Sportlich läuft es für Heiko Herrlich nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser. In der Liga überwintert man punktgleich mit Borussia Dortmund auf Platz vier, im Pokal konnte man gestern Abend das Derby bei Borussia Mönchengladbach gewinnen (0:1) und steht nun im Viertelfinale. Mit einem unrühmlichen Verhalten wirft aber ausgerechnet der Trainer der Werkself ein schlechtes Licht auf den Verein und könnte dafür nun auch eine Strafe erhalten.
Ein Derby ist ohnehin immer sehr brisant und wird zumeist intensiv geführt, wenn es dann noch im Rahmen eines Pokalspieles stattfindet, kann die Brisanz noch einmal auf ein anderes Level getrieben werden, denn schließlich bringt der KO-Charakter eine besondere Anspannung mit sich. So war es dann gestern auch beim Aufeinandertreffen von Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen der Fall. Die Spieler auf dem Platz verhielten sich dabei überwiegend fair, führten aber intensive Zweikämpfe. Einen ebensolchen scheint auch Leverkusens Coach Heiko Herrlich in der 75. Minuten auf wundersame Weise an der Seitenlinie gespürt zu haben, als er nach einem harmlosen Kontakt von Gladbachs Denis Zakaria, der im Zuge war den Ball zu holen, plötzlich zu Boden ging, dabei aber nur wenig schauspielerisches Talent bewies. Mit seiner Schwalbe sorgte er für viel Aufregung, erntete aber nicht nur im Internet viel Spott und Hohn für seine Aktion. Auch beim DFB hat man die Szene zur Kenntnis genommen und leitet nun ein Ermittlungsverfahren gegen den Coach der Werkself ein.
Der Deutsche Fußball-Bund schreibt dazu in einer Pressemitteilung: „Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) überprüft das Verhalten von Heiko Herrlich in der 75. Minute des gestrigen DFB-Pokalspiels bei Borussia Mönchengladbach. Es besteht der Verdacht, dass sich der Trainer des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen nach einem Schubser des Gladbacher Spielers Denis Zakaria am Seitenrand fallen gelassen und damit unsportlich verhalten hat. Der Kontrollausschuss hat Herrlich nunmehr angeschrieben und zu einer Stellungnahme aufgefordert. Nach Vorliegen und Auswertung der Stellungnahme wird der Kontrollausschuss über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden.“
Für jene Stellungnahme hat Herrlich nun bis Anfang Januar Zeit.
Nicht das erste Vergehen von Herrlich
Schon im Dezember war Herrlich nach seinem Flaschenwurf im Spiel gegen den VfB Stuttgart von Schiedsrichter Aytekin auf die Tribüne geschickt worden, erhielt danach aber keine weitere Strafe. Ob der Trainer dieses Mal auch wieder ohne Folgen davonkommt, bleibt abzuwarten.
Zu seiner gestrigen Schwalbe sagte Herrlich folgendes: „Das sah sicher blöd aus, und ich möchte mich dafür entschuldigen.“