Unter der Woche musste sich Werder Bremen im DFB-Pokal-Viertelfinale mit 2:4 nach Verlängerung gegen Bayer Leverkusen geschlagen geben. Besonders bitter aus Bremer Sicht war die Tatsache, dass man eine 0:2-Führung dabei aus der Hand gab. Wenige Tage nach dem Pokalaus meldeten sich die Hanseaten in der Bundesliga jedoch eindrucksvoll zurück. Im “kleinen Nordderby” gegen den VfL Wolfsburg setzte man sich mit 3:1 zuhause durch und feierte einen Big Point im Abstiegskampf.
Kainz schießt Werder zum Sieg
Vor knapp 38.000 Zuschauern im Weserstadion dominierte Werder von Anfang an das Geschehen auf dem heimischen Platz und belohnte sich dafür in der 4. Minute mit der frühen 1:0-Führung durch Augustinsson. Vor allem im Mittelfeld präsentierten sich die Grün-Weißen aggressiv und bissig und ließen den Wolfsburger kaum Räume. Auch nach der Führung dominierten die Bremer und konnten noch vor der Pause (40.) auf 2:0 erhöhen. Der Österreicher Florian Kainz erzielte dabei sein erstes Tor in der laufenden Bundesliga Saison.
Nach dem Seitenwechsel verlor Bremen plötzlich vollkommen den Zugriff auf das Spiel und die Gäste aus Wolfsburg fanden immer besser ins Spiel. Allein in den ersten 15 Minuten nach dem Wiederanpfiff kamen die Wölfe auf fünf Torschüsse. In Halbzeit eins gab es nur einen davon. Folgerichtig verkürzte Paul Verhaegh in der 49. auf 1:2. Der Niederländer scheiterte zunächst vom Elfmeterpunkt, konnte jedoch den Nachschuss verwandeln.
In der Schlussphase stellte Wolfsburg auf ein offensives 4-4-2 um. Werder hingegen lauerte tief auf Ballgewinne und Umschaltsituationen und sorgte letztendlich nach einem Konter von Kainz in der 72. Minute mit dem 3:1 für die Vorentscheidung in der Partie. Am Ende blieb es bei dem verdienten Heimsieg für Bremen.
Werder-Coach Florian Kohfeldt, der nach wie vor zuhause ungeschlagen ist mit seiner Mannschaft, zeigte sich nach dem Spiel äußerst zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: “Das war ein sehr wichtiger Heimsieg. In der Bundesliga kann man nichts konservieren. Wenn man von einer Welle spricht, ist sie meistens schon wieder vorbei.”
Martin Schmidt hingegen fand nach der Niederlage klare Worte für die aktuelle Situation bei den Wölfen: “Dies ist ein weiteres Spiel, nach dem wir sehr unzufrieden sind. Die Niederlage schmerzt. Es tut sehr weh. Jetzt wissen wir alle, was die Stunde geschlagen hat. Es ist drei vor zwölf. Jetzt müssen wir zusammenstehen, uns aufbäumen und gegen den Trend wehren.”
Bremen hat sich durch den Sieg in der Tabelle zwar nicht vom 15. Platz verändert, dennoch hat man nun drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz (Mainz) und sechs Zähler Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz (HSV). Wolfsburg liegt mit 24 Punkten ebenfalls nach wie vor auf Rang 13.
Ginczek beschert Korkut das perfekte Heimdebüt
Am vergangenen Wochenende rettete Mario Gomez dem neuen VfB-Trainer Tayfun Korkut mit seinem Treffer das 1:1-Unentschieden auswärts beim VfL Wolfsburg. Gestern Nachmittag war es Daniel Ginczek, der mit seinem Tor Korkut das Heimdebüt versüßte. Der VfB Stuttgart setzte sich knapp mit 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach durch und sicherte sich damit drei wichtige Punkte im Abstiegskampf.
Vor knapp 53.000 Zuschauern in der Mercedes Benz-Arena erwischte der VfB einen guten Start in das Spiel und setzte von Beginn an auf ein hohes Tempo. Die Gäste aus Gladbach Borussia erlaubten sich ungewohnt viele Fehler im Spielaufbau, einen davon nutzten die Stuttgarter mit einer guten Umschaltaktion zur 1:0-Führung in der 5. Minute. Mario Gomez bediente seinen Sturmkollegen Daniel Ginczek, der eiskalt abschloss.
Die Fohlen erholten sich schnell von dem frühen Rückstand und übernahmen mit viel Ballbesitz die Kpntrolle über das Spiel. Immer kam die Borussia bis ins letzte Drittel, dort fehlte es den Gästen jedoch an der nötigen Ruhe und Effizienz im Abschluss.
Im zweiten Spielabschnitt reagiert Gladbach-Trainer Dietmar Hecking auf die ideenlose Angriffe seiner Mannschaft und brachte Raffael für Grifo als neuen Spielmacher. Der Druck der Gladbacher nahm zum Ende des Spiels nochmals zu, der VfB kam kaum noch zu Entlastungsangriffen. Am Ende biss sich Mönchengladbach jedoch am Stuttgarter Abwehr-Bollwerk die Zähne aus und es blieb bei der knappen 0:1-Pleite.
Die Art und Weise wie der VfB gewonnen hat war sicherlich nicht überragend, dennoch freute sich Trainer Tayfun Korkut über diese drei Punkte: “Wir haben den Punkt aus der Vorwoche vergoldet. Wir hatten eine gute Anfangsphase, haben dann aber langsam Boden verloren, weil der Gegner besser wurde. In der zweiten Halbzeit hatten wir zu wenig Entlastung und mussten leidenschaftlich verteidigen. Aber wir waren immer kompakt, alle haben mitgemacht, so bringt man so ein Ergebnis über die Zeit.”
Gladbach-Trainer Dietmar Hecking zeigte sich nach dem Spiel leicht genervt von der Leistung seiner Mannschaft: “Es ist seit Wochen die gleiche Leier. Wir haben in der ersten Halbzeit kein gutes Spiel gemacht, wir haben gerade nicht die Leichtigkeit. Wir waren zu langsam im Passspiel, hatten kein gutes Positionsspiel und zu viele technische Fehler. In der zweiten Halbzeit fehlten die Durchschlagskraft.”
Stuttgart kommt nun auf 24 Punkte und hat sich ein kleines Polster auf die Abstiegszone erspielt. Gladbach hingegen ist mit 31 Punkten auf den 10. Rang abgerutscht, hat jedoch nur drei Punkte Rückstand auf einen Europapokal-Platz.
