Tabellen-Erster gegen Tabellen-Vierter, mehr Spitzenspiel geht zum Bundesliga-Rückrundenauftakt eigentlich nicht. Die Vorfreude auf das morgige Spiel zwischen Bayer Leverkusen und dem FC Bayern ist groß. Beide Mannschaften möchten in 2018 dort weitermachen, wo man 2017 aufgehört hat. Wir werfen einen Blick auf die beiden Team und deren Duell am Freitagabend in der BayArena.
Die kurze Winterpause so effizient wie möglich nutzen
Am 20. Dezember haben der FC Bayern und Bayer Leverkusen jeweils ihr letztes Pflichtspiel in 2017 absolviert. Im DFB-Pokal-Achtelfinale setzte sich der FCB zuhause mit 2:1 gegen Borussia Dortmund durch, Leverkusen feierte einen 1:0-Erfolg im Rhein-Derby gegen Borussia Mönchengladbach. Keine drei Wochen später geht es direkt weiter für die beiden Teams. Bedingt durch die WM 2018 ist die Winterpause in dieser Saison sehr kurz ausgefallen. Viel Zeit um sich in Ruhe vorzubereiten hatten weder die Bayern noch Leverkusen.
Nicht nur das Fußball-Jahr 2017 haben die beiden Vereine nahezu gleichzeitig beendet, auch der Start fiel nahezu identisch aus. Sowohl Heiko Herrlich als auch Jupp Heynckes haben ihr Team jeweils am 2.1 zum Auftakt ins Winter-Trainingslager gebeten. Aber während Leverkusen dieses Mal auf ein Trainingslager im Ausland verzichtet war, reiste der FC Bayern für 5-Tage nach Doha/Katar um sich bei wärmeren Temperaturen auf die zweite Saisonhälfte einzustimmen.
Auch in Sachen Testspiele haben sich beide Klubs zurückgehalten. Die Werkself hat ein Spiel gegen den Zweitligisten Greuther Fürth bestritten und dieses mit 2:1 gewonnen. Gegen den Drittligisten Preußen Münster kam man nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus. Die Bayern feierten in Doha einen 6:0-Sieg gegen den Al-Ahli SC und unter de Woche noch einen 5:3-Erfolg in der heimischen Allianz Arena gegen die SG Sonnenhof Großaspach. Die Erkenntnisse in den Spielen hielten sich für beide Trainer in Grenzen. Zahlreiche Stars wurden geschont oder kamen gar nicht zum Einsatz. Bei den Bayern zeigte man sich nach dem Sieg gegen Großaspach sogar unzufrieden. Sowohl Sportdirektor Hasan Salihamidzic als auch Jerome Boateng machten kein Geheimnis daraus, dass man eine deutliche Leistungssteigerung benötigt, wenn man gegen Leverkusen etwas zählbares mitnehmen möchte.
Während die Bayern sich über sich selbst ärgern, hat man sich in Leverkusen über die “milde Strafe” für Cheftrainer Heiko Herrlich gefreut. Dieser wurde diese Woche vom DFB-Kontrollausschuss nach seiner Schwalbe im Pokalspiel gegen Gladbach “nur” zu einer Geldstrafe in Höhe von 12.000 verurteilt. Medienberichten zu Folge drohte Herrlich auch eine Sperre, damit hätte der Bayer-Coach das Top-Spiel gegen die Bayern von der Tribüne aus verfolgen dürfen.
Herrlich und Heynckes haben nahezu alle Optionen
Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass sowohl Bayer Leverkusen als auch die Münchner morgen Abend quasi aus dem Vollen schöpfen können in Sachen Spieler. Während die Werkself keinen einzigen Ausfall zu beklagen hat, fehlt bei den Bayern neben beiden Langzeitverletzten Manuel Neuer und Thiago aller Voraussicht nach auch Robert Lewandowski. Der Pole plagt sich seit geraumer Zeit mit Patellasehnenprobleme herum, hat diese auch überwunden, aber dennoch möchte Jupp Heynckes nicht ein zu großes Risiko eingehen. Zudem haben die Bayern genau für solche Fälle Sandro Wagner in der Winterpause von der TSG 1899 Hoffenheim verpflichtet, damit dieser Lewandowski ersetzen kann. Ohne Wagner hätte Lewnandowski vermutlich gespielt und damit eine erneute Verletzung riskiert. Die zuletzt angeschlagenen Mats Hummels und Joshua Kimmich sind nach kurzen Pause in Doha dieser Woche wieder in das reguläre Mannschaftstraining eingestiegen und dürften somit auch am Freitag einsatzbereit sein.
Es wird spannend zu sehen wer am Ende auf dem Platz stehen wird. Beide Trainer haben zahlreiche Optionen, auf fast allen Positionen. Vor allem Jupp Heynckes wird sicher die eine oder andere harte Entscheidung treffen müssen. Angefangen von der Innenverteidigung, über das zentrale Mittelfeld bis hin zu den Flügeln. Auf den offensiven Außenbahnen hat Heynckes mit die meisten Spieler zur Verfügung. Thomas Müller, Arjen Robben, Franck Ribery, Kinglsey Coman und James können alle samt auf den Flügeln spielen.
Beenden die Bayern die Leverkusener Serie?
Das Hinspiel im August des vergangenen Jahres ging mit 3:1 an den FC Bayern. Doch seit diesem Spiel hat sich bei beiden Klubs vieles getan. Nach einem zwischenzeitlichen Tief hat man zum Ende der Hinrunde wieder die Kurve bekommen. Die Leverkusener sogar noch einen ticken eindrucksvoller als die Bayern. Bayer ist seit nun mehr 12 Spielen in der Bundesliga ungeschlagen und hat sich auf den 4. Platz hochgearbeitet. Die letzte Pleite kassierte man Ende September beim 1:2 gegen Hertha BSC Berlin
Die Bayern haben unter Neu-Trainer Jupp Heynckes einen 5:0-Lauf von Mitte Oktober bis Ende November hingelegt. Dann kassierte man etwas überraschend eine 1:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach. Während Bayer aber sechs Unentschieden in ihrer Serie geholt haben, konnten die Bayern 9 von 10 Spielen in der Liga gewinnen.
Es wird spannend zu sehen wie beiden Teams in die Rückrunde starten werden. Die Fans und neutralen Beobachten können sich auf jeden Fall auf ein packendes Spiel freuen. Mit 37 Toren (Bayern) und 34 Toren (Leverkusen) treffen zwei der offensivstärksten Teams der Liga aufeinander.
Wer den Bundesliga-Rückrundenauftakt live verfolgen möchte kann dies am Freitagabend ab 20:15 Uhr im ZDF tun. Dort wird das Spiel live und kostenlos im deutschen Free-TV übertragen.
