Der späte 2:1-Sieg im Derby gegen Borussia Mönchengladbach hat beim 1. FC Köln den Glauben an den nach wie vor äußerst schwierig erscheinenden Klassenerhalt wachsen lassen. Am kommenden Samstag haben die Geißböcke nun im direkten Duell beim Hamburger SV die Möglichkeit, bis auf drei Punkte an einen direkten Konkurrenten heranzurücken und weil der SV Werder Bremen beim FC Bayern München nicht unbedingt mit Zählbarem rechnen kann, wäre im Falle eines Sieges beim HSV selbst der Relegationsplatz nur noch vier Punkte entfernt.
Bei der Mission Auswärtssieg in Hamburg kann möglicherweise Vincent Koziello schon mithelfen. Der 22 Jahre alte Franzose, der am Sonntag das rheinische Derby bereits im Stadion verfolgt hat, absolvierte am gestrigen Montag den Medizincheck und soll heute offiziell als Neuzugang präsentiert werden. Der zentrale Mittelfeldspieler, der als technisch stark und passsicher gilt, erhält voraussichtlich einen Vertrag bis 2022 und soll auch dazu bereit sein, im Abstiegsfall mit in die 2. Bundesliga zu gehen. Koziello, der vom OGC Nizza die Freigabe aus einem noch bis 2019 laufenden Vertrag erhält, kostet eine Ablöse von 3,5 Millionen Euro, die sich bei Klassenerhalt oder Wiederaufstieg noch etwas erhöhen würde.
Rausch will WM-Chancen wahren
An der Seite von Konstantin Rausch wird Koziello indes aller Voraussicht nach nicht mehr im Trikot mit dem Geißbock auf der Brust auflaufen. Denn Rausch, der aufgrund der Rückkehr von Nationalspieler Jonas Hector nach langer Verletzungspause seinen Stammplatz auf der linke Abwehrseite verloren hat, steht übereinstimmenden Medienberichten zufolge vor einem Wechsel zu Dynamo Moskau, das gut eine Million Euro bezahlen soll.
Dort will der 27-Jährige, der im vergangenen Sommer sein Debüt in der russischen Nationalmannschaft feierte, seine Chancen auf eine Nominierung für die WM 2018 wahren, die als Reservist in Köln sicher gefährdet wäre. Mit der Vorlage zu Simon Teroddes Siegtreffer gegen Gladbach dürfte Rausch den FC-Fans letztlich doch in guter Erinnerung bleiben, nachdem der 2016 ablösefrei vom SV Darmstadt 98 in den Monaten zuvor von Teilen des Publikums nicht zuletzt wegen schwacher Flanken und Standards sehr kritisch gesehen wurde.