Der 1. FC Nürnberg muss heute Abend auswärts bei Arminia Bielefeld ran. Nach der 0:2-Niederlage im Franken-Derby gegen Fürth, möchte der Club wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Mit einem Auswärtssieg auf der Alm für den FCB sich, zumindest bis Sonntag, die Tabellenführung in der 2. Bundesliga sichern. In Dresden empfängt Dynamo den 1. FC Heidenheim. Während der Dresden an Abstand auf die Abstiegszone vergrößern möchte, kämpfen die Heidenheimer darum den Anschluss an die Aufstiegsränge nicht zu verlieren.
Die 2. Bundesliga ist derzeit so spannend wie lange nicht mehr. Während die komplette obere Tabellenhälfte nach wie vor Chancen hat in Sachen Aufstieg, befindet sich der Rest der Liga im “Abstiegskampf”. Die Abstände zwischen dem Tabellenkeller und -mittelfeld sind verschwinden gering.
Nürnberg möchte seine Mini-Krise in Bielefeld beenden
Die Stimmung beim 1. FC Nürnberg ist aktuell ein wenig angespannt, der Club konnte nur eines seiner letzten vier Spiele gewinnen. Vor allem die 0:2-Derbypleite zu Hause gegen Greuther Fürth war ein herber Rückschlag in Sachen Aufstieg. Auch wenn Nürnberg mit 45 Punkten auf dem 2. Rang liegt und nach wie vor auf einem guten Weg ist, gibt es denen einein oder anderen FCN-Fan der Angst hat, dass den Nürnberger in der entscheidenden Phase der Saison die “Puste ausgeht”.
Club-Trainer Michael Köllner zeigte sich nach der Niederlage gegen Fürth ein wenig gereizt: “Ja, meine Mannschaft hat sich erlaubt, nach elf Spielen mal wieder zu verlieren. Ein Unding – Nein, meine Mannschaft hat nichts verbrochen. Wir spielen eine Bombensaison, sind gut unterwegs und liegen voll im Soll. Unsere Ausgangssituation ist nach wie vor sehr gut. Dass wir ein prestigeträchtiges Spiel zu Recht verloren haben, ändert daran überhaupt nichts.”
Vor allem in der Offensive hakt es derzeit ein wenig. Der Weggang von Cedric Teuchert im Winter und die Verletzung von Top-Torjäger Mikael Ishak machen sich aktuell einfach bemerkbar. Der Schwede wird erst wieder Anfang April zur Verfügung stehen. Gegen Fürth setzte Kölnner auf die Doppelspitze mit Federico Palacios Martinez und Adam Zrelak, wirklich funktioniert hat dies nicht. Es wird spannend zu sehen ob die beiden gegen Bielefeld eine neue Chance erhalten.
Personell hat sich in Nürnberg nichts verändert in dieser Woche: Neben Ishak fehlen nach wie vor die Langzeitverletzten Enis Alushi, Sebastian Kerk und Dennis Lippert. Federico Palacios Martinez hingegen hat sich nach seiner vorzeitigen Auswechslung im Franken-Derby wieder fit gemeldet. Auch wenn der FCN sich derzeit in einer Mini-Krise steckt, positiv stimmen dürfte die Club-Fans jedoch der direkte Vergleich zwischen der Arminia und Nürnberg. Die letzten drei Gastspiele in der Schüco-Arena wurden allesamt gewonnen. Im Vorjahr feierte man einen 4:0-Erfolg auf der Alm.
Mit 35 Punkten liegt Arminia Bielefeld derzeit auf dem 7. Rang, der Rückstand auf Platz 3 beträgt fünf Zähler und wirklich abgehakt hat man das Thema Aufstieg beim DSC sicherlich noch nicht. Am vergangenen Wochenende erkämpfte man sich ein 2:2-Unentschieden in Heidenheim, möchte man jedoch ganz oben mitmischen, muss man vor allem zu Hause konstant punkten.
Bielefeld-Coach Jeff Saibene hat vor dem Gastspiele in Heidenheim mit dem freiwilligen Verzicht von Fabian Klos, Sören Brandy und Christopher Nöthe für viel Aufsehen gesorgt. Deutet man seine Aussagen vor dem Spiel richtig, wird er gegen Nürnberg jedoch wenige Veränderungen, wenn überhaupt, an seiner Mannschaft vornehmen: “Die Umstellung im letzten Spiel auf ein 4-1-4-1 war Situations- und Gegnerbedingt. Ich finde wir haben mit der veränderten Grundordnung ein gutes Spiel gemacht, aber ob wir daran festhalten, ist noch offen.”
