Neben den immer höheren werdenden Ablösesummen und der zumindest teilweise verkommenden Moral ist im Profifußball ein weiterer Trend zu erkennen, der längst nicht überall positiv gesehen wird. Gerade die finanzkräftigen Spitzenvereine gehen dazu über, Top-Talente aus aller Herren Länder schon in sehr jungen Jahren zusammenzuholen. Dabei fließen selbst für einen 16-jährigen Pietro Pellegri, den der AS Monaco vom CFC Genua 1893 losgeeist hat, 22 Millionen Euro Ablöse. Auch RB Leipzig scheint diesen Trend mitzumachen.
Im Januar vermeldeten die Roten Bullen die Verpflichtung des 16 Jahre alten dänischen Junioren-Nationalspielers Mads Bidstrup vom FC Kopenhagen für immerhin zwei Millionen Euro. Und mit Umaro Embalo hatte Leipzig einen weiteren 16-Jährigen an der Angel, der sogar ein Vielfaches dieser Ablöse gekostet hätte. Mit Benfica Lissabon war sich Leipzig dem Vernehmen nach bereits über eine Ablöse von rund 16 Millionen Euro für das portugiesische Supertalent einig. Der Wechsel des bereits tagelang in Leipzig weilenden Embalo platzte aber letztlich kurz vor Transferschluss wegen überhöhter Forderungen von Seiten der Berater.
Geubbels mit vier Einsätzen bei den Profis
Diese Personalie zeigt aber, wie tief man in Leipzig dazu bereit wäre, in die Taschen zu greifen, wenn man von einem hochveranlagten Nachwuchsspieler bedingungslos überzeugt ist. Und wie nun aus Frankreich verlautet, scheint man am Cottaweg schon den nächsten 16-Jährigen ins Visier genommen zu haben. Laut dem Portal “foot-lyon.com” soll Leipzig für Willem Geubbels von Olympique Lyon eine Ablöse von 15 Millionen Euro geboten haben.
Der französische U18-Nationalspieler feierte in dieser Saison sein Debüt in der Ligue 1 und kam inzwischen auf zwei Einsätze im französischen Oberhaus. Auch in der Europa League und im Pokal durfte der Youngster zwei Mal ran, ist aber noch weit von einem Stammplatz entfernt. Doch die Qualitäten von Geubbels, der am liebsten auf dem linken Flügel spielt, aber auch rechts offensiv und zentral stürmen kann, haben die Leipziger Verantwortlichen um Sportdirektor Ralf Rangnick (Foto) offenbar dennoch schon vollends überzeugt. Ob der Transfer letztlich auch zustande kommt, bleibt freilich abzuwarten.