Die Verantwortlichen beim Hamburger SV haben nach der gestrigen 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln die Reißleine gezogen und sich von Cheftrainer Markus Gisdol getrennt. Laut HSV-Chef Heribert Bruchhagen sollen bereits morgen ein neuer Trainer präsentiert werden. Medienberichten zu Folge ist Ex-Profi Bernd Hollerbach der größte Anwärter auf die Gisdol-Nachfolge.
Zwei Spiel, zwei Niederlagen. Der Hamburger SV hat einen klassischen Fehlstart in die Bundesliga-Rückrunde hingelegt. Nach der 0:1-Auswärtspleite am vergangenem Wochenende gegen den FC Augsburg, verlor der HSV gestern auch das Abstiegsduell im heimischem Volksparkstadion mit 0:2 gegen den 1. FC Köln. Die Pleite gegen den Tabellenletzten war bereits die vierte in Folge für die Hanseaten.
Die Verantwortlichen an der Elbe haben nun am Sonntagvormittag die Konsequenzen aus den anhaltenden Misserfolgen der letzten Monaten gezogen und Cheftrainer Markus Gisdol mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Gerüchten zu Folge gibt es bereits einen Nachfolger für Gisdol, demnach steht ein Ex-HSV-Profi kurz vor einem Comeback bei den Rothosen.
Markus Gisdol: Ich hätte gerne weitergemacht
HSV-Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen äußerte sich am heutigen Sonntag auf einer Pressekonferenz wie folgt zu der Entscheidung Gisdol nach nur zwei Spielen im neuen Jahr zu entlassen: “orzeitige Trennungen von Trainern sind grundsätzlich nicht gewollt, aber wir glauben, dass neue Impulse zwingend notwendig sind, um das nach wie vor angestrebte Ziel Klassenerhalt zu erreichen.”
Gisdol selbst wollte sich zu seiner Entlassung nicht wirklich äußern: “Ich möchte dazu keine großen Statements abgeben. Ich möchte jetzt erst einmal heim fahren und das sacken lassen. Ich hätte gerne weitergemacht, aber es ging jetzt so nicht. Das muss ich erst einmal akzeptieren.”
Zusammen mit Gisdol müssen auch dessen bisherige Co-Trainer Frank Fröhling und Frank Caspari den HSV verlassen. Der 48-jährige Gisdol stand seit September 2016 bei den Hamburger an der Seitenlinie und hat den Bundesliga-Dino in der vergangenen Saison vor dem Abstieg in die 2. Liga bewahrt.
Übernimmt Bernd Hollerbach die Nachfolge von Gisdol beim HSV?
Übereinstimmenden Medienberichten zu Folge haben die Verantwortlichen in Hamburg bereits einen Nachfolger für Gisdol gefunden. Sowohl Sky Sport als auch die BILD Zeitung berichten, dass Ex-HSV-Profi Bernd Hollerbach am kommenden Wochenende auf den Trainerbank der Rothosen sitzen wird und den Bundesliga-Dino vor dem Abstieg bewahren soll. Bruchhagen hat bereits bestätigt, dass man einen neuen Cheftrainer gefunden hat, die offizielle Bekanntgabe wird jedoch erst morgen folgen: “Wir wissen, wer neuer Trainer wird, aber die Dinge müssen formal noch beendet werden. Der Plan ist, dass der Trainer morgen durchstarten soll.”
Der 48-Jährige absolvierte zwischen 1996 und 2004 197 Spiele für die Hamburger. Seine Trainerkarriere startete Hollerbach als Co-Trainer von Felix Magath, saß unter anderem beim FC Schalke 04 und beim VfL Wolfsburg neben diesem auf der Bank.
Bis zum Sommer 2017 war Hollerbach Cheftrainer bei den Würzburger Kickers. Die Unterfranken führte er in drei Jahren zuerst in die 2. Liga, trat dann nach dem Abstieg in die 3. Liga im Mai 2017 zurück.