Am Abend vor dem enorm wichtigen Kellerduell gegen den Hamburger SV sorgt der VfL Wolfsburg mit einer Personalentscheidung für Aufsehen, die zwar nicht wirklich überraschend kommt, für die man aber vermutlich einen besseren Zeitpunkt hätte finden können. Wie die Niedersachsen mitteilten, wurde Sportdirektor Olaf Rebbe mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben freigestellt. Zudem endet das Arbeitsverhältnis des 39-Jährigen mit Wirkung zum 30. Juni 2018.
“Wir bedanken uns bei Olaf Rebbe für die überaus vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit in den vergangenen fünf Jahren. Olaf Rebbe übernahm den Posten des Sportdirektors beim VfL Wolfsburg im Dezember 2016 in einer sehr schwierigen Phase. Mit ihm gelang uns in einer intensiven Rückrunde im Mai 2017 der Klassenerhalt“, verabschiedete Wolfgang Hotze Rebbe in seiner Funktion als Sprecher der Geschäftsführung mit lobenden Worten.
Geschäftsführer-Kollege Dr. Tim Schumacher hob unterdessen lobend den Anteil Rebbes am eingeleiteten Umbruch hervor: “Er hat in seiner Zeit als Sportdirektor neue Nachwuchs-Strukturen geschaffen und das Konzept der VfL-Fußball.Akademie umgesetzt. Eigengewächse wie Gian-Luca Itter, Elvis Rexhbecaj und auch Paul Jaeckel konnten in dieser Zeit in das Bundesliga-Team integriert werden.”
Schlechte Trainer- und Spielerauswahl
Im Kerngeschäft, eine erfolgreiche Bundesliga-Mannschaft zusammenzustellen, lief es indes nicht wie gewünscht. Im zweiten Jahr in Folge kämpfen die Wölfe gegen den Abstieg und Rebbe muss sich sowohl auf dem Transfermarkt als auch bei der Auswahl der Trainer Fehler vorwerfen lassen. Andries Jonker schaffte vergangene Saison zwar die Rettung, musste aber früh gehen und wurde von Martin Schmidt ersetzt, der letztlich nichts bewirkte und von sich aus das Handtuch warf. Und auch unter Bruno Labbadia ist ein entscheidender Aufschwung ausgeblieben. Der Kader ist derweil alles andere als optimal zusammengestellt, ist auf einigen Position unter- und auf anderen überbesetzt. Und das, obwohl der VfL seit langem mit großem Budget unterwegs ist.
Wie es in Wolfsburg weitergeht, ist offen. Wunschkandidat Horst Heldt, der als Geschäftsführer Sport hätte einsteigen sollen, erhält von Hannover 96 keine Freigabe. Offen, ob der VfL einen Plan B vorangetrieben hat.