Bielefeld – Nürnberg: Die voraussichtlichen Aufstellungen der beiden Mannschaften
Arminia Bielefeld: Ortega – Dick, Behrendt, Börner, Hartherz – Schütz – Weihrauch, Prietl, Kerschbaumer, Staude – Voglsammer
1. FC Nürnberg: Bredlow – Margreitter, Ewerton, Löwen – Erras – Valentini, Leibold – Behrens – Möhwald – Palacios Martinez, Zrelak
Dresden möchte nicht in die Abstiegszone rutschen
Auch im DDV-Stadion können sich die Fans heute Abend auf ein spannendes Spiel freuen, bei dem sowohl Dynamo Dresden als auch der 1. FC Heidenheim sicherlich auf Sieg spielen werden, da beide Mannschaften zwingend die drei Punkte benötigen.
Dresden hat nach zuletzt zwei Siegen in Folge gegen Regensburg und Bielefeld am vergangenem Wochenende wieder einen kleinen Dämpfer kassiert. Dynamo musste sich zu Hause mit 0:2 gegen den SV Darmstadt 98 geschlagen geben, einen direkten Konkurrenten in Sachen Abstiegskampf. Nur drei Punkte trennen Dresden von dem Relegationsplatz. Dynamo-Coach Uwe Neuhaus hat unmittelbar nach dem Spiel angekündigt, dass es gegen Heidenheim in allen Mannschaftsteilen zu Veränderungen kommen kann, die Frage was genau er verändern wird ließ er auf der Abschluss-PK jedoch unbeantwortet: “Personelle Konsequenzen wird es darüber hinaus auch geben – die ich aber natürlich nicht verrate.”
Kapitän Marco Hartmann steht kurz vor einem Comeback, ob er gegen Heidenheim von Anfang an ran darf bleibt abzuwarten. Manuel Konrad könnte ggf. erneut in der Startelf stehen. Hinter dem Einsatz von Niklas Hauptmann steht indes ein Fragezeichen, dieser hatte sich am Donnerstag eine muskuläre Verletzung im Training zugezogen und steht auf der Kippe.
Anders als Dynamo sind die Heidenheimer seit nun mehr drei Spielen in Folge ungeschlagen, die letzten beiden Partien endeten jedoch Unentschieden. Auch wenn man im gesicherten Mittelfeld steht, möchte der FCH in der Schlussphase der Saison nochmals angreifen und einen letzten Versuch in Sachen Aufstieg starten. Mit 34 Punkten hat man aktuell 6 Zähler Rückstand auf Kiel und die Relegation, mit einem Sieg in Dresden könnte man diesen Rückstand, wenn auch nur temporär, auf drei Punkte verkürzen.
Ähnlich wie sein Trainerkollege Neuhaus, wird auch Frank Schmidt seine Mannschaft an der einen oder anderen Stelle umbauen müssen. Dies liegt jedoch primär an verletzungsbedingten Ausfällen: Beermann (Innenbandriss im Knie), Busch (Knieverletzung), Steurer (Muskelfaserriss) und Multhaup (Trainingsrückstand) stehen Schmidt alle samt nicht zur Verfügung.
Schmidt hat großen Respekt vor Dresden: “Keine Mannschaft darf sich einen Fehler erlauben. Wir müssen den Gegner weit vom eigenen Tor fernhalten. Mannschaften, die es zu euphorisch gegen Dynamo angegangen sind, wurden gnadenlos ausgekontert. Dresden hat ein gutes Umschaltspiel.”
Dresden – Heidenheim: Die voraussichtlichen Aufstellungen der beiden Mannschaften
Dynamo Dresden: Schubert – Kreuzer, M. Franke, Ballas, Heise – Konrad, Hauptmann – Horvath, Berko – Koné, L. Röser
1. FC Heidenheim: Ke. Müller – Strauß, K. Kraus, Theuerkauf, Feick – Titsch-Rivero, Griesbeck – Schnatterer, M. Thiel – Dovedan, Verhoek