Sieben von neun Bundesligaspielen wurden am 22. Spieltag bereits ausgetragen, sechs Mal konnte die Heimmannschaft gewinnen. Lediglich Bayer Leverkusen musste sich gestern Nachmittag in der heimischen BayArena geschlagen geben. Die Werkself verlor vollkommen überraschend mit 0:2 gegen Hertha BSC Berlin.
Lazaro und Kalou schießen Hertha zum Sieg
Den letzten Auswärtserfolg gegen Bayer Leverkusen feierte Berlin vor über zehn Jahren, damals stand Hertha-Coach Pal Dardai noch für die Haupstädter auf dem Platz. Gestern Nachmittag war es (endlich) wieder soweit. In einer packenden Partie feierte die alte Dame vollkommen überraschend einen 2:0-Erfolg. Die Berliner präsentierten sich dabei im Abschluss sehr präzise und bestraften die wenigen Fehler von Leverkusen eiskalt. Nach einer ausgeglichenen erste Hälfte brachte Valenttino Lazaro die Hertha in der 43. Minute mit 1:0 in Führung. Für den Österreicher, der im vergangenem Sommer von Red Bull Salzburg zur Hertha wechselte, war es der erste Treffer für Berlin in der Buundesliga.
In der zweiten Hälfte drängte Bayer auf den Ausgleich, biss sich an der kompakten Defensive der Gäste jedoch immer wieder die Zähne aus. Hertha hingegen sorgte in der 57. Minute für die Vorentscheidung, nach einem Patzer von Jonathan Tah war Salomon Kalou zur Stelle und erhöhte auf 2:0. Leverkusen, das unter der Woche noch einen 0:2-Rückstand gegen Bremen im DFB-Pokal drehen konnte, fehlte es in der Schlussphase an der nötigen Power um sich nochmals zurückzukämpfen. Am Ende blieb es bei der 0:2-Heimpleite.
Das Team von Heiko Herrlich rutscht durch die Niederlage auf den 5. Platz ab und kommt auf 35 Punkte. Der Rückstand auf Platz 2 beträgt jedoch nur drei Zähler. Hertha liegt mit 30 Punkten auf dem 11. Platz, hat jedoch ebenfalls nur vier Zähler Rückstand auf die internationalen Plätze.
Pal Dardai zeigte sich nach dem Spiel zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: “Wir wollten frech sein. Wir haben ausgenutzt, dass der Gegner unter der Woche 120 Minuten gespielt hat. Mit Pressing kann man den Gegner dann gut unter Druck setzen und hier Punkte mitnehmen.”
Bayer-Coach Herrlich zeigte sich als fairer Verlierer: “Glückwunsch an Hertha. Ich denke, dass das Ergebnis in Ordnung geht. Beim einen oder anderen Spieler hat man heute gesehen, dass die Frische im Kopf gefehlt hat.”
Kramaric und Szalai erzielen jeweils einen Doppelpack
Mit zwei Unentschieden und zwei Niederlagen hat die TSG 1899 Hoffenheim einen durchwachsenen Start in die Bundesliga-Rückrunde hingelegt. Gestern feierten die Kraichgauern im fünftten Anlauf ihren ersten Sieg im neuen Jahr. Hoffenheim setzte sich zu Hause mit 4:2 gegen den 1. FSV Mainz 05 durch. Die beiden Stürmer Adam Szalai und Andrej Kramaric avancierten dabei mit jeweils zwei Treffern zu den Matchwinnern auf Seiten der TSG.
Szalai brachte die Gastgeber in der 27. Minute mit 1:0 in Führung. Der Jubel über die Führung hielt jedoch nur wenige Sekunden, denn im direkten Gegenzug glich Berggreen für die Mainzer aus. Im zweiten Spielabschnitt “stocherte” Kramaric sein Team in der 67. erneut mit 2:1 in Front. Szalai erhöhte in der 74. auf 3:1 und in diesem Moment sah es aus, als hätte dieser Treffer für die Vorentscheidung gesorgt. Doch Berggreen verkürzte in der 80. nochmals auf 2:3. Den Schlusspunkt setzte jedoch erneut ein Hoffenheimer, Kramaric machte in der 88. mit einem sehenswerten Freistoßtor und dem 4:2 den Deckel auf das Spiel und sicherte seinem Team den Sieg und die wichtigen drei Punkte.
Durch den Sieg kommt Hoffenheim auf 31 Punkte und ist wieder etwas näher an die Europa League-Plätze rangerückt. Mainz hingegen bleibt mit 20 Punkten nach wie vor auf dem Relegationsplatz.
TSG-Trainer Julian Nagelsmann freute sich nach dem Spiel über den Sieg und fand für die beiden Doppelpack-Stürmer lobende Worte: “Wir waren in der ersten Halbzeit etwas stärker als Mainz, aber die ganz großen Chancen haben gefehlt. Kurz vor der Pause kam Mainz etwas auf. Uns hat das zweite Tor gefehlt. Welche Last Andrej mit seinem zweiten Treffer von den Schultern gefallen ist, haben glaube ich alle gesehen. Mich freut es für ihn und für Adam, dass sie doppelt getroffen haben. Beide haben auch gut gegen den Ball gearbeitet.”
05er-Trainer äußerte sich wie folgt zu dem Spiel: “Die TSG hatte viele Möglichkeiten und war über den rechten Flügel stark. Die Führung war dann absolut in Ordnung. Nach dem 1:3 hat die Mannschaft gut reagiert und den Anschluss geschafft. Wir hatten das Gefühl, dass jetzt noch einmal etwas geht. Dann bekommen wir per Freistoß das 2:4 – da war der Deckel drauf.”
Frankfurt überrollt Köln in der zweiten Hälfte
Die Stimmung nach dem Einzug ins Pokalhalfbinale war gut in Frankfurt. Voller Selbtsbewusstsein traf das Team von Niko Kovac gestern in der heimischen Commerzbank Arena auf den 1. FC Köln. Die SGE präsentierte sich von der ersten Minute an als die spielbestimmende Mannschaft. Ante Rebic brachte die Hessen in der 15. Minute mit 1:0 früh in Front. Nach dem Seitenwechsel besorgte Simon Terodde in der 56. mit einem verwandelten Foulelfmeter den 1:1-Ausgleich für den FC. 120 Sekunden später war SGE-Abwehrspieler Marco Russ per Kopf zur Stelle und köpfte die Eintracht wieder in Führung. Falette (64.) und Wolf (66.) sorgten wenigen Minuten später mit dem 4:1 für die Vorentscheidung in der Partie. Das 2:4 von Terodde in der 74. Minute blieb am Ende reine Ergebniskosmetik.
Frankfurt ist durch den Sieg erneut auf einen Champions League-Platz vorgerückt und kommt nun auf 36 Punkte. Der 1. FC Köln bleibt mit 13 Punkten nach wie vor Tabellenletzter und hat sieben Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz.
Eintracht-Trainer Niko Kovac zeigte sich nach dem Spiel zufrieden mit der Moral und der Einstellung seiner Mannschaft: “Es war sicherlich kein langweiliges Spiel. Über 90 Minuten ist der Sieg verdient. Es war schon eine gute Leistung. Wir hatten jetzt drei Spiele in einer Woche. Man sieht, die Mentalität stimmt. Deswegen bin sich auch stolz auf die Jungs.”
FC-Coch Stefan Ruthenbeck haderte mit den Gegentoren die seine Mannschaft kassiert hat: “Wir haben seltsame Gegentore bekommen. Es ist ein bisschen unerklärlich. Frankfurt wollte dann eher das Tor und wir haben nicht alles dagegengesetzt.”
