Auch zwei Tage nach dem 0:0 gegen Hertha BSC ärgert man sich beim SV Werder Bremen noch über zwei letztlich verlorene Punkte. Noch ärgerlicher war der trotz guter Chancen verpasste Sieg, weil der Rückstand ans rettende Ufer wegen der Niederlagen des VfB Stuttgart und des 1. FSV Mainz 05 auf einen Punkt hätte verkürzt werden können.
Nun aber steht Werder weiter unter Druck und beim FC Schalke 04 vor einer schwierigen Aufgabe. Dass von hinten der Hamburger SV nach dem Trainerwechsel und der 1. FC Köln mit zehn Punkten aus den letzten vier Partien anschieben, macht die Sache nicht einfacher.
Einfach erweist sich auch das Bremer Vorhaben, den Kader bis zum Transferschluss am Mittwoch noch zu verstärken, nicht wirklich. Mit Marco Friedl, der vom FC Bayern München ausgeliehen wurde, kam zwar ein flexibel einsetzbarer Defensivspieler, doch weil mit Lamine Sane und Luca Caldirola gleich zwei Innenverteidiger den Absprung planen, muss Manager Frank Baumann relativ kurzfristig nicht nur einen neuen Offensivspieler verpflichten, sondern auch für die hinteren Reihen noch tätig werden. Allerdings scheint Werder die Wunschspieler für beide Positionen schon ausgemacht und auch an der Angel zu haben.
Wolfsburg als Konkurrent bei Braithwaite
Für die Defensive wird schon seit längerem Serdar Tasci gehandelt, der ein halbes Jahr vor seinem Vertragsende bei Spartak Moskau die Rückkehr in die Bundesliga plant. Der 30-Jährige ist in Moskau zwar Stammspieler, hat aber wohl signalisiert, nicht verlängern zu wollen und könnte daher schon jetzt die Freigabe erhalten. Allerdings muss der Ex-Nationalspieler in Bremen wohl finanzielle Abstriche in Kauf nehmen.
Als Verstärkung für die Offensive scheint man sich bei Werder auf Martin Braithwaite festgelegt zu haben. Den dänischen Nationalspieler, der erst im Sommer vom FC Toulouse zum FC Middlesbrough gewechselt ist, soll es in die Bundesliga und konkret zu Werder ziehen, das aber im VfL Wolfsburg Konkurrenz bekommen hat. Ein Problem für Werder könnte die Ablöse für den 26-Jährigen sein. Für weniger als die im Sommer bezahlten 11,5 Millionen Euro dürfte Middlesbrough Braithwaite nicht ziehen lassen. Werder plant indes nur eine Ausleihe und könnte deshalb gegenüber Wolfsburg, das eine feste Verpflichtung nicht wirklich für Probleme stellen würde, das Nachsehen haben.