Als am 29. Spieltag der Bundesliga endgültig feststand, dass der FC Bayern München, der alte und neue Meister ist, gab es ganz pflichtbewusst eine kleine Feierchoreografie vor der Fankurve.
Der 4:1-Sieg gegen den FC Augsburg machte es endgültig: Der FC Bayern München ist Deutscher Meister 2018. Die Mannschaft brachte ihre Freude darüber mit einer kurzen Polonaise mit einer Meisterschale aus Pappe zum Vorschein und später in der Kabine wurde noch mit alkoholfreien Bier angestoßen und „guter Musik“ wie Trainer Jupp Heynckes aus dem Nähkästchen plauderte. Nach nun mittlerweile sechs Meistertiteln in Serie (28 in der Vereinsgeschichte) sind für die Münchner die Meisterpartys reine Routine. Thomas Mueller erklärte, dass die Emotionalität schon da war, aber man konnte auf der anderen Seite auch die Meisterschaft planen. Vor allem in Hinsicht auf die 17 Punkte Vorsprung vor dem 29. Spieltag.
Die deutsche Meisterschaft: nur ein Etappenziel
Aber dieser nationale Titel ist für die Bayern nur ein Etappenziel, denn es stehen noch weitere wichtige Aufgaben bevor, wie das Viertelfinalrückspiel gegen den FC Sevilla am Mittwochabend. Aus diesem Grund wurde von Trainer Jupp Heynckes eine ausschweifende Feier verboten. Der Trainer erklärte, dass sich jeder Spieler freuen darf, vor allem diejenigen, für die es der erste nationale Titel ist – denn schließlich sei das etwas ganz Besonderes. Aber dennoch gibt es keine Feier, so wenige Tage vor dem Spiel gegen Sevilla – so die Anordnung von Jupp Heynckes. Aber dennoch hatte der Zeugwart die obligatorischen Meister-T-Shirts des Ausrüsters im Gepäck und verteilte diese im Anschluss. Stürmer Sandro Wagner ist der Ansicht, dass man doch nicht so einfach wieder zur Tagesordnung übergehen kann.
Die Schwaben wollten die Meistersause stoppen
Doch es hatte zuerst so ausgesehen, dass die Augsburger den Bayern einen Strich durch die Meisterparty machen wollten. Denn die Partie startete vonseiten der Schwaben äußerst schwungvoll, während die Bayern doch eher behäbig in die Party starteten und von der Führung der Gastgeber überrascht wurden – durch das Eigentor von Niklas Süle in der 18. Minute. Doch dann gelang es den Bayern, den ersten geordneten Angriff zu starten und bereits der zweite war von Erfolg durch Tolissos Kopfball in der 32. Minute gekrönt. Noch vor der Halbzeitpause konnten die Bayern dann in der 38. Minute mit 1:2 in Führung gehen.
In der zweiten Halbzeit wollten die Schwaben nicht als Spielverderber gelten und die Bayern konnten tun und lassen was sie wollten. Durch die Tore von Robben (62.) und von Wagner (88.) konnte dann der Sieg des alten und neuen deutschen Meisters auch ganz standesgemäß vom Ergebnis her ausfallen.
Karl Heinz Rummenigge: Es ist keine Selbstverständlichkeit
Für den Vereinschef Karl-Heinz Rummenigge ist das keine Selbstverständlichkeit. Er erklärte, dass es nicht leicht sei, sich immer wieder neu zu motivieren und es sei unglaublich welche Charakterstärke die Mannschaft aufweist. Auch Mueller ist der Ansicht, dass das alles eine Frage der Mentalität sei. Er stellte fest, dass der Wille die Mannschaft die ganze Saison getragen habe und er hofft, dass dieser das Team noch ein bisschen weiter trägt. Das gilt besonders für den DFB-Pokal und in der Champions League.