Eintracht Frankfurt stand im vergangenem Jahr bereits im DFB-Pokal-Finale, musste sich dort jedoch Borussia Dortmund geschlagen geben. Das Team von Niko Kovac ist auch in dieser Saison erneut auf einem guten Weg und könnte am Enden erneut „nach Berlin fahren“. Die Hessen mussten in den ersten drei Runden jeweils auswärts ran, gegen den TuS Erndtebrück (3:0) und Schweinfurt (4:0) feierte man souveräne Siege. Im Achtelfinale gegen den Zweitligisten aus Heidenheim wurde es dann etwas knapper, dort setzte man sich „erst“ in der Verlängerung mit 2:1 durch.
Nun steht das erste Heimspiel im laufenden Pokalwettbewerb an und dazu noch ein ganz besonderes. Auch wenn sich die Rivalität und Abneigung zwischen der SGE und Mainz, im Vergleich zu anderen Derbys in Deutschland, in Grenze hält, geht es für beide Teams heute Abend um viel. Eintracht-Präsident Peter Fischer hat mit seinen Aussagen vor dem Spiel die Marschroute vorgegeben und damit den Druck auf sein Team zwangsläufig erhöht: „Ich will wieder nach Berlin.“ Auch Niko Kovac macht kein Geheimnis daraus, dass er gerne eine zweite Chance hätte im Pokal-Endspiel: „Bislang hat man ja immer nur Silhouetten von Berlin gesehen. Aber vor dem Viertelfinale sieht man das Ziel schon etwas klarer. Wir wissen, wie schön es ist, im Pokalfinale zu stehen. Jeder, der im letzten Jahr dabei war, möchte da wieder hin. Wir haben dieses Endspiel gegen Dortmund ja auch verloren. Das würden wir vielleicht gern revidieren.“
In der Liga läuft es für die Adler bis dato mehr als rund, mit 33 Punkten liegt Frankfurt auf dem 6. Platz und hat nur zwei Zähler Rückstand auf Rang 2. Die Generalprobe am vergangenen Wochenende für das Pokalspiel ging jedoch mächtig in die Hose, die auswärtsstarke Eintracht ging in Augsburg mit 0:3 unter. Für Kovac ist die Niederlage jedoch kein Weltuntergang, der 46-jährige betonte, dass solche Rückschläge Teil der anhaltenden Entwicklung in Frankfurt sind. Zudem betonte Kovac, dass es im Pokal ein ganz anderes Spiel wird.
Mainz möchte den Abstiegskampf ausblenden
Anders als in Frankfurt läuft es für den 1. FSV Mainz 05, mit Blick auf die aktuelle Tabelle, in der Bundesliga derzeit nicht wirklich nach Plan. Die 05er liegen mit 20 Punkten auf dem 16. Rang und damit auf dem Relegationsplatz. Auch die Mainzer mussten sich am vergangenen Samstag geschlagen geben, in der heimischen Opel Arena verlor man mit 0:2 gegen den FC Bayern. Mainz-Coach Sandro Schwarz hat vor dem Spiel gegen die Eintracht betont, dass man im Pokal nicht an das Alltagsgeschäft in der Bundesliga denkt: „Wir wollen uns nicht mit der Bundesliga beschäftigen, sondern nur mit dem DFB-Pokal. Das Ziel muss es sein, nach Berlin zu kommen.“ Der 39-jährige verwies zudem darauf, dass es eine einmalige Chance für den Verein sei: „Das ist ein geiler Wettbewerb. Und wir wollen in diesem Wettbewerb ungeschlagen bleiben. Wer morgen nicht brennt, der ist komplett fehl am Platz.“
Auch 05er-Sportvorstand Rouven Schröder konzentriert sich voll und ganz auf den Pokal: „Es gibt keinen, der nicht davon träumt, einmal in seinem Leben in Berlin dabei zu sein und das Logo von Mainz 05 hinter dem Tor im Olympiastadion zu sehen. Jeder brennt darauf.“
Frankfurt geht als Favorit in das Derby
Mit Blick auf die aktuelle Formkurve der beiden Mannschaften besteht kein Zweifel daran wer als „klarer“ Favorit in das heutige Spiel geht. Während die SGE nur drei ihrer letzten zehn Spiele verloren hat, war es bei Mainz sechs Partien. Den letzten Erfolg feierte der FSV vor knapp drei Wochen beim 3:2-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart. Die Schwaben hatte man im Dezember bereits aus dem Pokal-Achtelfinale gekegelt.
Der direkte Vergleich zwischen den beiden Teams fällt relativ ausgeglichen aus. Mit 4 Siegen, 3 Niederlagen und 3 Unentschieden haben die 05er aus den letzten zehn Duellen minimal die Nase vorne. Den letzten Sieg in Frankfurt feierte Mainz jedoch vor knapp sechs Jahren.
Frankfurt – Mainz: Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen
Eintracht Frankfurt: Hradecky – Salcedo, Hasebe, Falette – M. Wolf, Mascarell, Chandler – K.-P. Boateng, Fabian – Haller, Rebic
1. FSV Mainz 05: Zentner – Gbamin, Hack, Diallo – Donati, N. de Jong, Brosinski – S. Serdar, Latza – Quaison, Ujah
Während Niko Kovac heute Abend nahezu aus dem Vollen schöpfen kann, nur David Abraham (Hämatom in der Wade) fällt aus, sieht es bei den Mainzern etwas anders aus. Die Einsätze Gbamin (Erkältung) und Muto (muskuläre Probleme) sind jeweils fraglich, ob die beiden Spielen können entscheidet sich kurzfristig. Sicher hingegen ist der Ausfall von Spielmacher Öztunali (muskuläre Probleme), der Mainz sicherlich am meisten weh tut.
Anpfiff der Partie ist heute Abend um 18:30 Uhr in der Commerzbank Arena. Das Spiel wird exklusiv beim Pay-TV-Sender Sky zu sehen sein.
