Am vergangenen Montag fand in der Frankfurter Commerzbank Arena das erste Montagabendspiel in der laufenden Bundesliga Saison statt. Eine Woche später steht im Dortmunder Signal Iduna-Park direkt das nächste an, der BVB trifft zum Abschluss des 24. Spieltags auf den FC Augsburg. Auch dieses Mal gibt es zahlreiche Diskussionen rund um den Sinn und Unsinn von Montagabendspielen in der 1. Bundesliga. Zahlreiche Fan-Clubs aus Dortmund haben bereits angekündigt das Spiel zu boykottieren, obwohl es für den BVB um viel geht.
Das Fan-Bündnisses Südtribüne Dortmund äußerte sich im Rahmen eines offenes Briefes wie folgt dazu und rief alle anderen BVB-Supporter dazu auf sich ihnen anzuschließen: „Demonstrieren wir durch unser Fernbleiben, dass der Fußball einen entscheidenden Teil seiner Faszination verliert, wenn die Verbände und Vereine, ohne Rücksicht auf die Fans im Stadion, weiterhin alles dem finanziellen Profit unterordnen.“
Wie viele von den knapp 350 Fan-Clubs aus diesem Bündnis am Ende tatsächlich nichts ins Stadion gehen bleibt abzuwarten. Dortmund selbst rechnet mit knapp 70.000 Zuschauern, was deutlich unter dem Saisonschnitt von knapp 81.000 liegen würde.
Dortmund kann sich im Kampf um die Champions League-Plätze leicht absetzen
Seit nun mehr acht Spielen ist Borussia Dortmund ungeschlagen, die letzte Niederlage kassierte man vor über drei Monaten im Pokal-Achtelfinale beim FC Bayern. In der Liga konnte man seine letzten drei Spiele alle samt gewinnen. Auch in der UEFA Europa League hat man den Sprung ins Achtelfinale geschafft, doch gerade die beiden Spiele gegen Atalanta Bergamo haben gezeigt, dass der BVB bei weitem noch nicht da ist, wo man gerne sein möchte. Marcel Schmelzer hat mit seinem Lucky Punch am vergangenen Donnerstag beim Rückspiel in Atalanta erst kurz vor dem Ende das 1:1-Unentschieden gesichert und damit den Einzug in die nächste Runde. Dortmund befindet sich derzeit auf einem sehr schmalen Grat und ein weiterer Sieg in der Liga würde dem Selbstvertrauen für die bevorstehenden Aufgaben in den kommenden Wochen sicherlich gut tun.
Auch BVB-Coach Peter Stöger macht vor dem Spiel gegen Augsburg kein Geheimnis daraus, dass seine Mannschaft noch nicht das Level erreicht hat, welches er gerne sehen würde: „Wir haben noch Luft nach oben. Wir bekommen es noch nicht über 90 Minuten so hin, wie wir es gerne hätten. Unsere Hauptaufgabe wird es sein, wie wir es fußballerisch lösen können.“ Zudem ist der Respekt vor dem FCA groß auf Seiten des Österreichers: „In Augsburg machen sie einen richtig guten Job. Der FCA hat eine sehr stabile und homogene Einheit, die körperlich arbeitet und auch über die Robustheit kommt.“
Mit Blick auf den aktuellen BVB-Kader wird Stöger gegen den FCA wieder an der einen oder andere Stelle „improvisieren“. Mit Shinji Kagawa (Sprunggelenk), Raphaël Guerreiro (muskuläre Probleme), Maximilian Philipp (Aufbautraining), Jadon Sancho (Bänderverletzung Sprunggelenk), Andrey Yarmolenko (Sehnenverletzung Fuß), Erik Durm (Außenbandriss Sprunggelenk) und Sebastian Rode (Reha) fehlen insgesamt sieben BVB-Profis. Während Marco Reus vergangene Woche in Atalanta nur von der Bank kam, dürfte der Offensivspieler gegen Augsburg für Christian Pulisic wieder in die Startelf rücken. Offen ist derzeit auch noch wer im zentralen Mittelfeld und auf der rechten Außenbahn ran darf. Stöger hat hier die Wahl zwischen Gonzalo Castro und Marcel Schmelzer sowie Mahmoud Dahoud und Jeremy Toljan.
Unabhängig davon welche elf Spieler heute Abend beginnen, ein Sieg wäre für den BVB extrem wichtig. Mit aktuell 40 Punkten liegt man auf Platz 2 in der Tabelle, punktgleich mit dem Erzrivalen FC Schalke 04. Mit einem Heimerfolg würde man den Vorsprung auf Schalke auf drei Punkte ausbauen und auf Frankfurt wäre es vier bzw. auf Leipzig und Leverkusen fünf Zähler. Vor dem Hintergrund, dass es im oberen Tabellendrittel sehr eng zu geht, zählt derzeit jeder Punkt den man sich sichern kann.
Hält Augsburg den Anschluss an die internationalen Plätze?
Mit aktuell 31 Punkten auf dem Konto liegt der FC Augsburg im „Niemandsland“ der Tabelle. Während man sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone hat, fehlen genauso viel Zähler mit Blick auf das internationale Geschäft. Mit einem Auswärtssieg gegen Dortmund würde der FCA erneut an die Europa League-Plätze ran rücken.
Wirklich gut lief es in den vergangenen Wochen für die Fuggerstädter jedoch nicht. Nur eines der letzten fünf Spiele konnte man in der Bundesliga gewinnen. Gegen Stuttgart und Leipzig gab es zuletzt zwei Niederlagen in Folge. Zudem weiß Augsburg-Trainer Manuel Baum, dass der BVB sich derzeit im Aufschwung befindet: „Sie sind sehr stabil geworden, können fighten und sich in ein Spiel reinbeißen. Auch verletzte Spieler sind wieder zurück, sie haben brutale Qualität!“
Ähnlich wie in Dortmund plagen sich auch die Augsburger mit Verletzungssorgen herum: Mit Daniel Baier (Gelbsperre), Alfred Finnbogason (Wadenverletzung) und Jeffrey Gouweleeuw (Innenbandriss Knie) fehlen alle etatmäßigen Mannschaftsführer. Doch während der BVB genügend Alternativen zur Verfügung hat, sieht dies beim FCA ein wenig anders aus. Baum hart bereits angekündigt, dass sein Team diese Ausfälle als Mannschaft kompensieren muss.
Mit Blick auf den direkten Vergleich zwischen den beiden Teams spricht vieles für einen BVB-Sieg. Nur eins der insgesamt 13 Duelle gegen Augsburg haben die Dortmunder bisher verloren. Zudem treffen die Dortmunder besonders gerne gegen Augsburg, nur der FC Bayern (33) hat in der Bundesliga mehr Tore gegen den FCA erzielt als der BVB (32). Das Hinspiel in der WWK-Arena Ende September 2017 konnten die Schwarz-Gelben mit 2:1 gewinnen.
Dortmund – Augsburg: Die voraussichtlichen Aufstellungen der beiden Mannschaften
Borussia Dortmund: Bürki – Piszczek, Sokratis, Toprak, Schmelzer – Weigl, Castro – Reus, Götze, Schürrle – Batshuayi
FC Augsburg: Hitz – Framberger, Danso, Hinteregger, Max – Khedira, Moravek – Heller, Koo, Caiuby – Gregoritsch
Anpfiff der Partie ist heute Abend um 20:30 Uhr im Dortmunder Signal Iduna-Park. Das Spiel wird live und exklusiv auf dem deutschen Pay-TV Sender Sky zu sehen sein.
