Schon nach der 1:3-Niederlage im Hinspiel war klar, dass es für Paris St. Germain schwer werden würde, sich im Achtlfinale der Champions League gegen Real Madrid durchzusetzen. Und als sich dann am vorvergangenen Wochenende auch noch Superstar Neymar, der inzwischen in Brasilien operiert wurde und zwei bis drei Monate ausfallen wird, schwer verletzt hat, schwand die Hoffnung auf ein Weiterkommen gegen den Titelverteidiger nochmals.
Das auch ohne Neymar individuell stark besetzte Pariser Starensemble galt aber im Vorfeld der zweiten Partie am Dienstagabend dennoch nicht als völlig chancenlos. Zum einen hätte ein 2:0-Sieg gereicht und zum anderen spielt Real Madrid wahrlich auch nicht die beste Saison. Zudem fehlten mit Toni Kroos und Luka Modric zwei zuletzt verletzte Eckpfeiler in der Startelf der Königlichen im Parc de Princes, wo die Zuschauer auf den Rängen alles versuchten, um die Wende doch noch zu schaffen.
Diese blieb aber letztlich aus, weil PSG im Spiel nach vorne viel zu wenig Zug entwickelte. Als Cristiano Ronaldo nach 51 Minuten zur Führung für die Gäste aus Madrid einköpfte, war das Duell praktisch schon entschieden. Edinson Cavani glich nach 71 Minuten zwar aus, doch zu diesem Zeitpunkt war Paris nach einem unnötigen Platzverweis gegen Marco Verratti schon in Unterzahl Casemiro machte letztlich mit einem abgefälschten Schuss zehn Minuten vor dem Ende alles klar.
Emery-Nachfolger werden bereits gehandelt
Obwohl PSG nach vorne große Probleme hatte, ließ Trainer Unai Emery Julian Draxler 75 Minuten lang auf der Bank. Der deutsche Nationalspieler war anschließend mächtig sauer, auch auf den Trainer und dessen Herangehensweise: “Du musst Real Madrid unter Druck setzen, wenn du 1:3 hinten liegst und nicht ein bisschen den Ball hin- und herschieben und hoffen, dass ein Tor fällt. Ich finde, wir hätten gleich von Anfang an den Gegner unter Druck setzen müssen und das haben wir nicht getan und deswegen sind wir auch verdient ausgeschieden”, so Draxler im ZDF.
Ungeachtet der Kritik der ehemaligen Schalkers und Wolfsburgers steht Emery in Paris vor dem Aus. Zum zweiten Mal in Folge ist PSG unter dem Basken im Achtelfinale ausgeschieden, was bei weitem nicht den Ansprüchen der Klub-Führung genügt. Potentielle Nachfolger wie Jose Mourinho, Antonio Conte, Max Allegri oder Maurizio Sarri machen längst die Runde.