Medien: Die Bayern streichen Julian Nagelsmann von der Kandidaten-Liste

Medien: Hoffenheim nimmt Nagelsmann-Nachfolger ins Visier
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Der FC Bayern ist nach wie vor auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer für die kommende Saison. In den vergangenen Wochen und Monaten wurden zahlreiche Namen mit dem deutschen Rekordmeister in Verbindung gebracht. Julian Nagelsmann galt lange Zeit als einer der Top-Favoriten auf die Nachfolge von Jupp Heynckes, laut der BILD Zeitung haben die Verantwortlichen in München jedoch den TSG-Trainer nun von ihrer Kandidaten-Liste genommen. Dafür soll Thomas Tuchel wieder ein heißer Anwärter sein.

Wer wird den FC Bayern ab der Saison 2018/19 trainieren? Dies ist wohl einer der meistgestellten Fragen im deutschen Fußball. Jupp Heynckes, wird stand heute, den deutschen Rekordmeister im Sommer verlassen. Wie es danach weiter geht ist derzeit noch vollkommen offen, selbst die Verantwortlichen in München haben derzeit wohl keine richtige Antwort bzw. Lösung parat.

Die Liste an potentiellen Kandidaten ist groß, laut der BILD Zeitung ist Julian Nagelsmann nicht mehr Bestandteil davon. Demnach halten Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge den TSG-Cheftrainer für zu jung und „unerfahren“.

Nagelsmann fehlt das nötige Profil für den FC Bayern

Julian Nagelsmann selbst hatte sich im vergangenem Herbst mit einem Interview ins Gespräch beim FC Bayern gebracht, als er öffentlich zugab eines Tages großes Interesse hätte die Münchner zu trainieren. Spätestens als Jupp Heynckes bekannt gab, am Ende der Saison definitiv aufzuhören wurden die Gerüchte rund um Nagelsmann und die Bayern immer intensiver.

Rein objektiv betrachtet sprechen jedoch einige Gründe gegen eine Verpflichtung von Nagelsmann, die laut der BILD Zeitung auch die Verantwortlichen in München beschäftigen und angeblich dazu bewegt haben freiwillig auf Deutschlands Trainer des Jahres 2017 zu verzichten.

Mit gerade einmal 30 Jahren ist Nagelsmann jünger als viele Leistungsträger beim FC Bayern wie z.B. Arjen Robben, Franck Ribery oder Manuel Neuer. Hoeneß & Co. haben Angst davor, dass es in der Bayern-Kabine zu Autoritätsproblem kommen könnte. Ribery und Robben gelten zudem nicht als die „einfachsten“ Charaktere.

In Kombination mit dem Alter stört die Bayern auch die fehlende internationale Erfahrung von Nagelsmann. Mit der TSG hat dieser erst eine Saison im Europapokal absolviert und diese nicht unbedingt erfolgreich. Der Sprung von Hoffenheim zu einem Champions League-Titelanwärter könnte unter Umständen zu groß sein.

Last but not least scheint auch die vertragliche Situation von Nagelsmann die Bayern davon abhalten einen ernsthaften Versuch zu starten. Nagelsmann hat noch einen laufenden Vertrag bis 2021 in Hoffenheim, könnte die Kraichgauer jedoch dank einer Ausstiegsklausel bereits im Sommer 2019 verlassen. TSG-Mäzen Dietmar Hopp hat bereits vor geraumer Zeit öffentlich betont, dass er Nagelsmann vor 2019 nicht ziehen lassen wird. Hopp und die Bayern haben ein enges, teilweise freundschaftliches Verhältnis, und möchten dieses mit der Personalie Nagelsmann nicht gefährden.

Plan B: Jupp Heynckes oder Thomas Tuchel?

Neben Nagelsmann gibt es zahlreiche weitere Trainerkandidaten in München, z.B. Ralph Hasenhüttl (RB Leipzig) oder Niko Kovac (Eintracht Frankfurt). Neben einer Neu-Verpflichtung scheinen die Bayern jedoch nach wie vor einen Restfunken an Hoffnungen zu haben, dass Jupp Heynckes, trotz anders lautender Aussagen, doch noch das eine oder andere Jahr in München dranhängt.

Sollte der Plan mit Jupp Heynckes nicht aufgehen, scheint auch Thomas Tuchel erneut eine Lösung zu sein. Der Ex-BVB-Trainer galt bereits nach der Entlassung von Carlo Ancelotti als aussichtsreichster Kandidat auf dessen Nachfolge. Tuchel und die Bayern hatten bereits verhandelt und standen kurz vor einer Einigung. Am Ende scheiterte die Verpflichtung von Tuchel jedoch am Veto von Uli Hoeneß, der kein allzu großer Freund von Tuchel sein soll. Hoeneß hat Medienberichten zu Folge keine allzu hohe Meinung von Tuchel, insbesondere von seiner Art und Weise wie er eine Mannschaft führt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der 44-jährige nicht unbedingt immer das Beste Verhältnis zu seinen Profis hat. Karl-Heinz Rummenigge hingegen hat sich im Oktober des vergangenen Jahres intern bereits für eine ad hoc Verpflichtung von Tuchel ausgesprochen. Dieser passt mit am besten ins Profil der Bayern, ein junger, deutschsprachiger Trainer der über die nötige internationale Erfahrung verfügt und bereits erste Erfolge vorzuweisen hat.