftssport und es geht nicht um den Einzelnen – auch wenn eine derartige Trophäe noch im Bereich des Möglichen ist. Den Verantwortlichen um Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß ist diese Aktion auch sauer aufgestoßen – die Mitspieler werden sich ihren Teil gedacht haben oder ihm deutlich zu verstehen gegeben haben, was sie davon halten.
Sticheleien, Unzufriedenheit – Lewandowski könnte zum Problem werden
Ein weiterer Fakt ist, dass Lewandowski's Sticheleien aufgrund seiner Unzufriedenheit (immer noch kein Champions League-Titel) zunehmen. Er stellt in diesere Saison auch schon mehrfach fest, dass der FC Bayern keinen Star-Spieler verpflichtet habe, der auch mal eine dreistellige Millionensumme kostet. Seiner Meinung nach, könne der Rekordmeister nur dann international mit Real Madrid und PSG mithalten, wenn man auch mal tief in die Tasche greift.
Auch diese Aussage blieb nicht unkommentiert und Lewandowski wurde entsprechend “aufgeklärt”. Neben dem neuen Trainer (Nico Kovac) stehen mit Sicherheit ein paar Spieler auf dem Index des FCB. Ob die allerdings in der Kategorie liegen die sich der Pole wünscht, sei dahin gestellt.
Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass sich trotz mehrfacher Bekundungen von Seiten der Vereinsführung auch etwas in der Personalie Robert Lewandowski tut. Denn sicherlich werden derartige Äußerungen nicht weniger werden. Es ist bekannt, dass der Torschützenkönig dieser Saison mit einem Wechsel liebäugelt. Man hat zwar einen Riegel vorgeschoben. Aber wenn Real Madrid mit einer dreistelligen Summe auf der “Matte” steht, dann wird mit Sicherheit auch von Seiten des FC Bayern mal darüber nachgedacht.
Denn so könnte man zumindest einen zum “Problemfall” gewordenen Stürmer noch finanziell attraktiv verkaufen. Denn jünger wird Lewnadowski mit seinen 29 Jahren nicht. Bei Ende seines aktuell dotierten Vertrages (bis 2021) ist der dann 32. Ein Wechsel macht für ihn dann kaum noch Sinn. Für den Rekordmeister rein finanziell auch nicht mehr. Wenn man ihn behält ist die Gefahr akut, dann ein ständiger Unruheherd dem neuen Trainer zu schaffen macht und das Mannschaftsgefüge stört.
Allerdings darf man nicht vergessen, dass der FC Bayern zumindest national von den Toren des Polen abhängig ist, auch wenn man mit Sandro Wagner ein gutes Update verpflichtet hat. Der ist aber auch schon 30 Jahre alt. Sollte Lewandowski im Sommer doch den Verein lassen, steht man neben den Problemen auf den Außenbahnen noch vor der Herausforderungen einen internationalen Top-Stürmer verpflichten zu müssen. Das würde sicherlich nicht günstig werden.