Der eigene Auftritt am Samstag beim VfB Stuttgart war für Florian Kohfeldt und Frank Baumann am Sonntagabend zumindest vorübergehend kein Thema mehr. Weil die Klubs im Tabellenkeller mit Ausnahme des Hamburger SV nicht gewinnen konnten, ist der Vorsprung des SV Werder Bremen auf Relegationsplatz 16 trotz der eigenen 0:2-Pleite im Schwabenland bei sieben Punkten geblieben, die drei Spieltage vor Schluss dann doch für den Klassenerhalt reichen sollten.
Trainer Kohfeldt und Manager Baumann sind unterdessen augenscheinlich schon mitten in den Planungen für die nächste Saison. Am gestrigen Sonntag waren beide unter den Zuschauern der Partie zwischen dem 1. FC Köln und dem FC Schalke 04 (2:2), obwohl Werder gegen keines der beiden Teams mehr antreten muss. Einzig logischer Schluss ist damit, dass Werder an einem oder mehreren Spielern auf dem Rasen interessiert ist. Und weil das Schalker Gehaltsbudget deutlich höher ist als das Bremer, ist es nicht ganz schwer auszumachen, dass die Bremer Macher ihren Blick auf die Kölner Elf gerichtet haben.
Bittencourt mit vielen Optionen
“Bild” spekuliert nun, dass der Grund von Baumanns und Kohfeldts Anwesenheit Leonardo Bittencourt gewesen sein könnte, der den Kölner Treffer zum 1:2 erzielte. Der Deutsch-Brasilianer besitzt im kaum mehr zu vermeidenden Abstiegsfall eine Ausstiegsklausel für rund acht Millionen Euro und wird vermutlich nicht in der Domstadt zu halten sein. Allerdings wäre Werder nicht der einzige Interessent, sollen doch auch der AS Monaco, die Tottenham Hotspurs und RB Leipzig ein Auge auf den 24 Jahre alten Offensivmann geworfen haben, der somit sportlich interessantere Optionen als Werder haben dürfte.
Weitere Kandidaten aus der Kölner Mannschaft könnten die gestern jeweils schwachen Verteidiger Jorge Mere und Frederik Sörensen gewesen sein, die ebenfalls über Ausstiegsklauseln verfügen. Ansonsten bleiben nur noch Marcel Risse, von dessen Verbleib man in Köln aber nicht zuletzt wegen der engen Bindung an Verein und Stadt ausgeht, und Salih Özcan, der allerdings im zentralen Mittelfeld auch keinerlei Eigenwerbung betreiben konnte.