Hamburger SV: Bernd Hoffmann neuer Präsident – Wird es eng für Bruchhagen und Todt?

Der HSV bindet Tatsuya Ito langfristig an sich
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Das Wochenende hätte für den Hamburger SV aus sportlicher Sicht kaum schlechter laufen können. Während das eigene Spiel gegen Bayer Leverkusen mit 1:2 verloren wurde, feierten mit dem 1. FSV Mainz 05 (2:0 bei Hertha BSC), dem SC Freiburg (1:0 gegen Werder Bremen) und dem VfB Stuttgart (1:0 beim FC Augsburg) gleich drei Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg nicht unbedingt zu erwartende Siege. Den HSV trennen nun schon sechs Punkte vom rettenden Ufer und auch zum Relegationsplatz sind es sechs Zähler, die in den verbleibenden elf Spielen sicher nicht ohne Weiteres aufzuholen sein werden.

Schon das Nordderby am kommenden Wochenende in Bremen besitzt eine enorme Bedeutung. Geht es auch an der Weser schief, müssten die Planungen für das erste Zweitliga-Jahr in der Vereinsgeschichte deutlich intensiviert werden und es bliebe nur noch eine minimale Hoffnung auf die Rettung. Noch aber haben sich die Verantwortlichen um den neuen Trainer Bernd Hollerbach zumindest gemessen an den getätigten Aussagen nicht aufgegeben.

Hoffmann will “alles auf den Prüfstand stellen”

Und womöglich sorgt ein anderes Ereignis, das aus dem Wochenende in der Nachbetrachtung vielleicht doch noch ein gutes machen könnte, für einen Schub. Denn mit einer knappen Mehrheit setzte sich der frühere Klubboss Bernd Hoffmann bei der Wahl zum Präsidenten des HSV e.V. gegen den bisherigen Amtsinhaber Jens Meier durch. Und Hoffmann machte direkt klar, dass er keinen Stein auf dem anderen lassen will: “Ich halte Kontinuität für die falsche Strategie. Wir müssen alles auf den Prüfstand stellen.“

Hoffmann besitzt zwar als Präsident des eingetragenen Vereins nur begrenzten Einfluss, allerdings auch einen Sitz im Aufsichtsrat, über den Hoffmann letztlich auch die Möglichkeit hätte, die Vorstände zu entlassen. Klubboss Heribert Bruchhagen und Finanzvorstand Frank Wettstein gehören zu den Funktionsträgern, deren Wirken sicher genau hinterfragt wird. Ebenso wie die Arbeit von Sportdirektor Jens Todt. Zumindest durfte sich Todt auch davon angesprochen fühlen, als Hoffmann zwischen den Zeilen durchklingen ließ, dass der HSV aus seiner Sicht personell nicht optimal aufgestellt ist: “Es geht darum, dass die sechs, sieben, acht relevanten Positionen in einem Verein gut besetzt sind.”

Auf und abseits des Platzes stehen dem HSV wohl sehr ereignisreiche Wochen bevor. Ob alles ein gutes Ende findet, ist allerdings höchst fraglich.