Zwanzig Jahre mussten die Fußball-Fans in Marokko auf eine erneute WM-Teilnahme ihres Teams warten. 2018 in Russland sind die Nordafrikaner wieder dabei. Doch ist Marokko auf internationaler Ebene wirklich konkurrenzfähig? Wir haben für Sie das Team nachfolgend gecheckt und halten auch mit unserer WM-Prognose für Marokko nicht hinter dem Berg.
Die Geschichte der marokkanische Fußball-Nationalmannschaft
Erstmals waren die Afrikaner 1970 bei der WM in Mexiko am Start. Damals reichte es gegen Bulgarien jedoch nur zu einem Punkt. Die Partien gegen Deutschland und Peru wurden verloren. 1986 ebenfalls in Mexiko hingegen hat Marokko die bislang stärkste WM gespielt. Ungeschlagen, nach zwei torloses Remis gegen Polen und England sowie einem Sieg gegen Portugal, zog die Mannschaft damals ins Achtelfinale ein. In der ersten KO-Runde schied Marokko gegen Deutschland durch ein spätes Tor von Lothar Matthäus mit 0:1 aus. 1994 in den USA und 1998 in Frankreich mussten die Nordafrikaner jeweils in der Gruppenphase die Segel streichen.
Die WM-Qualifikation des Teams
Marokko ist in die zweite KO-Phase der Afrika-Qualifikation einstiegen. Im Kampf um den Einzug in die Gruppenphase musste sich die Mannschaft jedoch bereits gewaltig strecken. Das Hinspiel gegen Äquatorialguinea wurde zu Hause mit 2:0 gewonnen. Die Auswärtspartie, welche im Anschluss mit 0:1 verloren wurde, war dann aber im wahrsten Sinne des Wortes ein Zitterspiel.
In der anschließenden, entscheidenden Gruppenphase ist Marokko mit drei Siegen und drei Unentschieden ungeschlagen geblieben. In den sechs Partien hat die Mannschaft keinen einzigen Gegentreffer kassiert. Entschieden wurde die Afrika-Staffel C mit einem echten Endspiel. Marokko gewann das Match bei der Elfenbeinküste mit 2:0 und sicherte sich damit die WM-Tickets nach Russland.
Marokko: Die Gruppe B bei der WM 2018
Marokko startet die WM in St. Petersburg mit der Partie gegen Iran. Das Match gegen den Underdog muss unbedingt gewonnen werden, ansonsten dürfte das Aus von Marokko bereits besiegelt sein. Im Anschluss stehen für die Mannschaft die zwei superschweren Partien gegen Spanien und gegen Portugal auf dem Programm. Wollen die Nordafrikaner ins Achtelfinale, muss einer der „Großen“ besiegt werden.
Die Gruppe B im Überblick |
Marokko Quoten & Vorhersage
Wir sehen Marokko in unserer WM-Prognose für 2018 nicht im Achtelfinale. Wir glauben, dass Portugal und Spanien sich in der Staffel B die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Fußballerisch sind die Europäer auf einem deutlich höheren Niveau. Für Marokko wird’s in Russland lediglich um den dritten Tabellenplatz gehen, der im direkten Vergleich gegen Iran ausgespielt wird – nicht mehr und nicht weniger.
Wir haben Ihnen folgend die wichtigsten WM-Quoten für Marokko zusammengestellt:
Wette | Beste Quote | |
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Gruppensieger | 17,0 (Betway) | |
Einzug in Achtelfinale | 6,50 (Betway) | |
Weltmeister | 251,0 (Netbet) |
Der Trainer des Teams
Betreut wird Marokko von Hervé Renard. Der 49jährige Franzose steht seit Februar 2016 an der Seitenlinie der Nationalmannschaft. Mit dem Einzug in die Endrunde hat Renard das vorgegebene Ziel bereits erfüllt. Marokko hatten in der Afrika Quali nur die wenigsten Experten wirklich auf dem Schirm. Hervé Renard gilt als ausgesprochener Kenner des afrikanischen Fußballs. Vor Marokko betreute er bereits die National-Teams aus Sambia, Angola und der Elfenbeinküste.
Die Stars der marokkanischen WM-Elf
Der Star von Marokko ist in der deutschen Bundesliga kein Unbekannter. In der Innenverteidigung steht Kapitän Medhi Benatia (Juventus Turin), der bereits für den FC Bayern München aufgelaufen ist. Recht stark und vor allem mit hoffnungsvollen, jungen Talenten ist die Mittelfeld der Marokkaner besetzt. Hakim Ziyech (Ajax Amsterdam), Sofiane Boufal (FC Southampton) und Amine Harit (FC Schalke 04) haben die Zukunft noch vor sich. Spielprägend in Russland soll und wird zudem Younès Belhanda von Galatasary Istanbul sein.
Stärken und Schwächen der marokkanischen Nationalmannschaft
Marokko kann eine sattelfeste Abwehr vorweisen. Dies hat die WM-Qualifikation in Afrika sehr deutlich unter Beweis gestellt. Mit Mehdi Benatia wird die Defensive von einem international erfahrenen Spieler zusammengehalten. Wir gehen in der WM-Vorhersage davon aus, dass Marokko in allen Partien aus einer sicheren Hintermannschaft heraus agieren wird. Ein offensives Feuerwerk wird die Truppe von Coach Hervé Renard mit Sicherheit nicht abbrennen. Im Mittelfeld stehen zwar einige kreative Akteure, die für ein Überraschungsmoment sorgen können, doch höchstes internationales Niveau hat die Schaltstation der Marokkaner nicht. Die Schwachstelle im Kader dürfte die Angriffsreihe sein. Marokko hat aktuell keinen Stürmer, der bei einem internationalen Spitzenclub unter Vertrag steht. Zumindest gegen Portugal und Spanien dürfte Renard daher auch von seinem üblichen 4-3-3 System abrücken.