Beinahe wäre es Real Madrid ähnlich ergangen, wie am Tag zuvor dem FC Barcelona – doch Christiano Ronaldo rettet seinen Verein vor dem unverhofften Scheitern aus der Champions League gegen Juventus Turin. Ein 3:0 aus dem Hinspiel hätte beinahe nicht gereicht, da die “alte Dame” die Führung der “Galaktischen” im Bernabeau egalisiert hatte. Doch der Weltmeister rettete mal wieder – aber erst in der 97. Minute durch einen Elfmeter.
Was wäre Real Madrid ohne Christiano Ronaldo? In seinem 150. Europpokalspiel schoss er erneut ein wichtiges Tor für die “Königlichen”. Es war jenes Tor, welches seinen Trainer Zinedine Zidane und ihn davor bewahrte bereits im Viertelfinale der Champions League auszuscheiden. Und das nach einer eigentlich mehr als beruhigenden 3:0-Führung aus dem Hinspiel gegen Italiens Rekordmeister Juventus Turin.
Das Problem war, dass sich einerseits die “alte Dame” noch lange nicht aufgegeben hatte, wohl auch wegen der Lehren aus dem unglaublichen Ausscheiden des FC Barcelona vom Dienstagabend. Denn “Barca” hatte einen 4:1-Hinspielsieg tatsächlich noch gegen den AS Rom aus den Händen gegeben. Die Italiener siegten 3:0 und zogen ins Halbfinale ein – die Spanier konnten nur ungläubig gucken.
Ähnliches schien “Juve” zu planen, denn nach nicht einmal 90 Sekunden stand es schon 1:0 für den Klub von Nationalspieler Sami Khedira.
Real ohne Glück – Turin eiskalt
Es zeigte sich zunächst ein merkwürdiges Bild. Turin presste und griff Real Madrid und CHristiano Ronaldo sehr früh an. Der Star-Stürmer sah in der ersten Hälfte eigentlich kaum Land gegen die Abwehr der Italiener. Toni Kroos und Co. wirkten etwas irritiert und kamen prompt in Rückstand. Nach nur 120 Sekunden landete der Ball im Tor des verdutzen Real-Schlussmanns Keylor Navas. Der Ex-Münchner Mario Mandzukic traf nach herrlicher Vorarbeit von Khedira zur frühen 1:0-Führung
Das war genau das, war Juventus Turin sich gewünscht hatte. Daraufhin kam zwar Madrid besser ins Spiel und wurde auch gefährlich. Sie trafen das Tor aber nicht. Nach etwas mehr als einer halben Stunde klingelte es dann erneut im Kasten der Mannschaft von Christiano Ronaldo, der zu diesem Zeitpunkt kaum am Spiel teilnehmen konnte. Er war mehr damit beschäftigt, ständig irgendwelche vermeintlichen Strafstöße oder Standardsituationen für sich zu reklamieren, wovon der Schiedsrichter aber wenig beeindruckt war. So konnte Madzukic in der 37. Minute unter tobenden Beifall der mitgereisten TIfosi zu 2:0-Führung einnetzen.
Die Hoffnung lebte! und schien zum Greifen nah.
Real Madrid drückt – Juve trifft zum 3:0
Nach der Halbzeitpause scheint Zidane den richtigen Ton gefunden zu haben, denn Real war fortan wesentlich aktiver und dem Anschlusstreffer näher als Turin dem 3:0 was zur Verlängerung gereicht hätte. So ließ sich die Mannschaft von Doppeltorschüzten Mario Mandzukic zusehends in die eigene Hälfte zurück drängen und lauerte nur noch selten auf Konter.
Doch dann war es erneut ein Geniestreich der “alten Dame”, der zum zwischenzeitlichen 3:0 führte. Nach einer Flanke von Ex-Bayern Profi Douglas Costa konnte Rea-Torhüter Navas den Ball nur mit dem Bauch nach vorne abklatschen lassen – genau vor die Füße von Matuidi – der sich in der 60. Minute nicht zweimal bitten ließ. Es stand 3:0 und Turin musste nicht mehr nur vom “Wunder” träumen. Es war schon vollbracht. Die Verlängerung konnte kommen. Oder noch besser – ein Treffer und man wäre direkt im Halbfinale.
Doch es kam anders und das Grauen hieß mal wieder Christiano Ronaldo.
Ronaldo rettet Real in der 97. Minute
Man kann sagen über ihn was man will, wenn er gebraucht wird, ist er immer da. Ronaldos Arbeit bestand in diesem merkwürdigen Spiel fast nur aus Meckern. Torgefahr strahlte er nur selten aus. Doch nach dem Platzverweis von Torwart Legende Gianluigi Buffon (93.) nachdem der Schiedsrichter den Elfmeter für Real gepfiffen hatte und dieser wegen Meckerns vom Platz flog, war er zur Stelle.
In seiner üblichen Show zelebrierte er den Strafstoß und beendete in der 97. Minute alle Hoffnungen auf ein Weiterkommen. Für Real Madrid war es das pure Glück, denn die Partie war ganz und gar nicht nach den Vorstellungen von Spielern und Verantwortlichen gelaufen.
Nach dem 1:3 konnten die Königlichen dennoch jubeln, denn dieses eine Tor reichte zum Weiterkommen. Verständlicherweise beschwerten sich Juve-Spieler, der Trainer und die Verantwortlichen beim Schiedsrichter, wie er in dieser Phase noch einen Elfmeter pfeifen konnte. Von der Bevorzugung war die Rede, doch es war auch einfach nur unglücklich in dieser Phase noch einen Elfmeter zu kassiere, den Ronaldo zum 11. Tor nacheinander in der Champions League abschloss und damit seinen Verein nahezu alleine ins Halbfinale bugsierte.