Rassismus gilt seit längerer Zeit im Fußball als verpönt und wird regelmäßig mit Kampagnen insbesondere von FIFA und UEFA bekämpft. Trotzdem stellt die UEFA in einen offensichtlich berechtigten Vorwurf wegen rassistischen Äußerungen beim Europa League-Spiele zwischen Atalanta Bergamo und Borussia Dortmund das Verfahren ein. Der betroffene BVB-Stürmer Michy Batshuayi reagiert mit kühlen Sarkasmus.
Da rühmt sich die Europäische Fußball Union (UEFA) für Ihre Kampagnen gegen Rassismus im Profi-Fußball und dann erhebt ein Spieler berechtigte Vorwürfe während eines internationalen Spiels gegen die Fans von Atalanta Bergamo. Und was passiert? Das Verfahren wird sang und klanglos eingestellt. So geschehen im Fall von BVB-Stürmer Michy Batshuayi, der im Spiel des BVB gegen die Italiener mit Affenlauten bedacht wurde und sich im Nachhinein öffentlich/offiziell darüber beschwert hat.
Vom aktiven Kampf gegen Rassismus kann hier wohl keine Rede sein. Ist es vielleicht nur eine Schein-Kampagne um sich nicht den Vorwurf gefallen lassen zu müssen, zu wenig gegen derlei Aktioen zu tun?
Batshuayi reagiert mit Sarkasmus
Der Betroffene belgische Nationalspieler, der bis zum Ende der Saison vom FC Chelsea an den BVB ausgeliehen ist, reagierte auf das Ende des Verfahrens mit Unverständnis und kühlen Sarkasmus.
Auf Twitter gab er Folgendes bekannt:
“LOL. Muss meine Einbildung gewesen sein.” und machte damit deutlich, was er von dieser aberwitzigen Entscheidung hält. Er fügte zudem hinzu: “Sind ja nur Affenlaute, wen interessiert's?”. Was sich die UEFA dabei gedacht hat, so einen Fall – auch wenn er noch so banal zu sein scheint, einfach so ohne Konsequenzen einzustellen, bleibt ihr Rätsel.
Zumal gerade in der italienischen Serie A häufig rassistische Äußerungen und Anfeindungen zu hören sind. Rassismus stellt den italienischen Fußball immer wieder vor große Probleme und wirft kein gutes Licht auf den Verband. Das sich die UEFA nun auch in diesen Sog mit hinein ziehen lässt ist blamabel und macht die ganzen Kampagnen mehr als unglaubwürdig.
Strafen wegen Pyrotechnik gegen BVB und Bergamo
Was allerdings (berechtigterweise) konsequent sanktioniert wurde, waren die Verfehlungen in der Verwendung von Pyrotechnik während des Spiels (1:1). Der BVB muss für das Fehlverhalten seiner Anhänger insgesamt 40.000 Euro und Atalanta Bergamo 34.000 Euro bezahlen.
Während des Spiels wurden immer wieder bengalische Feuer gezündet und Gegenstände auf das Spielfeld geworfen.
Wie diese Sachen immer wieder ins Stadion gelangen können, ist allerdings die nächste Frage. Die lässt sich wahrscheinlich genauso wenig klären, wie jene, warum die UEFA ein solches Verfahren einfach so als Bagatelle abtut.